Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1624 - In der Wechselzone

Titel: 1624 - In der Wechselzone
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
später schon flog er in einem kleinen Raumgleiter zu einer Schleuse hinaus. Die Tote Zone war abgezogen, und die 5-D-Technik funktionierte wieder.
    Der Galaktische Spieler schwebte über das Plateau hinweg.
    Er beobachtete, wie die fremdartigen Wesen von der LEPSO wegstrebten, und er glaubte erkennen zu können, daß sie sich vor ihr fürchteten.
    Zeppe-Fao-F'ay glitt von dem Tisch herunter, auf dem sie seit Tagen nahezu bewegungslos gesessen hatte, und schaltete den Medo-Roboter aus. „Vielen Dank", sagte sie zu ihm. „Ich brauche dich nicht mehr. Niemand weiß besser als du, daß ich gesund bin. Eine Meldung an die Zentrale ist nicht nötig."
    Sie verließ den Reha-Raum und blieb zögernd auf dem Gang davor stehen. Erst als sie sicher war, daß sie niemand bemerkt hatte, eilte sie zum nächsten Antigravschacht, stieg hinein, schwebte zwei Decks nach unten und rannte dann über einen Gang bis zu einem Schott, der mit TRIEBWERKSBEREICH gekennzeichnet war. Sie öffnete es und schloß es sogleich wieder hinter sich.
    Eine junge Technikerin kam aus einem Kontrollraum, bemerkte sie und blieb überrascht stehen. „Ich dachte, du bist krank", sagte sie.
    Zeppe-Fao-F'ay ging langsam auf sie zu. Mit einer Geste gab sie zu verstehen, daß Ihr Zustand ihrer Ansicht nach etwas zu dramatisch dargestellt worden war. „Eine kleine Störung", erwiderte sie. „Mehr nicht."
    Als sie nur noch zwei Schritte von der jungen Frau trennten, schnellte sie sich auf sie zu und stieß ihr blitzschnell die gestreckten Finger gegen den Hals. Sie verzichtete darauf, die Krallen auszufahren und der Technikerin tödliche Verletzungen beizubringen. Doch auch so war ihr Angriff gefährlich genug. Sie traf die Halsschlagader, und die junge Frau stürzte auf den Boden.
    Zeppe-Fao-F'ay sprang über sie hinweg in den Kontrollraum.
    Hier blickte sie sich hilflos um. Sie war Versorgungsspezialistin. Wie ein Triebwerk gesteuert wurde, und ob es überhaupt von diesem Raum aus maßgeblich beeinflußt werden konnte, das wußte sie nicht. Sie vermutete es nur. Sie sagte sich jedoch, daß der Raum eine wichtige Funktion haben mußte, und daß es nicht ohne Einfluß auf das Triebwerk bleiben konnte, wenn sie die hier vorhandene Syntronik zerstörte.
    Sie sah sich nach einem geeigneten Werkzeug um.
    Wie groß der Schaden war, den sie anrichtete, interessierte sie nicht. Es ging nicht um sie, sondern um die kindlichen Wesen, die gerade ihre Metamorphose hinter sich hatten und sich nun anschickten, auf den Planeten auszuschwärmen, um irgendwo in der Weite ihr Leben zu beginnen. Sie mußte verhindern, daß sie von den sonnenheißen Abgasen des startenden Raumschiffs vernichtet wurden.
    Irgendwo in ihr war eine Stimme, die sie von ihrem Zerstörungswerk zurückhalten wollte, doch da war noch eine andere Stimme, und die war stärker. Ihre Kraft kam von außen, und Zeppe-Fao-F'ay hatte längst aufgegeben, gegen sie zu kämpfen.
    Viele der langbeinigen Wesen hatten den Rand der Hochebene erreicht und kletterten nun über ihn hinweg in die Tiefe. Der Prozeß der Metamorphose war abgeschlossen.
    Bisher hatten sich die in verschiedenen Phasen entstehenden Wesen nicht vor dem Raumschiff in Sicherheit bringen können. Deshalb hatten sie sich mit den Mitteln gewehrt, die ihnen zur Verfügung standen. Nun suchten sie das Weite, so wie die Natur es ihnen befahl, um irgendwo auf dem Ödplaneten zu leben.
    Während Tekener den Zug der offenbar kristallinen Wesen noch beobachtete, baute sich erneut eine Projektion auf, und seine Aufmerksamkeit wandte sich ihr zu. Er hoffte, daß sie nun störungsfrei zu sehen sein würde, doch er wurde enttäuscht. Auch jetzt waren die Bilder unscharf und verzerrt, sie schienen sich aufzusplittern, und immer wieder entstand der Eindruck, als ob ihre einzelnen Fragmente nicht zueinander passen wollten.
    Wieder sah Tekener eine an einen Tafelberg erinnernde Formation vor einem purpurviolett wetterleuchtenden und immer wieder aufbrechenden Wolkenhimmel, an dessen Fuß sich grotesk verformende Pilger in scheinbar uferloser Zahl eingefunden hatten.
    Er führte den Gleiter vorsichtig an die Projektion heran, glitt schließlich in sie hinein und kam den Pilgern so nahe, daß er meinte, sie mit den Händen greifen zu können. Dennoch konnte er sie nicht deutlich sehen. Er richtete die Bordkameras auf sie und kontrollierte die Bilder bei der Aufnahme auf den Monitoren. Obwohl die nun wieder arbeitende Syntronik laufend Korrekturen vornahm, gelang es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher