Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1624 - In der Wechselzone

Titel: 1624 - In der Wechselzone
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
in irgend etwas anderes verwandelt, wird dieses Etwas das Hochplateau wahrscheinlich verlassen und irgendeinen anderen Winkel dieses Planeten aufsuchen. Wir könnten also abwarten, bis es soweit ist. Wenn wir danach starten, schaden wir dem Wesen nicht mehr."
    „Die Frage ist nur, wann die letzte Phase abgeschlossen ist", entgegnete der Kommandant. „Richtig. Das Accaro-Wesen scheint keinen Zeitbegriff zu kennen. Wir können .also nicht hoffen, daß es uns eine entsprechende Auskunft geben kann. Wir müßten möglicherweise monatelang warten."
    Er blickte erneut auf den Hauptbildschirm. Die Metamorphose war weitergegangen. Jetzt sah die Hochebene aus wie ein riesiger Spiegel, der die rotglühende Sonne Accaro eingefangen hatte. Wabernde Glut schien sich auf seiner Oberfläche zu bewegen. „Die Projektion kommt wieder", rief Thepa-Thro-T'hem.
    Schweigend beobachteten die Männer und Frauen in der Zentrale, wie sich erneut bizarre Bilder aufbauten, und wie sich das Bild des Planeten veränderte. Es war das dritte Mal, daß die Projektion erschien, und wiederum war etwas am Horizont zu sehen, was einer Prozession glich. Dieses Mal waren die Bilder ein wenig deutlicher, so daß der Eindruck entstand, daß es tatsächlich lebende Wesen waren, die sich in der Prozession bewegten. „Wir gehen wieder nach draußen", entschied Ronald Tekener. „Ich muß wissen, ob die Optiken auch dieses Mal wieder gestört werden."
    Es zog ihn mit aller Macht nach draußen, denn zurzeit schien das Accaro-Wesen sich passiv zu verhalten. Sollten sich auch jetzt Störungen zeigen, konnten sie daraus schließen, daß sie von den Projektionen ausgingen und nicht von dem Accaro-Wesen.
    Garra-Noe-S'ley und eine junge Kartanin begleiteten ihn, als sie sich von der LEPSO entfernten. Wiederum konnten sie sich frei bewegen. Sie schritten durch ein Geisterbild, das eine Landschaft mit korallenartigen Pflanzen vorgaukelte. Tekener hatte den Eindruck, daß sich die Prozession einem gewaltigen Bauwerk näherte, das auf einem Tafelberg errichtet worden war.
    Langsam kamen sie der Prozession näher, doch die Bilder blieben unklar. Schlieren schienen sich über die Sichtscheiben der SERUNS zu ziehen, und Gasschichten unterschiedlicher Dichte schienen für Verzerrungen zu sorgen. Tek blieb immer wieder stehen, neigte den Kopf zur einen oder zur anderen Seite, ließ sich in die Hocke sinken oder beugte sich weit nach vorn, weil er das Gefühl hatte, die Sicht auf diese Weise verbessern zu können. „Es geht nicht", keuchte der Kommandant enttäuscht. Auch er nahm fortwährend eine andere Haltung ein. „Man kann sich drehen und wenden, wie man will, man erkennt nichts."
    Tek ließ die Bilder einblenden, die von der Kamera an seinem Helm aufgenommen wurden. Sie zeigten ein völlig anderes Geisterbild, das kaum etwas mit dem zu tun hatte, das er mit seinen Auge sah, und obwohl die Positronik laufend Korrekturen vornahm, wurde auch dieses Bild nicht scharf. „Es ist wie bei den Projektionen zuvor", stellte er fest. „Von den Projektionen gehen Störungen aus. Sie verhindern, daß wir mehr erkennen als verschwommene Bilder."
    Die Geisterbilder schienen nun vor ihnen zurückzuweichen.
    Sie schritten nicht mehr darauf zu, sondern bewegten sich parallel zu ihnen. Dabei konnten sie die Position nach Belieben ändern. Perspektivische Abweichungen gab es nicht.
    Schließlich blieb Tek stehen. Er sah ein, daß es keinen Sinn hatte, sich weiter den Bildern nähern zu wollen.
    Die Teilnehmer der Prozession schienen zu zerfließen.
    Ebenso die Landschaft um ihn herum. Dann wiederum schien es so, als stürze sie in sich zusammen, füge sich zu einem Gesamtbild, um dann jedoch explosionsartig wieder auseinanderzuschießen. In diesem Moment hatte Tek das Gefühl, vor einem Spiegel zu stehen, der unter großer Gewalteinwirkung in Tausende von Bruchstücken zersplitterte, von denen jedes ein Teilchen des Gesamtbildes mit sich nahm.
    Er ließ sich nicht irritieren, und er wich auch dann nicht zurück, als die Projektion eines riesigen Splitters auf ihn zu raste und dabei materiell zu werden schien.
    Garra-Noe-S'ley stieß die junge Kartanin fluchend zur Seite und bückte sich dann selbst, um dem vermeintlichen Geschoß zu entgegen, während der Galaktische Spieler ruhig auf der Stelle verharrte.
    Es kam, wie er erwartet hatte. Die Projektion löste sich unmittelbar vor ihm in Nichts auf. „Wenn ich den erwische, der für diesen Wahnsinn zuständig ist, zerfleische ich ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher