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1615 - Jaobouramas Opfergang

Titel: 1615 - Jaobouramas Opfergang
Autoren: Unbekannt
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schüttelte seinen mächtigen Hinterleib. „Das ist mutig gesprochen, junger Freund. Doch du hast die Dinge nicht bis zum Ende durchdacht. Einer von euch namens Coushemoh hat noch gestern das Gegenteil behauptet. Er meinte, wir wären so unschuldig und naiv wie Kinder, nicht fähig, die großen Aufgaben des Erwachsenendaseins zu vollbringen. Wie erklärst du mir diesen Widerspruch?"
    Der Riin legte sein Gesicht in unzählige Falten, daß es aussah wie der runzlige Hinterleib eines jungen Arcoana, wenn er gerade aus der Brutkammer entlassen wurde. „Oje", murmelte er. „Das ist typisch Coush. Doch ein Widerspruch ist das nicht, Beau. Er meint eure naiven Verhaltensweisen, in denen ihr euch wie Kinder nur auf ganz bestimmte Dinge und Gedankengänge beschränkt. Es fehlt euch die Ernsthaftigkeit der Erwachsenen, das ist richtig.
    Und dennoch habt ihr viel von der kindlichen Neugier verloren, um die Dinge in Angriff zu nehmen, die eurem Niveau und euren geistigen Voraussetzungen entsprechen. Begreifst du, wie ich das meine? Ja? Na prima. Endlich macht einer von euch mal den Knopf auf!"
    „Wir verstehen nicht...", sang Beauloshair. „Was bedeutet es, einen Knopf aufzumachen?"
    Bolo erklärte es ihnen, und die Arcoana nahmen das Bild in sich auf und durchdachten es in alle Richtungen.
    Beauloshair gab ein helles Klingen von sich und wandte sich seinen Artgenossen zu. Er begann hastig und in schnellem Takt auf sie einzureden: Die Riin ließen nicht erkennen, ob sie seinen Ausführungen folgen konnten, und als er schwieg, gaben sie keinen Kommentar ab. „Du hast uns etwas vor Augen geführt, Boloshambwer", meldete sich Eypheauosa zu Wort. „Allerdings betrachten wir es aus einem völlig anderen Blickwinkel. Vor langer Zeit waren wir einmal anders. Die Evolution hat uns begünstigt, und so sind wir zu denen geworden, als die ihr uns hier findet. Es gibt keinen sinnvollen Grund für uns, nicht den Weisungen der Evolution zu folgen. Wir leben in vollständiger Harmonie mit ihr."
    „Vorhin warst du noch anderer Meinung!" trumpfte der Riin auf. „Wir haben es genau gehört."
    „Mag sein. Ich denke in die Zukunft. Sobald das Planetenforming aller Welten Noheyrasas abgeschlossen ist, ist es unsere Pflicht, diese Welten in Ruhe zu lassen und ihre Entwicklung aus der Ferne zu beobachten. Dies dauert so lange, bis sich auf ihnen intelligentes Leben entwickelt hat. In ein paar Millionen Weltenläufen dann wird es zu einem Kontakt zwischen diesen Intelligenzen und unseren Nachfahren kommen. Falls es unser Volk bis dahin noch gibt. Bisher hat sich kein Arcoana ernsthafte Gedanken darüber gemacht, welche Aufgaben wir in dieser Zeit erfüllen sollen."
    „Das ist der wunde Punkt. Habe ich es nicht dauernd gesagt?" Bolo wandte sich an seine Begleiter. „Natürlich, natürlich", pflichteten sie ihm bei. „Hast du gesagt. Sehen wir auch so."
    Sie begannen unkontrolliert durcheinanderzureden. „Aber bringe diesen lahmen Genies mal was bei. Denen ist die Welt mit Brettern vernagelt. Alle Pechsträhnen des Multiversums veranstalten im Reich der Arcoana ein Klassentreffen."
    „Iihh, fürchterlich, so was. Wenn ihr mich fragt, da ist alles zu spät. Kommt, packen wir unsere Bündel. Es gibt lohnendere Ziele. Die Welten der Spinnenbeinigen sind langweilig von vorn bis hinten."
    „Von oben bis unten. Genau. Vergessen wir dieses Volk. Da ist nichts zu machen. Ein hoffnungsloser Fall. Wie meinte Coush so richtig? Noheyrasa ist eine einzige Geschlossene Anstalt.
    Und die Arcoana sind die Patienten. Es fehlen nur die behandelnden Mediker."
    „Das sind wir!" rief Bolo laut. „Wo habt ihr nur eure Gedanken. Fast könnte ich euch für Arcoana halten. Denkt an die 5-D-Mathematik. Einer der größten Schätze der Arcoana. So etwas darf man nicht verkümmern lassen. He, Beau, sag doch endlich was. Es geht nicht an, daß du schweigst. Soll euer Volk wirklich verkümmern?"
    Beauloshair richtete sich steil auf und blickte auf die Riin hinab. Ein wenig störte es ihn, daß seine Artgenossen ihm das Wort überließen, als sei er ihr Erster Vordenker. Er verstand sich als Gleicher unter Gleichen. „Die Einheit mit der Entwicklung in unserer Galaxis, die Harmonie mit dem Arcoa leitet uns.
    Wir können nicht fehlgehen. Wir wissen nicht, warum ihr Riin damit so große Probleme habt. Weil ihr so jung und unbekümmert seid? Wir Arcoana lernten, die Möglichkeiten des Supra-Raums für uns auszunutzen, ohne daß wir die wichtigen Erkenntnisse des Seins
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