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1606 - Die Zeit-Bande

1606 - Die Zeit-Bande

Titel: 1606 - Die Zeit-Bande
Autoren: Jason Dark
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verändert hatte. Auch das Schwert stand noch an seinem Platz. Johnny betrachtete die Waffe mit einem misstrauischen Blick. Und er schien sich zu scheuen, sie anzufassen.
    Die Skrupel hatte sein Vater nicht. Der Reporter setzte sich auf das Bett und nahm das Schwer an sich. Er wog es in den Händen, wobei er seinem Sohn zunickte.
    »Was meinst du?«, fragte Johnny.
    »Es ist recht leicht.«
    »Fand ich auch.«
    Bill strich mit der flachen Hand über die Klinge. »Sie fühlt sich irgendwie weich an. Das ist schon ein besonderes Material.«
    »Und woraus könnte es deiner Meinung nach bestehen?«
    »Wenn wir mal vom Griff absehen, gehe ich davon aus, dass es ein Kunststoff sein könnte.«
    »Und was ist mit dem Licht?«
    Bill senkte wieder den Blick. »Du meinst, weil die Klinge etwas heller ist als normal?«
    »Etwas ist gut. Die sieht bläulich aus. Ich würde sagen, dass es ein helles Blau ist.«
    »Kann schon sein.« Der Reporter hob das Schwert an. Er hielt den Griff, der aus einem anderen Material bestand als die Klinge, beidhändig umfasst. Das war Metall. Es schimmerte silbrig und sah wie gegossen aus.
    »Sie hat die Waffe geführt wie eine echte Ninja-Kämpferin, Dad.«
    »Dann hast du Glück gehabt.«
    »Und wie.«
    Bill hatte genug gesehen. Leider hatte er nichts herausgefunden. Er schlug noch einige Male Finten in die Luft, um das Schwert danach wieder an seinen Platz zu stellen.
    Dabei zuckte plötzlich ein Lichtblitz auf, der besonders Johnny irritierte.
    Er huschte so dicht an seinem Gesicht vorbei, dass er sogar zurückzuckte »He, was war das?«, flüsterte Bill.
    Johnny schaute seinen Vater an. »Kann ich dir nicht sagen. Sah aus wie ein Blitz.«
    »Das war nicht normal.«
    »Stimmt.«
    Bill wollte aufstehen, aber er kam nicht mal dazu, sich auch nur halb in die Höhe zu stemmen, denn vom Fenster her tauchte das Licht auf. Zuerst blieb es wie ein heller Ball in der Scheibe, dann wurde es zu einem leicht an den Rändern zerfaserten Kreis und veränderte sich einen Moment später erneut. Es verwandelte sich in einen langen Strahl, der dicht an den beiden Conollys vorbei vom Fenster bis zur Tür reichte.
    So war ein Strahl entstanden oder auch so etwas wie eine magische Brücke, die sich durch die gesamte Länge des Zimmers zog, aber nicht so blieb, denn wie ein Geist erschien plötzlich etwas Dunkles innerhalb des Lichtstrahls.
    Bill und Johnny taten nichts. Sie schauten nur, sie starrten - und sahen, wie sich jemand materialisierte. Es war eine junge Frau mit dunklen Haaren.
    Johnnys Hände krampften sich zu Fäusten zusammen, bevor er flüsterte: »Verdammt, das ist Suri Avila!«
    ***
    Er hätte es nicht zu sagen brauchen. Bill Conolly wusste auch so Bescheid. Der Reporter starrte die Gestalt an. Er hörte sich zischend Luft holen, und als er sie so sah, da hatte er nicht das Gefühl, dass von ihr eine große Gefahr ausging, auch wenn der Ausdruck in ihrem Gesicht wie versteinert wirkte und sie die Lippen zusammengepresst hielt.
    Nichts deutete darauf hin, dass sie Angst hatte. Etwas breitbeinig hatte sie sich hingestellt, und der Ausdruck ihrer Augen veränderte sich jetzt, er wurde regelrecht arrogant. So in der Art: Mir kann keiner etwas.
    Es war für Johnny und Bill nur ein kurzer Schock gewesen, und der Reporter fand zuerst seine Sprache wieder.
    »Was willst du hier?« Er wusste nicht, ob sie ihn verstanden hatte.
    Deshalb wartete er gespannt auf eine Reaktion.
    »Ich habe noch was zu holen.«
    »Dein Schwert?«
    »Was sonst?«
    »Und was willst du damit? Töten?«
    »Meine Aufgabe beenden«, antwortete sie kalt und ließ offen, was sie damit meinte.
    Bill war noch nicht fertig. Er stellte sich ihr in den Weg, obwohl Johnny ihm zur Vorsicht riet. Das störte den Reporter nicht, denn er fragte: »Wo kommst du her?«
    Bill war überrascht, dass er eine Antwort erhielt. »Von drüben«, sagte sie nur.
    »Was heißt das?«
    »Von der anderen Seite.«
    Damit konnte Bill auch nicht viel anfangen. Er wollte es genauer wissen.
    »Ist die andere Seite das Jenseits? Ist es der Platz, wo die Seelen der Toten existieren?«
    »Nein.«
    Bill ließ nicht locker. »Woher kommst du dann genau? Raus mit der Sprache.«
    »Ich habe es gesagt.«
    Der Reporter blieb weiter auf der Spur. »Oder hat dieser Landru dich geschickt?«
    Jetzt hatte er den richtigen Ton getroffen. Bei dem Namen Landru zuckte Suri zusammen. Sie sagte etwas, das nicht zu verstehen war, ging aber vor, um nach ihrem Schwert zu
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