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161 - Fabrik der Zombies

161 - Fabrik der Zombies

Titel: 161 - Fabrik der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
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anderes leisten konnte, als ehrlich zu sein.
    Am nächsten Morgen spazierte Grabosc nach, einem ausgedehnten Frühstück den knappen Kilometer hinüber zum
hotel de ville,
de Polizeipräsidium von Bordeaux. Die deutsche Uniform und Graboscs Sprachkenntnisse machten es ihm leicht, schnell zu der Dienststelle vorzustoßen, die er suchte.
    „Seltsam", murmelte der Beamte, bei dem Grabosc sich gemeldet hatte. „Sie heißen Gra…" „Grabosc", verbesserte Willi freundlich. „Und wenn Ihnen das zuviel Mühe macht, dann sagen Sie einfach Grabeaux."
    Sein Gegenüber war ein hagerer, hochgewachsener Mann mit einem dunklen Bürstenhaarschnitt und auffälligen eisgrauen Brauen. Jetzt hatte er sie leicht gerunzelt.
    „Das ist ja das Seltsame", meinte der Beamte kopfschüttelnd. „Wissen Sie eigentlich, wie der Kollege heißt, der jetzt auf dem Weg nach Cologne ist?"
    Grabosc schüttelte den Kopf. Sein Gegenüber schob ihm eine Akte hinüber drehte sie um und tippte auf das Foto.
    Grabosc sah einen Mann, der vermutlich nicht sehr groß war, lustige dunkle Augen hatte, einen prächtig gezwirbelten Schnurrbart und ein siegessicheres Lächeln um die Mundwinkel.
    „Henri Grabeaux", las Grabosc. Seine Augen weiteten sich. „Waaas?"
    Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern.
    „Wahrscheinlich nur ein Zufall sagte er und klappte die Akte wieder zu. „Nun, unter uns gesagt, wir sind ganz froh, diesen Burschen für ein paar Monate nach Deutschland abgeschoben zu haben. Henri ist ein bißchen eigenartig in seinen Methoden, aber in Deutschland wird er ja wohl endlich ein wenig Disziplin lernen."
    „Ganz bestimmt", versicherte Grabosc eilig, mit einem sehr unguten Gefühl in der Magengrube.
    „Sie werden wahrscheinlich ein paar Tage brauchen, um Bordeaux kennenzulernen. Ich schlage vor, daß Sie sich einen Stadtplan nehmen und ein wenig herumfahren, damit Sie die Stadt erkunden können. Es geht hier recht ruhig zu, abgesehen vielleicht vom
Quartier St. Michel.
Da lassen Sie sich besser nicht sehen, jedenfalls nicht ohne Begleitung eines unserer Beamten."
    „Aha", sagte Willi. Sein neues Abenteuer fing ja wieder prächtig an.

    „Ein waaas?"
    „Der Bericht ist eindeutig - die Frau ist einem Hai zum Opfer gefallen."
    Inspektor Marc Verneuil hielt Grabosc die dienstliche Notiz unter die Nase. Grabosc hatte den Bericht rein zufällig gefunden und war über den Namen des Ortes gestolpert, in dem er vor einiger Zeit mit Coco Zamis einen Dämonenkult gesprengt hatte.
    Grabosc runzelte die Stirn. Es tat ein wenig weh, er hatte sich in den letzten Tagen einen handfesten Sonnenbrand eingefangen, vor allem an den Armen und im Gesicht. Im Augenblick sah er einer frischgesottenen Krabbe nicht unähnlich.
    „Haie an der Atlantikküste?" fragte er zweifelnd.
    „Die sind hier gar nicht einmal so selten", antwortete Verneuil trocken.
    „Die
cote d'argent
wird von den Ausläufern des Golfstroms berührt, daher auch das herrliche Klima. Ich kenne die Gegend, ich habe da ein Ferienhaus, und Haie an der Küste habe ich selbst schon ein paar Mal gesehen."
    „Das will ich nicht bestreiten", gab Grabosc zurück. „In der Nordsee gibt es schließlich auch Haie!" Diesmal war die Reihe an Verneuil, die Brauen in die Höhe zu ziehen.
    „Dornhaie", ergänzte Grabosc. „Sie sind harmlos. Sie fressen keine Menschen, statt dessen werden sie von Menschen gefressen. In Deutschland werden sie als Schillerlocken verkauft."
    Mit dem Begriff konnte Verneuil nichts anfangen, und Grabosc verzichtete auf eine weitschweifige Erklärung.
    „Haie sind ganz normal, überall auf der Welt", fuhr Grabosc fort. „Aber menschenfressende Haie sind eine ausgemachte Rarität - vor allem an der Atlantikküste. Ich traue der Sache nicht."
    Verneuil stieß einen Seufzer aus.
    „Der Vorfall ist einwandfrei beobachtet worden", sagte er. „Außerdem ist das nicht der erste Fall - vor drei Jahren ist schon einmal ein Urlauber von einem Hai angefallen worden."
    Grabosc wog den Bericht in der Hand. Nicht mehr als ein Stück Papier, aber es steckte eine Katastrophe dahinter. Er versuchte sich vorzustellen, wie es war, wenn man im Wasser trieb und einen Hai auf sich zu kommen sah…
    „Hören Sie", sagte Grabosc energisch. „Was mir an diesem Bericht vor allem nicht gefällt, ist die Tatsache, daß von dem Opfer nicht das geringste gefunden worden ist. Wie war das damals?"
    „Keine Leichenteile gefunden, wahrscheinlich treibt die Strömung sie einfach weg."
    Grabosc
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