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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All
Autoren: Unbekannt
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optisch heranzuholen und soweit wie möglich zu vergrößern. Wir können es auf den Panoramaschirm legen."
    „Mit einem Bild kann ich auch mehr anfangen als mit Daten", gab der Mausbiber freimütig zu.
    Ed Morris nutzte die Zeit der Pause, sich in seine Kabine zurückzuziehen, nachdem er die „Küche" der Space-Jet aufgesucht hatte. Im Kontrollraum wurde er jetzt nicht benötigt.
    In dieser gewaltigen Entfernung von Terra gab es natürlich die von Gucky als Wegweiser benutzte Konstellation nicht mehr. Sie hatte sich bis zur Unkenntlichkeit verzogen. Einige der Sterne lagen sogar bereits weit hinter der GECKO.
    Auf dem großen Panoramaschirm erschien das von Selma Laron eingespielte Bild des Gebiets um Yolschor. Die ehemalige Dunkelwolke verriet sich nur durch das vollständige Fehlen der Sterne, dafür standen sie um sie herum nur um so dichter.
    Vergeblich versuchte der Mausbiber, sich den gelben Lichtfleck an dieser oder jener Stelle vorzustellen, aber er erhielt nur vage Hinweise, keine hundertprozentige Sicherheit. „Von Terra aus gesehen war es leichter", murmelte er unsicher. „Aber auch ungenauer", äußerte Alaska. „Ich schätze, wenn wir näher herangehen, hast du mehr Erfolg. Wie groß dürfte das Gebiet sein, das in Frage kommt?"
    „O Mann, wie soll ich das wissen? Ein paar Kubiklichtjahre, würde ich meinen. Oma, was ist?
    Immer noch keine Daten?"
    „Nur von den Sternen rechts und links unserer Fahrtrichtung, aber damit kannst du wohl nichts anfangen. Wie lange wollen wir eigentlich noch mit diesem Schneckentempo weiterkriechen?"
    „Ein paar Stunden. Du kannst dich von mir aus aufs Ohr legen, Oma. Tut dir bestimmt gut."
    Selma drohte mit dem Zeigefinger. „Spielst du auf mein Alter an, du Schlingel? Rein altersmäßig bin ich im Vergleich zu dir praktisch noch eine Jungfrau."
    Sprach's, desaktivierte ihre Geräte, erhob sich und stolzierte hinaus auf den Gang.
     
    *
     
    Nur zweieinhalbtausend Lichtjahre vor Yolschor glitt die GECKO erneut in den Normalraum zurück.
    Ohne dazu aufgefordert zu werden, zauberte Oma Selma den vor dem Schiff liegenden Raum wieder auf den Panoramaschirm, nachdem die Orterdaten nichts Vernünftiges brachten. Gucky hatte sich neben sie gesetzt, nachdem Morris sich gähnend verabschiedet hatte.
    Die Fülle der Sterne rund um die verschwundene Wolke war verwirrend. Die Nähe des galaktischen Zentrums machte sich bemerkbar. Von Funkverkehr konnte keine Rede mehr sein.
    Die Verbindung zu Terra war nun endgültig abgebrochen. Selbst die Relaisstationen meldeten sich nicht mehr. „Nun?" Alaska war in seinem Sessel geblieben. Er saß neben dem Mausbiber. „Kommt dir da etwas bekannt vor?"
    Gucky gab nicht sofort Antwort. Aufmerksam studierte er das Gewimmel der Sonnen, ohne einen Anhaltspunkt zu finden. Nun bewies Selma, daß sie ihr verspätetes Raumfahrtpatent nicht umsonst gemacht hatte. Einige Einstellungen bewirkten, daß der auf dem Schirm gezeigte Sektor scheinbar weiter zurückfiel. Dadurch vergrößerte sich der Gesamtüberblick, ohne die schwächer leuchtenden Sterne verschwinden zu lassen. „Gut so, Oma", lobte Gucky und kam auf Alaskas Frage zurück. „Ja, einiges kommt mir jetzt vage bekannt vor. Gib mir doch bitte mal die Nadellampe, rechts von dir im Fach."
    Alaska reichte sie ihm.
    Sie produzierte einen kaum fingerdicken und grell leuchtenden Lichtstrahl, den Gucky auf den Panoramaschirm warf. Dort entstand ein heller, kleiner Punkt, der die anderen Sterne überstrahlte.
    Er ließ den Lichtpunkt wandern, genauso wie vor einiger Zeit im Projektionsraum der Astro-Sektion auf Terra. „Da ungefähr", wisperte Gucky aufgeregt und hielt die Lampe still. Der Lichtpunkt verharrte. „Kannst du den Sektor rund um den Punkt vergrößern, Oma? Und vergiß das Aufzeichnen nicht!"
    „Aufzeichnung läuft", gab sie vorwurfsvoll zurück. „Als ob ich das vergessen hätte..."
    Die Projektion verschwand und kehrte wieder zurück, diesmal nur der gewünschte Ausschnitt stark vergrößert. Gucky schaltete die Lampe aus. Sie nützte nun nichts mehr. „Etwa zwischen den beiden rötlichen und dem gelben Stern", vermutete er, ohne sicher zu sein. „Können wir wenigstens ein paar Daten hereinbekommen, Oma, die uns diese drei Sonnen später wiederfinden helfen?"
    „Ich will es versuchen."
    „So schnell wie möglich, bitte!"
    „Eine alte Frau ist kein ultraschneller Kreuzer", murmelte Selma und ließ ihre geschickten Finger über die Tastaturen gleiten.
     
    *
     
    Die
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