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1625 - ... dann holt dich der Teufel

1625 - ... dann holt dich der Teufel

Titel: 1625 - ... dann holt dich der Teufel
Autoren: Jason Dark
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Seine Kehle saß zu, aber er gab trotzdem eine Antwort, indem er nickte.
    »Danke, nett.«
    Mike beobachtete nur und stellte fest, dass sich die Blonde sehr zwanglos bewegte. Sie tat so, als wäre sie allein im Abteil. Einen Koffer oder ein anderen Gepäckstück trug sie nicht bei sich. Nicht mal eine Handtasche, und das war schon recht ungewöhnlich für eine Frau.
    Es konnte ja sein, dass sie nur eine kurze Strecke fuhr, aber ohne Handtasche?
    Sein Misstrauen blieb. Es hatte sogar seine Furcht überlagert. Die kalten Schauer auf seinem Rücken blieben bestehen. Er ließ die Frau nicht aus den Augen. Sie bewegte sich völlig natürlich, und er schaute zu, wie sie ihren Mantel abstreifte und ihn an einen der kleinen Haken hängte.
    Sie trug ein kurzes Kleid, das Mitte der Oberschenkel endete. Es sah aus, als bestünde es wie der Mantel aus Leder, aber es war aus dunkelblauem Stoff, der eine leicht glänzende Oberfläche hatte.
    Nach einer halben Drehung setzte sie sich. Alles geschah grazil und wurde von einem Lächeln begleitet. Sie zupfte ihr Kleid zurecht, das sie allerdings kaum weiter hinunter ziehen konnte, sodass weiterhin viel Bein zu sehen war.
    Im Moment konzentrierte sich der Mann auf das Gesicht. Obwohl es im Abteil nicht eben hell war, stellte er fest, dass die Frau dunkle Augen hatte. Er fand es ungewöhnlich, denn sie passten nicht zu der überhellen Haarfarbe.
    Gefärbt!, dachte er.
    Da ihm die Blonde gegenübersaß, war es für ihn schwer, ihrem Blick auszuweichen. Wenn er das wollte, musste er schon aus dem Fenster oder nach links aus der Tür schauen.
    Beide schwiegen. Mike fand die Lage angespannt. Man konnte von einem beredten Schweigen sprechen. Beide schienen darauf zu warten, dass der andere ihn ansprach, aber niemand traute sich so recht. Um die Verlegenheit zu überbrücken, trank Short einen Schluck Wasser.
    Wirklich besser ging es ihm danach auch nicht.
    Sie nickte ihm zu und wollte etwas sagen, doch etwas anderes kam ihr zuvor. An der Tür und im Gang entstand eine Bewegung, und einen Moment später erschien der Schaffner, um die Fahrkarten zu kontrollieren. Er grüßte freundlich und wandte sich zuerst dem männlichen Reisenden zu.
    Mike Short gab ihm das Ticket. Ein kurzer Blick, ein Abknipsen, dann war alles vorbei.
    Der Schaffner bedankte sich und kümmerte sich um den Fahrschein der Blonden.
    Auch bei ihr war alles in Ordnung. »Dann fahren Sie beide bis London, sehe ich.«
    »Ja, Mister. Wir haben eine lange Nacht vor uns.«
    Der Uniformierte lachte. »Dann wünsche ich Ihnen, dass Sie die Nacht auch gut herumkriegen.«
    »Das werden wir.«
    Der Kontrolleur grüßte noch mal kurz, und bevor er sich wieder zurückzog, sagte er noch, dass die Vorhänge geschlossen werden konnten, was die beiden mit einem kurzen Nicken quittierten.
    Die Blonde sprach Mike Short an. »Was meinen Sie, sollen wir es uns gemütlich machen?«
    »Das liegt ganz an Ihnen.«
    »Ich bin dafür.«
    »Dann bitte.«
    Die Frau stand auf und wandte sich der Tür zu. Mit zwei Handgriffen fasste sie die beiden Stoff half ten und schob sie zusammen, sodass sie sich in der Mitte trafen.
    »So, das war’s.« Sie ließ sich wieder auf ihrem Platz nieder und lächelte Mike an.
    Er wusste nicht, was er denken sollte. Natürlich dachte er noch an seine Verfolger, die würde er auch nicht vergessen. Nur brachte der Anblick dieser Frau seine Gedanken völlig durcheinander, und das gefiel ihm gar nicht. Er dachte daran, dass die andere Seite in der Lage war, die teuflischsten Tricks anzuwenden.
    Dass die Reise nicht schweigend verlaufen würde, war ihm klar. Mike hoffte allerdings, ein Gespräch so lange wie möglich hinauszögern zu können.
    Auch die Blonde schien an einer Unterhaltung nicht weiter interessiert zu sein. Sie hatte ihr Gegenüber kurz angelächelt, das war es dann auch gewesen. Danach war sie damit beschäftigt, sich in die richtige Sitzposition zu bringen, was anscheinend gar nicht so leicht war, denn sie zupfte und zerrte am Stoff ihres Kleides herum, was wohl nicht so wollte, wie sie es gern gehabt hätte, denn sie schaffte es nicht, den Saum bis über die Knie zu ziehen, sodass ihre langen Beine, die kaum enden wollten, sehr gut zu sehen waren.
    Eine Weile lächelte sie Mike Short dabei zu, der nur nickte. Schließlich schlug sie die Beine übereinander und blieb in dieser Haltung sitzen, wobei sie mit ihren Händen durch das sehr blonde Haar fuhr.
    Mike Short horchte in sein Inneres.
    Er dachte an die
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