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1624 - Die Atlantis-Hexe

1624 - Die Atlantis-Hexe

Titel: 1624 - Die Atlantis-Hexe
Autoren: Jason Dark
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Mensch…«
    »Ist sie denn echt?«
    Davies hob die Schultern. »Was sonst?«
    »Eine Projektion. Ein Hologramm oder so. Als einen echten Menschen kann ich sie mir nicht vorstellen.«
    »Ich auch nicht. Aber wir müssen davon ausgehen, dass wir sie uns nicht einbilden.«
    Bisher hatte ihnen die Unbekannte nichts getan, sondern sie nur durch ihr Erscheinen erschreckt.
    Sekunden später änderte sich dies. Sie war plötzlich da. Es ging alles so wahnsinnig schnell. Die Augen der Beobachter hatten kaum verfolgen können, wie sich die Gestalt in die Höhe geschwungen hatte. Der Strahl musste sie entlassen haben, aber sie fiel nicht zurück in Richtung Wasser. Sie behielt ihre Höhe bei und erschien vor den Scheiben der gewaltigen Brücke, sodass sie den Männern plötzlich sehr nahe war.
    »Scheiße!«, schrie einer aus dem Hintergrund und schickte noch einen weiteren Fluch nach.
    Harrison und Davies sagten nichts. Ihnen hatte es die Sprache verschlagen. Sie schauten auf die Frau, die vor der Scheibe überdeutlich zu sehen war und deren Haare vom Seewind wie eine Fahne bewegt wurden.
    Sie hob ihre rechte Schulter, streckte den Arm aus, und plötzlich war die Brücke taghell und noch stärker erleuchtet.
    Die Unbekannte enterte das Herz des Schiffes. Sie war plötzlich bei den Männern, und die spürten die Veränderung. Die Luft schien sich mit Elektrizität aufgeladen zu haben. Alles war anders geworden, denn es gab jetzt einen neuen Mittelpunkt, eben diese Frau.
    Licht, nur Licht erfüllte die Brücke mit einer Stärke, die jedes menschliche Auge blendete. Die Männer konnten nicht mehr hineinschauen. Sie schützten ihre Augen durch die davor gedrückten Arme und hörten das scharfe und fast böse klingende Lachen.
    »Ich bin da! Ich werde meine Zeichen setzen. Ich bin Diondra, hört ihr? Diondra! Merkt euch diesen Namen. Vergesst ihn nicht. Tragt ihn hinein in die Welt…«
    Es folgte noch ein scharfes und hart klingendes Lachen, danach brach das Licht in sich zusammen, und auch die Besucherin war nicht mehr zu sehen.
    Das Innere der Brücke sah wieder völlig normal aus, als wäre zuvor nichts geschehen…
    ***
    Es dauerte eine Weile, bis sich die Männer wieder gefangen hatten. Der Zweite Offizier stammte aus Afrika. In ihm steckte noch der Glaube an Geister. Er hatte sich nach vorn gebeugt und gab Sprüche von sich, die niemand sonst verstand.
    Sein Kollege sagte nichts. Er starrte durch die Scheibe nach vorn, wirkte aber so, als würde er nichts sehen.
    »Was war das?«, flüsterte Mike Davies.
    Harrison lachte. »Das war eine Frau. Und zwar eine, die es nicht geben kann oder dürfte. Alles klar?«
    »Nur fast.«
    »Heißt sie nicht Diondra?«, flüsterte der Erste Offizier.
    »Gratuliere. Du hast den Namen gut behalten.«
    »Den werde ich auch nie vergessen, Tom. Ich frage mich nur, wie wir uns verhalten sollen.«
    »Ja, das ist ein Problem.«
    »Wir müssen Meldung machen.«
    Harrison lachte. »Und wer wird uns glauben?«
    »Keine Ahnung. Aber wir müssen es melden. Es gibt zu viele Zeugen, Tom.«
    »Das ist wohl wahr.« Harrison ging zwei Schritte zur Seite und schüttelte den Kopf. Was sie hier erlebt hatten, das konnte nicht wahr sein. Das war wider alle Naturgesetze. Diese Person, die aussah wie ein Mensch, konnte keiner sein. Sie war aufgetaucht, sie hatte das Licht mitgebracht, dann war sie auf die Brücke gekommen, hatte alles in Beschlag genommen und war wieder verschwunden.
    Das Schiff fuhr weiter. Es pflügte durch die Wellen und ließ sich durch nichts aufhalten. Das hatte auch die Frau nicht geschafft. Für sie war das Schiff so gut wie nicht vorhanden gewesen.
    Konnte das sein?
    »Hier sind die Gesetze der Physik auf den Kopf gestellt worden, Tom«, sagte Mike Davies. »Das wissen wir beide. Diese Frau hätte im Meer verschwinden müssen. Das ist nicht geschehen. Warum nicht, verdammt?«
    »Vielleicht lag es an diesem Strahl.«
    Mike nickte. »Ja, das denke ich auch. Aber wie kann jemand so mir nichts dir nichts erscheinen und ebenso wieder verschwinden? Als wäre sie unsichtbar geworden.«
    »Ich habe keine Ahnung.« Harrison schlug die Faust auf seinen rechten Oberschenkel. »Aber ich sage dir eines: Das wird noch ein Nachspiel haben.«
    »Und ob.«
    »Ich werde Meldung machen, und danach sollen die Typen in der Reederei weitersehen. Man wird uns zwar für verrückt halten, aber das stört mich nicht.«
    »Und ich bin als Zeuge mit dabei, wenn sie noch andere haben wollen, können sie das
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