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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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hing mit der Reaktion meines Kreuzes zusammen.
    Es hatte sich auf seine Weise gemeldet. Das war nicht grundlos geschehen. Mein Kreuz hatte diese Frau als Feindin erkannt, und damit gehörte sie zur anderen Seite.
    Aber was hatte sie hier auf dem Friedhof zu suchen? Wollte sie versuchen, einen Kontakt zu den Geistern der Toten aufzubauen?
    So etwas war nicht unmöglich. Das hatte ich schon öfter erlebt. Aber es konnte auch sein, dass sie meinetwegen hier erschienen war, obwohl ich sie noch nie im Leben gesehen hatte.
    Es blieb ein Rätsel. Trotzdem stand eines für mich fest. Die lockere, entspannte und freie Zeit zwischen den Tagen war für mich vorbei. Es gab wieder etwas, das ich aufklären musste.
    Je länger ich darüber nachdachte, umso mehr kam mir zu Bewusstsein, dass diese so ungewöhnliche Frau mich gesucht hatte.
    Dafür gab es einen Grund, das lag auf der Hand. Welcher es genau war, darüber konnte ich nur spekulieren, ebenso über das Aussehen dieser noch namenlosen Person.
    Das Gesicht war es, das in meinem Gedächtnis hängen blieb.
    Es hatte nur auf den ersten Blick ausgesehen wie das einer normalen Frau. Auf den zweiten weniger. Da war ich zu nahe heran gewesen. Ich hatte die Veränderung erkannt. Zwar nicht überdeutlich, aber die rechte Hälfte des Gesichts war nicht normal.
    Was genau mit ihr geschehen war, da konnte ich nur raten. Ansonsten musste ich es dabei belassen und vielleicht auch darauf warten, dass es zwischen uns zu einer zweiten Begegnung kam.
    Als mich dieser Gedanke durchzuckte, war ich sogar davon überzeugt.
    Die erste Begegnung zwischen uns hatte ihr nichts gebracht. Sie war vielleicht nur so etwas wie ein Test gewesen. Es würde zu einer zweiten kommen, und dabei würde sich einiges entscheiden.
    Auf der Stelle drehte ich mich um. Ich schaute noch kurz zurück zum Grab der Lady Sarah. Dort hatte sich nichts verändert, und ich entdeckte keinen Zusammenhang zwischen ihm und dem Auftauchen dieser geheimnisvollen Unbekannten.
    Auf dem Friedhof hatte ich nichts mehr zu suchen. Deshalb machte ich mich wieder auf den Weg zu meinem Rover, der vor dem Friedhof parkte.
    Als ich ihn erreichte, fiel mir die dünne helle Schicht auf, die die Scheiben bedeckte und auch ihren matten Glanz auf der Karosserie hinterlassen hatte.
    Auch am Tag hatte der Frost kaum nachgelassen. Aber die Scheiben waren nicht so vereist, dass ich sie hätte abkratzen müssen.
    Ich nahm hinter dem Lenkrad Platz und wollte starten, als ich die Melodie meines Handys hörte.
    Ich holte es hervor und sah, dass es Jane Collins war, die etwas von mir wollte. Dabei dachte ich an nichts Böses, als ich mich meldete, aber ich hörte schnell, dass Jane mir etwas Wichtiges mitzuteilen hatte.
    »Können wir uns treffen, John?«
    »Ja. Wann und wo?«
    »Wo habe ich dich denn erreicht?«
    Ich erzählte es ihr.
    »Hast du die Gräber besucht?«
    »Was sonst?«
    »Das wollte ich auch noch. Mir ist etwas dazwischengekommen.«
    »Und was?« Ich war natürlich neugierig.
    »Das sage ich dir, wenn wir uns sehen.«
    »Soll ich zu dir kommen?«
    »Nein. Ich bin auch nicht zu Hause. Kennst du die Cafeteria in dem Einkaufszentrum an der Oxford Street? Sie befindet sich in der zweiten Etage. Ich denke, dass es ein guter Platz ist.«
    »Gut. Ich komme dorthin.«
    »Danke. Ich warte.«
    Unser Gespräch war beendet, aber ich startete den Rover noch nicht, weil ich erst über Janes Anruf nachdenken musste. Der Klang ihrer Stimme wollte mir nicht aus dem Kopf, und so ging ich davon aus, dass Jane Collins etwas mit mir bereden wollte und sich nicht nur mit mir zu einem reinen Kaffeetrinken verabredet hatte.
    Während ich anfuhr, lachte ich in mich hinein. Einige Tage lang hatte ich ausspannen wollen. Ich wusste nun, dass es dazu nicht kommen würde.
    Das war eben mein Schicksal…
    ***
    Ich hatte sogar einen Parkplatz gefunden. Es mochte daran liegen, dass auch eine Riesenstadt wie London zwischendurch mal durchatmen musste, und an Tagen wie diesen hielt sich der Verkehr in Grenzen.
    Ich konnte mit einem Lift in die Cafeteria fahren und war kaum aus der Kabine getreten, als mir die warme Luft wie ein dichter Schwall entgegenschlug.
    Voll war es nicht. Durch die breiten und bis zum Boden reichenden Glaswände strahlte das Sonnenlicht so intensiv, dass einige Gäste ihre Sonnenbrillen aufgesetzt hatten.
    Jane Collins hatte sich zum Glück ein schattiges Plätzchen ausgesucht.
    Mich hatte sie noch nicht gesehen, so hatte ich Zeit, sie eine Weile zu
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