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1622 - Der Verlorene

Titel: 1622 - Der Verlorene
Autoren: Unbekannt
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Mädchen und wußte, daß sie ihm nichts vormachten. Sie meinten es ehrlich. „Ich möchte gern, aber ich will euch nicht zur Last fallen."
    „Im Haus und im Garten gibt es immer Arbeit", versicherte Mila. „Damit ist die Sache beschlossen."
    Sie tranken aus, Felix bezahlte, und dann eilten sie zum nächsten Lift, um Level Iaufzusuchen.
     
    *
     
    Es war ein großes Haus, und es stand einsam an einem Waldrand. Nicht weit entfernt befand sich eine Station der unterirdischen Schnellbahn, die die Dörfer und Städte mit Sol-Town verband.
    Die Häuser der nächsten Nachbarn lagen weiter unten in der Ebene. Mila und Nadja pflegten kaum Kontakt mit ihren Bewohnern.
    Felix erhielt ein eigenes Zimmer unter dem Dach. Es war sauber und einfach eingerichtet. Er fühlte sich sofort wohl und in Sicherheit.
    Sie hatten gemeinsam zu Abend gegessen, und nun lag er in seinem Bett und starrte die Decke an.
    Die beiden Mädchen - eigentlich waren es schon junge Frauen - mochr ten knapp dreißig Jahre alt sein. Obwohl sie sich zum Verwechseln ähnlich sahen, besaßen sie unterschiedliche Charaktere.
    Mila wirkte verschlossener und manchmal sogar ängstlich, so als habe sie einen Minderwertigkeitskomplex. Sie bewegte sich nicht gerade graziös, sondern fast ein wenig verkrampft, eckig. Aber sie war durchaus praktisch veranlagt und versuchte sogar manchmal, ihre Schwester ein wenig zu bevormunden.
    Nadja hingegen strahlte Optimismus und Fröhlichkeit aus. Mit Nachsicht ertrug sie die Launen ihrer Schwester, aber wenn sie lachte, klang es nicht befreiend und von Herzen. sondern eher traurig.
    Ganz schlau wurde Felix nicht aus den beiden, aber er spürte und wußte, daß sie es ehrlich mit ihm meinten und ihm wirklich selbstlos helfen wollten, sein Gedächtnis wiederzufinden.
    Endlich schlief er ein, und als er am anderen Morgen erwachte, fühlte er sich erfrischt und guter Dinge.
    Er wartete, bis er unten im Haus Geräusche hörte, dann nahm er den etwas zu langen Bademantel - die Schwestern waren zwei Handbreit größer als er - und ging hinab. „Das Badezimmer ist dort drüben", erklärte ihm Mila. „In einer halben Stunde gibt es Frühstück.
    Dann fahren Nadja und ich in das nächste Dorf und besorgen neue Kleidung für dich. Ab mit dir...!"
    Tagsüber arbeitete er im Garten, der bis zum Waldrand reichte, und nachmittags durfte er im Haus einige Reparaturen vornehmen.
    Er fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er sich restlos an seine Vergangenheit erinnerte.
    Ein paar zusammenhanglose Bruchr stücke dämmerten bereits.
    Vielleicht eine Folge der nachlassenden Anspannung, die ihn bisher stets begleitet hatte.
    Irgendwo in den Tiefen des Alls ...
    Er mußte seine Heimat fmden, oder er war so gut wie tot.
    Das allein wußte er mit Sicherheit
     
    2.
     
    Nachdem die Space-Jet GECKO den Raumhafen von Terrania verlassen und das Solsystem hinter sich gebracht hatte, nahm sie Kurs auf die Provcon-Faust, 35.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. ßelma Laron, die Orterspezialistin, hatte Kurs und Hyperraumetappen berechnet und programmiert und konnte sich beruhigt in ihrem Kontursessel zurücklehnen, während der Pilot Ed Morris vor den Kontrollen saß und sich dabei voll und ganz auf die Automatik verließ. Fast sah es so aus, als wäre er eingeschlafen. „Der pennt doch glatt mit offenen Augen", machte sich Gucky von seiner Funkecke her bemerkbar. „Welch ein Glück, daß unser Kahn so ganz allein fliegt. Manchmal fragt man sich, wozu wir ihn überhaupt mitgenommen haben."
    „Laß ihn in Ruhe", ermahnte Selma Laron den Mausbiber. „Im Yolschor-Sektor waren wir froh, daß er die GECKO immer hinter uns her flog."
    „Na schön", gab Gucky friedlich nach. „Manchmal, meine liebe Oma, ist er wirklich nützlich."
    Sie nannten Selma, sie war 128 Jahre alt, meist liebevoll Oma.
    Das vierte Mitglied der Crew, Alaska Saedelaere, erhob sich und schritt zur Tür, soweit man den Durchschlupf zu den Wohnkabinen und zur Küche so bezeichnen konnte. „Laut Dienstplan, den Gucky so selbstlos aufstellte, habe ich frei bis zur nächsten Etappe. Bin in meiner Kabine und sehe mir die Unterlagen noch einmal an. Cadfael Benek hatte uns ja Sachen erzählt..."
    Dieser Cadfael Benek war der Anführer jener Siedler auf dem Planeten Tramp II gewesen, die mit ihrem Hundertmeter-Kugelraumer fluchtartig ihre neue Welt verlassen hatten, als dort eine unbekannte Gefahr drohte und eine unerklärliche Welle des Wahnsinns wie eine Seuche um sich
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