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1624 - Die Atlantis-Hexe

1624 - Die Atlantis-Hexe

Titel: 1624 - Die Atlantis-Hexe
Autoren: Jason Dark
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da. Nur flüsternd diesmal, dafür aber deutlich zu verstehen.
    »Diondra, meine Liebe. Erinnerst du dich noch? Diondra, die Hexe. Du musst dich erinnern…«
    Das mochte wohl sein. Die Staatsanwältin bemühte sich auch, aber sie forschte vergeblich in ihrer Erinnerung. Der Name dieser Frau, die sich eine Hexe genannt hatte, war ihr unbekannt. Das lag alles weit, so unendlich weit zurück und war eingetaucht in den großen und tiefen See des Vergessens.
    Sie gab keine Antwort. Stattdessen beobachtete sie das ungewöhnliche Licht, weil sie hoffte, diese Fremde dort zu sehen.
    Auch das trat nicht ein, und das Licht schräg über ihr begann zu verblassen. Es sah aus, als würden sich aus dem Hintergrund dunkle Schatten hineinschieben und die Helligkeit allmählich auffressen, die schließlich ganz verschwunden war.
    Der Himmel sah so aus wie immer!
    Purdy blieb trotzdem noch auf der Stelle stehen. Sie musste das Erlebte erst verdauen und konnte zunächst nur den Kopf schütteln.
    Was sie da erlebt und auch gesehen hatte, war mit normalen Worten nicht zu erklären. Wieder einmal war ein Teil ihrer fernen Vergangenheit zurückgekehrt, um sie zu malträtieren. Um ihr eine Botschaft zu überbringen und ihr zu erklären, dass etwas auf sie zukam.
    Purdy murmelte den Namen Diondra vor sich hin und konnte beim besten Willen nichts damit anfangen.
    Aber sie wusste, dass sie schon mal als Kriegerin auf dem Kontinent Atlantis gelebt hatte. Die Zeit war aus ihrer Erinnerung verschwunden.
    Zumindest normalerweise, aber sie konnte jederzeit wieder zurückkehren, nur war es ihr nicht möglich, dies zu steuern.
    Jedenfalls hatte sie diesen Vorgang nicht geträumt, und sie beschloss, die Augen weit offen zu halten. Und sie ging davon aus, dass die friedlichen Zeiten möglicherweise vorbei waren und sie sich auf eine harte Auseinandersetzung einstellen musste.
    Mit diesen nicht eben fröhlichen Überlegungen betrat sie das Wohnzimmer.
    Der nächste Tag würde kein Zuckerschlecken werden. Sie hatte am Gericht zu tun. Es galt, einen Mörder zu überführen, der zwei junge Frauen getötet hatte. Er hatte sie bewusstlos geschlagen, sie gefesselt und war danach mit ihnen zu einer einsamen Stelle nahe der Themse gefahren. Dort hatte er die beiden dann verbrannt und war untergetaucht.
    Aber er hatte dabei vergessen, dass er Spuren hinterlassen hatte. Eine DNA hatte ihn schließlich überführt, denn er war in der großen Kartei bereits gemeldet.
    Sie mochte derartige Prozesse nicht, aber sie kam als Vertreterin des Staates nicht daran vorbei.
    Es würde schwer für sie werden, sich voll und ganz auf den Prozess zu konzentrieren, aber daran konnte sie nichts ändern. Sie konnte nur hoffen, dass sich der letzte Tag des Prozesses nicht zu lange hinzog.
    Erst dann würde sich Purdy um die Hexe namens Diondra kümmern können…
    ***
    Nicht nur Purdy Prentiss hatte eine unruhige Nacht, auch Tom Harrison, Kapitän eines riesigen Container-Schiffs, das auf den Namen »Sussex« hörte, kam nicht dazu, in tiefen Schlaf zu fallen.
    Eigentlich hätte das für ihn kein Problem sein müssen, denn Harrison war froh, sich in Sicherheit zu befinden. Das gefährliche und von Piraten verseuchte Horn von Afrika lag hinter ihm. Der Suez-Kanal und das Mittelmehr ebenfalls. Das Schiff hatte sich durch die Meerenge von Gibraltar geschoben und war nun auf der Fahrt in Richtung England, wobei es schon fast den Kanal erreicht hatte und er schon die Luft der Heimat schnuppern konnte.
    Das hatte Tom Harrison dazu veranlasst, sich in seine Kabine zurückzuziehen.
    Die Verantwortung hatte er seinem Ersten Offizier übergeben.
    Er selbst wollte sich ausruhen, weil er in den letzten Nächten nicht besonders gut geschlafen hatte.
    Das war auch jetzt nicht vorbei. Zwar lag er im Bett, aber er hatte sich nicht ausgezogen. Nur die Schuhe standen daneben. Er lag auf dem Rücken, starrte gegen die niedrige Decke, lauschte den Geräuschen, die das Schiff abgab und hätte eigentlich einschlafen müssen. Das gelang ihm nicht.
    Irgendetwas hielt ihn wach.
    Was es genau war, wusste er nicht.
    Gut, er konnte von einer inneren Unruhe sprechen, aber auch die musste einen Grund haben. Am Wetter konnte es nicht liegen, denn mit einem Sturm war nicht zu rechnen. Es musste einen anderen Grund geben, und der lag wahrscheinlich an ihm selbst. An seiner Nervosität, der er nicht Herr werden konnte. Da war eine seltsame Unruhe in ihm, die dafür sorgte, dass er sich immer wieder von einer Seite
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