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1622 - Der Verlorene

Titel: 1622 - Der Verlorene
Autoren: Unbekannt
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Schiffes. „Ihr müßt noch durch die ID-Kontrolle, wenn ihr in die Stadt wollt."
    „Das haben wir allerdings vor", bestätigte Alaska und brachte sie zum Ausstieg. Er war froh, die erste Hürde genommen zu haben. „Wir müssen in die Hauptverwaltung", sagte er, als er in den Kontrollraum zurückkehrte. „Nur dort können wir vielleicht erfahren, ob der Raumer AIOLOS aus dem Yolschor-Sektor mit den geflüchteten Siedlern hier eingetroffen ist, und wann. Danke übrigens, Gucky, du hast dich tapfer gehalten."
    „Ich hätte kaum auf dich gehört, wenn ich nicht geespert hätte, daß der Kerl drei Frauen und siebenundzwanzig Kinder hat."
    „Der kleine Ilt mit dem großen Herzen", schwärmte Selma, und Ed verdrehte die Augen wie ein Kalb, das zum erstenmal den Mond sieht. „Wie sieht unser nächster Schritt aus, Alaska?"
    „Ich werde mit Gucky, der Hafenbehörde, Abteilung Einwanderung, einen Besuch abstatten.
    Wenn überhaupt jemand Kenntnis von den zurückgekehrten Siedlern hat, dann die. Du und Ed hört euch in Sol-Town um. Vielleicht trefft ihr jemanden, der etwas weiß. Selbst bruchstückartige Informationen sind wichtig. Wir setzen später alles wie ein Puzzle zusammen. „ „Davon verstehe ich einiges", behauptete Ed. „Auf der Akademie habe ich alle Wettbewerbe gewonnen."
    Gucky schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Die .haben mit Plastikschnipseln gespielt! Kein Wunder, daß die halbe Raumflotte heutzutage aus tauben Nüssen besteht!"
    Ehe eine Diskussion .entstehen konnte, schob Alaska den Ilt aus der Kommandozentrale, während Ed noch immer nach Luft schnappte. „Leg die Ausgehuniform an, die macht immer Eindruck. Behörden legen auf gepflegte Erscheinung großen Wert."
    Gucky knurrte etwas Unverständliches und verschwand in seiner Kabine. Zehn Minuten später verließen sie nach Selma und Ed die Space-Jet, die sie einbruchsicher versiegelten.
     
    *
     
    Zu Alaskas Erleichterung gab es bei der ID-Kontrolle keine Schwierigkeiten. Gucky, der sich auf eine geharnischte Antwort auf eine dumme Frage vorbereitet hatte, wurde bitter enttäuscht.
    Sie konnten ohne Aufenthalt durch die Sperre marschieren.
    Die Einwanderungsbehörde befand sich in der ersten Etage. Da der Lift außer Betrieb war, nahmen sie eine der Treppen, deren mittlere für humanoide Gehwerkzeuge geeignet war. Für den Ilt bedeuteten die Stufen allerdings ein kleines Ärgernis, aber Alaska hatte ihm jede Teleportation verboten. Es erschien im besser, wenn die Fähigkeiten des Mutanten vorerst ein Geheimnis blieben.
    Sie betraten einen Saal, der durch eine brusthohe Barriere in zwei Hälften geteilt wurde. In der vorderen Hälfte, die sogar Sitzgelegenheiten bot, warteten gut zwei Dutzend Antragsteller, Einwanderer oder Touristen unterschiedlichster Abstammung. Hinter den sechs bereits besetzten Abfertigungsschaltern hockten verdrießlich dreinblickende Beamte, Terraner und Vincraner, die man bei der unzureichenden Beleuchtung kaum unterscheiden konnte. „Das kann ja heiter werden", murmelte Gucky fassungslos. „Da warten wir, bis wir schwarz werden."
    „Sieht so aus."
    „Ich könnte", begann Gucky etwas zögernd und wegen Alaskas wahrscheinlicjier Reaktion auch unsicher, „so ganz vorsichtig und unauffällig ein ganz klein wenig nachhelfen und ein paar Leute freiwillig zum Verlassen des Ladens bewegen und ..."
    „Du tust nichts!" wurde er brüsk unterbrochen. „Wir haben Zeit."
    „Und stehen uns die Beine in den Bauch, denn wenn wir uns setzen, kommen wir nie an die Reihe."
    „Am zweiten Schalter ist die Warteschlange kürzer. Komm!"
    Der Ilt fügte sich der Gewalt, seufzte abgrundtief und nahm hinter seinem Freund Aufstellung.
    Etwa zehn Personen warteten vor ihnen.
    Gucky haßte Behören, so lange er zurückdenken konnte. Nicht weil er ein schlechtes Gewissen hatte, sondern weil Ämter stets etwas mit Warten, Geduld und manchmal auch Demütigung zu tun hatten. Die Personen hinter den Schaltern kamen sich manchmal, so hatte er erfahren müssen, wie Götter vor, die alle Macht in ihren Händen hielten. Natürlich gab es auch rühmliche Ausnahmen.
    Die Burschen hier sahen nicht nach Ausnahmen aus. Ganz im Gegenteil. Der Einwanderungsbeamte hinter ihrem Schalter begann plötzlich laut zu brüllen und stauchte einen Blue zusammen, der total verschüchtert seine auf dem Schaltertisch herumliegenden Dokumente zusammenraffte und mit ängstlichem Pfeifton zur Tür eilte, um auf dem Korridor zu verschwinden. „Einer weniger",
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