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1612 - Der Vampir-Töter

1612 - Der Vampir-Töter

Titel: 1612 - Der Vampir-Töter
Autoren: Jason Dark
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eine Schramme. Sie wird verheilen. Ich denke, dass du dich davor nicht fürchten musst, zu einem Vampir zu werden. Dazu hat der Biss nicht gereicht.«
    Ethan Hunter stieß erleichtert die Luft aus. Es tat ihm gut, das zu hören.
    Er schloss für einen Moment die Augen und konzentrierte sich auf die Wunde.
    Ein leichtes Brennen war schon vorhanden, aber das würde mit der Zeit wieder verschwinden.
    »Na ja. Ich lebe noch. Und ich werde wohl auch weiterhin leben, denke ich.«
    »Davon kannst du ausgehen.«
    »Und das habe ich dir zu verdanken, Frantisek.«
    Der Pfähler wollte abwinken, was Ethan nicht zuließ. Er nahm Mareks rechte Hand und drückte sie. Bei seinen nächsten Worten hielt er sie weiterhin fest.
    »Was ich dir jetzt sage, das ist ein Versprechen. Solltest du jemals in Schwierigkeiten geraten, bin ich immer für dich da. Das schwöre ich dir, mein Freund. Du kannst mich anrufen. Egal, in welch einem Teil der Welt ich mich befinde, ich werde kommen und dir zur Seite stehen. Darauf hast du mein Wort.« Er schaute dem älteren Mann dabei in die Augen.
    Marek wich dem Blick auch nicht aus.
    »Ja«, sagte er dann, »dafür danke ich dir. Ich sehe es dir an, dass du es ehrlich meinst.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Meine Aufgabe ist hier auch beendet.« Marek stand wieder auf und schaute sich die beiden Körper genauer an. Jetzt erkannte er, dass sie sich nicht zu Asche auflösten, aber sie waren verwelkt. Die Haut sah alt aus. Sie war rissig geworden. Wenn er an ihr zupfen würde, hätte er sie bestimmt vom Gesicht abziehen können.
    Da Ethan Hunter noch immer auf der alten Matratze kniete, nahm Marek die Schnellfeuerpistole an sich und gab sie dem Besitzer zurück.
    »Die wirst du bei deinem Job bestimmt noch brauchen können.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Und was hast du jetzt vor?«
    Ethan lachte kurz und scharf. »Das ist ganz einfach. Ich werde dieses Land so schnell wie möglich verlassen. Meinen Job hast du ja für mich übernommen. Ich muss wieder zurück nach London.«
    Marek nickte und sagte dann: »Du bist auch ein Killer. Oder sehe ich das falsch?«
    Ethan Hunter überlegte. So unrecht hatte Marek nicht. Auch er hatte gewissermaßen eine Lizenz zum Töten, aber er besaß dabei Rückendeckung und jagte nur Menschen, die andere getötet hatten. Er war jemand, den man auf die Spur gefährlicher Terroristen und Staatsfeinde setzte. Aber Männer wie ihn gab es bei allen Geheimdiensten.
    »Die Antwort fällt dir nicht leicht, wie?«
    »So ist es.«
    »Dann lass es.«
    »Danke.«
    Für Marek war das Thema tatsächlich erledigt. Er fragte: »Wie kommst du von hier weg?«
    »Ich werde mich zu meinem Wagen durchschlagen, den ich nicht weit von hier entfernt versteckt habe.«
    Marek lächelte. »Ist es dieser Jeep?«
    »Du hast ihn gesehen?«
    »Ich muss immer mit offenen Augen durch die Welt gehen. Wer die Blutsauger jagt und sucht, der achtet auch auf andere Dinge. Der schärft seinen Blick.«
    Ethan Hunter nickte und drückte eine Hand gegen die Wand. Er war es leid, immer nur zu knien. Er wollte endlich aufstehen und aus eigener Kraft laufen.
    Er war froh, eine Stütze zu haben. Sich auf der weichen Unterlage zu halten war gar nicht so einfach. So half Marek ihm dabei, die Matratze zu verlassen.
    Leicht zittrig blieb er stehen. Den Schweißausbruch konnte er nicht vermeiden und musste tief durchatmen.
    »Hundertprozentig fit bist du noch nicht wieder - oder?«
    »Das stimmt leider. Aber du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen, das schaffe ich schon. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich durchschlagen muss.«
    »Das glaube ich dir aufs Wort.«
    Ethan Hunter war ein harter Knochen. Er wollte nicht, dass Frantisek ihn stützte. Er ging die nächsten Schritte allein und war froh, dass er es schaffte und nicht zusammenbrach.
    Die Tür hatte Marek hinter sich offen gelassen. So trat der Agent ins Freie und tauchte ein in die tiefe Dunkelheit, die sich über dem Land ausgebreitet hatte.
    Er hob den Kopf und schaute zum Himmel. Es gab keinen Stern zu sehen und es zeichnete sich auch kein Mond ab, weil eine dicke Wolkenschicht den Blick darauf verwehrte.
    »Geht es besser?«
    »Ja, zum Glück.«
    »Und was macht die Wunde am Hals?«
    »Lässt sich ertragen. Nur ein leichtes Ziehen, mehr nicht. In ein paar Tagen denke ich nicht mehr daran.«
    »Ich würde es dir gönnen.«
    »Dann werde ich bald nach London fliegen.«
    »Tu das.« Einen Gruß an seine Freunde gab Marek ihm nicht mit auf den
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