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1624 - Die Atlantis-Hexe

1624 - Die Atlantis-Hexe

Titel: 1624 - Die Atlantis-Hexe
Autoren: Jason Dark
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über einen Teil der Stadt war fantastisch. Sie genoss ihn immer wieder, und das war auch in dieser Nacht der Fall. Sie sah die Lichter nicht nur unter sich, sondern auch an den höheren Häusern, die sie manchmal an kantige Säulen erinnerten, die unterschiedlich hell glitzerten.
    Ihr Blick fiel auch auf die dunklen Stellen. Das waren die kleinen Parks oder grünen Oasen, mit denen London auch zahlreich gesegnet war.
    Das alles kannte sie, und so gönnte sie dem Himmel wieder ihre Aufmerksamkeit.
    Es war keine unbedingt helle Nacht. Der Mond zeigte sich ebenso wenig wie die Sterne. So schien der Himmel aus einer grauen Masse zu bestehen, in der sie verschwommen die Wolkenränder sah, wenn sie genauer hinschaute.
    Das tat Purdy. Allerdings nicht nur aus diesem Grund. Ihr war plötzlich etwas aufgefallen, was sie beim ersten Hinschauen nicht entdeckt hatte.
    Jetzt sah sie es. Und als sie die Farbe sah, da war sie schon etwas überrascht.
    Das hatte nichts mit Mondlicht zu tun und rührte auch nicht vom Glanz der Sterne. Es schimmerte eine andere Farbe am Himmel, und das nicht mal weit entfernt, denn sie musste nur schräg in die Höhe schauen, um es zu sehen.
    Das war schon mehr als seltsam, denn es war eine ungewöhnliche Farbe für den Nachthimmel. Nicht gelb, nicht bleich, sondern einfach blau.
    Purdy schüttelte den Kopf.
    Nein, das war kein Blau. Auch wenn sie glaubte, einen Blauschimmer entdeckt zu haben, was letztendlich auch stimmte. Doch wenn sie eine konkrete Beschreibung hätte geben müssen, dann hätte sie die Farbe als Türkis beschrieben.
    Tief holte sie Atem. Sie hatte plötzlich den Eindruck, dass dieses unnatürliche Licht nur für sie bestimmt war.
    Das war nicht zu begreifen.
    Purdy wollte auch nicht zurück in ihr Bett. Sie ging einige Schritte zur Seite, um einen besseren Blickwinkel zu haben.
    Jetzt sah sie das Licht noch deutlicher und erkannte zugleich, dass es begrenzt war. Es verteilte sich nicht über den gesamten Himmel, es befand sich nur an einer Stelle und die war nicht weit von ihrem Haus entfernt.
    Das war ein Rätsel. Aber Purdy dachte bereits über eine Erklärung nach.
    Hundertprozentig sicher war sie nicht, doch jetzt ging sie davon aus, dass die ungewöhnliche Erscheinung am Himmel so etwas wie eine Botschaft war, die nur ihr galt.
    Und das machte sie nicht eben froh. Sie dachte sofort an ihre Vergangenheit, die weit, sehr weit zurücklag.
    Purdy hatte schon einmal gelebt. Unter einem anderen Namen in einer anderen Zeit. Auf einem Kontinent, den es nicht mehr gab, der vor langer Zeit untergegangen war und den Namen Atlantis trug.
    Schon mehrmals war sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert worden, und das war nicht immer ein Segen gewesen.
    Aber hatte das blaue Licht wirklich mit ihrer Vergangenheit zu tun?
    Die Kopfschmerzen waren verschwunden. Es gab nichts mehr, was ihre Sicht behindert hätte. Dieses Licht dort oben war real, daran gab es nichts zu deuteln.
    So überlegte sie, ob sie weiterhin auf dem Balkon stehen bleiben oder ihn verlassen sollte, um wieder zurück in das Bett zu gehen. Allerdings würde sie dort auch keinen Schlaf finden.
    Man konnte wirklich von einer sehr lauen Frühsommernacht sprechen.
    Da war es auch kein Problem, länger draußen zu bleiben. Zudem hatte Purdy ihren dünnen Morgenmantel übergestreift. Ein Liegestuhl stand bereit, und sie hätte sich auch auf einen normalen Stuhl setzen können, der vor einem Tisch stand.
    Dazu kam sie nicht mehr, denn sie hatte kaum den Entschluss gefasst, als sie eine Stimme hörte.
    »Ich bin wieder da. Und ich werde kommen!«
    Es war eine Frauenstimme, die Purdy so zusammenzucken ließ. Sie wusste nicht, woher sie kam.
    Eine Sprecherin war nicht zu sehen. Sie stand nicht auf dem Balkon und hielt sich auch nicht in der Wohnung auf. Aber sie war da. Purdy hatte sich die Stimme nicht eingebildet.
    Innerhalb weniger Augenblicke war sie von einer starken Erregung erfasst worden. Doch dann beruhigte sie sich wieder. Wenigstens wusste sie jetzt, dass es um sie ging.
    Mal wieder…
    Hatte sich die Vergangenheit auf eine besondere Art bei ihr zurückgemeldet?
    Davon ging sie jetzt aus. Es war also jemand da, und er würde sich sicher auch zeigen.
    Eine Frau. Aber um wen handelte es sich? Ihr war kein Name genannt worden, und sie sah auch niemanden in ihrer Nähe. Nach wie vor blieb sie allein auf dem Balkon.
    Purdy wünschte sich, eine weitere Nachricht zu erhalten, und sie wurde nicht enttäuscht.
    Die Stimme war wieder
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