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1625 - Botschaft von ES

Titel: 1625 - Botschaft von ES
Autoren: Unbekannt
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meistens ein Glas Sherry. Wie konnte Zigmond davon wissen? Oder hatte er einfach nur geraten? „Doch", gab Reuben zu. „Ich werde beim Servo ..."
    „Nein, bitte, laß mich das machen", fiel ihm Zigmond ins Wort. Ohne Reubens Reaktion abzuwarten, klatschte er in die Hände und rief: „Servo!"
    Der Gerufene glitt herbei - nicht der Pförtnerservo, mit dem Reuben sich draußen unterhalten hatte, sondern ein anderer Typ von syntronischem Diener. Er hatte wie jener in Homer G. Adams' Büro die äußere Form einer faustgroßen, mattleuchtenden Energieballung. „Was wünscht der Gast?" erkundigte er sich in distanziertem Tonfall. „Der Gast wünscht einen Auftrag zu erteilen", antwortete Zigmond. Die Sache schien ihm Spaß zu machen. „Der Hausherr will etwas zu trinken."
    „Das Übliche?" fragte der Servo. „Was ist das Übliche?" wollte Zigmond wissen. „Verzeih", sagte der Servo, zwar mit der vorgeschriebenen Höflichkeit, aber dennoch mit einem Unterton, der seine Mißbilligung klar zum Ausdruck brachte, „aber ich sprach mit dem Hausherrn."
    „Mir ist völlig gleichgültig, mit wem du zu sprechen meinst", erklärte Zigmond. Er ereiferte sich nicht. Er blieb ruhig. Gleichzeitig aber lag etwas in seiner Stimme, das klar zum Ausdruck brachte, daß er von einem syntronischen Gerät keinerlei Widersprüche entgegenzunehmen gewillt war. „Ich spreche mit dir, das allein ist wichtig. Also bitte: Was ist das Übliche?"
    „Ein Glas Sherry", antwortete der Servo. „Hast du eigentlich einen Namen?" fragte Zigmond. „Habe ich ... wie bitte?"
    „Hast du einen Namen?"
    „Ich bin ein Servo. So werde ich genannt."
    „So wie einige Milliarden deinesgleichen", sagte der Ennox sarkastisch. „Ich nenne dich Belparadianthan, kurz Para. Kannst du dir das merken?"
    „Ich darf nicht..."
    „Ich habe dir eine Frage gestellt!"
    „Ja. Ich habe es mir gemerkt."
    Zigmond wandte sich an Reuben Shayn. „Bist du mit >dem Üblichen< zufrieden?"
    „Selbstverständlich", lächelte Reuben. „Para, sorge dafür, daß dem Hausherrn ein Glas Sherry gebracht wird", trug der Ennox dem Servo auf. „Sofort", kam die Antwort.
    Das mattleuchtende Energiebündel glitt davon. Es war sicherlich weiter nichts als Illusion, aber wenn man die Hast seiner Bewegung beobachtete, kam einem unwillkürlich der Verdacht, daß Belparadianthan sich ärgerte.
     
    *
     
    „Warum hast du das getan?" fragte Reuben Shayn.
    Sie hatten in den bequemen Sesseln der Sitzgruppe Platz genommen. Reuben nippte mit Genuß am Sherry. Zigmond hatte das Angebot, ebenfalls etwas zu sich zu nehmen, abgelehnt. Der Servo schwebte im Hintergrund. „Du solltest das ohne Mühe verstehen können", antwortete der Ennox. „Wenn wir euch helfen wollen... nein, so kann man es nicht sagen ... wenn wir dazu beitragen wollen, daß die Dinge wieder richtig werden, dann müssen wir eure Denk- und Lebensweise verstehen. Wir können nur mit denen zusammenarbeiten, die wir verstehen."
    Reuben Shayn nickte. Er blieb äußerlich ernst, obwohl ihn der Eifer, mit dem Zigmond seinen kindlichen Ehrgeiz verteidigte, aufs höchste amüsierte. Hier also lag die Erklärung für die penetrante Neugierde, die Philips Völkchen in der Vergangenheit an den Tag gelegt hatte. „Danke, ich bin ausgezeichnet bedient worden", sagte Reuben. „Du hast deine Lektion gut gelernt. Du kennst dich in unseren Lebensgewohnheiten aus. Ich selbst hätte es nicht besser machen können."
    „Dein Lob freut mich", versicherte Zigmond. „Wir haben ebenso wie ihr erkannt, daß man einander kennen muß, wenn man zusammenarbeiten will", fuhr Reuben fort. „Leider zeigen sich die Ennox da recht verschlossen. Sie wollen uns nicht einmal sagen, woher sie kommen."
    „Was für eine Rolle spielt das?" fragte Zigmond ehrlich verwundert. „Für unsere Zusammenarbeit ist es unerheblich, woher wir kommen. Wir fragen euch auch nicht, woher ihr kommt. Ihr seid hier. Mehr brauchen wir nicht zu wissen."
    „Die Ennox interessieren sich für unsere Technik." So schnell gab ein Mann wie Reuben Shayn nicht auf. „Sie wollen alles sehen, alles anfassen, mit allem spielen. Wenn wir sie dagegen nach ihrer Technik fragen, weichen sie aus."
    „Du siehst die Dinge nicht richtig", hielt Zigmond ihm entgegen. „Erstens haben wir keine nennenswerte Technik. Ich besitze den Computer, von dem ein Teil in dem Stock dort, der andere Teil in der roten Tasche hier untergebracht ist. Außerdem gehört mir ein Schirmfeldgenerator, den ich in
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