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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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ausgeschnitten war.
    Und das bei dieser Kälte.
    Unnatürlich.
    Plötzlich erfasste mich ein ungutes Gefühl…
    ***
    Ein Friedhof ist immer ein exponierter Ort. Es gibt Menschen, die besuchen ihn gern, weil sie dort in Ruhe spazieren gehen konnten.
    Andere gehen nur hin, um Angehörige zu besuchen, und wieder andere lieben den Friedhof in der Nacht, um dort ihren unheilvollen Hobbys nachzugehen.
    Jetzt hatten wir Tag. Es war saukalt. Selbst Spaziergänger mieden den Ort, aber da stand eine Person vor mir, die gekleidet war wie in einem warmen Sommer.
    Da stimmte etwas nicht.
    Allerdings war es auch möglich, dass ich mich geirrt hatte und durch das Licht geblendet war. Deshalb beschattete ich trotz Brille noch meine Augen und stellte wenig später fest, dass ich mich nicht geirrt hatte.
    Es gab die Person in diesem ungewöhnlichen Outfit tatsächlich.
    Warum war sie gekommen?
    Hatte sie auf mich gewartet, um mir etwas zu sagen?
    Dann hätte sie mich kennen müssen, aber ich kannte sie nicht, das sah ich trotz der Entfernung.
    Was wollte sie von mir?
    Sie verschwand nicht, sie schien auf mich zu warten.
    Ich wusste nicht, wie lange wir uns angestarrt hatten. In dieser Zeit hatte sie sich nicht bewegt. Sie schien darauf zu warten, dass ich etwas unternahm.
    Aber auch ich wartete.
    Es wurde mir kein Zeichen gegeben, näher zu kommen.
    Schließlich war ich es leid. Wenn die Frau nichts tun wollte, dann musste ich eben die Initiative übernehmen, denn ich war mir inzwischen sicher, dass sie meinetwegen gekommen war.
    Ich ging langsam auf die Frau zu. Ich wollte sie auf keinen Fall nervös machen und nur von ihr erfahren, ob sie tatsächlich auf mich gewartet hatte, und das in dieser Kleidung.
    Darüber machte ich mir schon meine Gedanken, denn ich sah, dass sie nicht fror. Sie zitterte nicht, sie blieb ruhig stehen und wartete.
    Ich beeilte mich nicht. Leider gab es keinen normalen Weg, der zu ihr führte. Ich musste über die Gräber steigen, die sich vor mir aufreihten, und gab dabei acht, nicht auf irgendwelchen glatten Steinen auszurutschen.
    Als ich am Grab stand, da hatte ich mich nicht so sehr auf ihr Gesicht konzentrieren können. Dazu war die Entfernung einfach zu weit gewesen.
    Jetzt hatte ich einen besseren Blick, und was ich zu sehen bekam, ließ mich den Kopf schütteln.
    Das Gesicht sah seltsam aus. Es wurde von einer langen und dunklen Haarflut umrahmt. Das war alles okay. Doch das, was sie umrahmte, stieß mir schon auf.
    Ich hatte den Eindruck, dass dieses Gesicht aus zwei Hälften bestand.
    Beide Seiten waren hell, aber eine, die rechte, war tatsächlich heller.
    Als läge dort eine dicke Paste oder Salbe auf der Haut, wobei man nicht mehr von einer normalen Haut sprechen konnte, was ich beim Näherkommen entdeckte.
    Da war keine Haut mehr zu sehen. Was mir aufgefallen war, konnte man als. Knochen bezeichnen.
    Plötzlich schlug mein Herz schneller. Dabei ging ich langsamer, weil die Überraschung dafür sorgte. Getäuscht hatte ich mich bestimmt nicht, und jetzt wollte ich es genau wissen.
    Ich hatte die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht, und genau in dem Augenblick, als ich meine Schritte beschleunigte, geschah es.
    Auf meiner Brust spürte ich einen scharfen Schmerz oder Stich.
    Mein Kreuz hatte sich gemeldet und mich gewarnt!
    Aber das war noch nicht alles. Dieses wunderbare Phänomen wurde zur Nebensache, als ich mit ansehen musste, was vor mir passierte.
    Etwas zwischen mir und dieser ungewöhnlichen Person verschob sich.
    Als wären Glaswände bewegt worden, damit eine neue Szenerie entstehen konnte.
    Aber so war es nicht.
    Es entstand etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte.
    Die Wirklichkeit schien sich zu verschieben. Und das imaginäre Glas sorgte dafür, dass sich die Frau vor meinen Augen auflöste.
    Für mich sah es so aus, als wäre sie durch das Glas zur Seite geschoben und dann von ihm verschluckt worden.
    Einen Moment später gab es sie nicht mehr, und ich stand da, als wäre ich mit dem Kopf gegen eine Mauer gelaufen.
    Ich wollte mir mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen. Es gelang mir nicht, weil ich mich einfach nicht bewegen konnte. Die Überraschung hielt mich voll im Griff.
    Ich stand in der Stille wie eine Steinfigur, bewegte mich nicht vom Fleck und hatte zudem das Gefühl, dass selbst meine Gedanken eingefroren waren.
    Was war da passiert?
    Wer war diese Frau gewesen?
    Auf beide Fragen fand ich keine Antwort, aber mir schoss etwas anderes durch den Kopf, und das
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