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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold
Autoren: Jason Dark
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nichts. Sie hob die Schultern. Es war eine neutrale Geste, aber nicht verneinend.
    Ich hielt mein Schweigen rieht mehr länger durch und fragte mit scharfer Stimme: »Wo genau steckt er?«
    Sie hob wieder die Schultern. Noch war ihr Widerstand nicht endgültig gebrochen, aber er war bereits brüchig geworden, denn sie zuckte heftig zusammen, als Suko die Peitsche bewegte.
    Ich fragte weiter: »Er ist beim Gold, das hast du mir schon verraten!«
    »Ja.«
    Der Antwort folgte ein leises Heulen der Wut, und wir warteten, bis es aufhörte.
    Diesmal fragte Suko. »Du weißt genau, wo es liegt?«
    Nur zögernd stimmte sie zu.
    »Dann kannst du uns auch hinführen!«
    Jetzt senkte sie den Kopf.
    Suko hielt sich immer dicht bei Claire Barkin. Ich hatte mich etwas von ihnen entfernt und spielte in diesem Fall den Helfer. Genauer gesagt, den Beleuchter, denn ich hatte die kleine energiestarke Lampe eingeschaltet, die genug Licht gab, dass wir erkennen konnten, wo wir hintraten.
    Da wir bereits die Felsregion nahe der Klippen erreicht hatten, bestand die Gefahr, abzurutschen und irgendwo in der düsteren Tiefe zu zerschellen, wo der Wind die mächtigen Wellen gegen die felsige Küste trieb und für hohe Gischtwolken sorgte, die uns allerdings nicht erreichten.
    Der Wind hatten große Lücken in die Wolkendecke gerissen, sodass der blanke Himmel zu sehen war, der einige prächtige Sternenhaufen zeigte, die der Erde entgegenfunkelten.
    Es gab keinen glatten Untergrund mehr. Wir mussten unsere Füße schon hoch anheben, um immer wieder steinerne Hindernisse zu überklettern.
    Noch befanden wir uns auf der Höhe. Ich glaubte nicht daran, dass wir hier die erwähnte Höhle finden würden. Sie musste meiner Ansicht nach tiefer liegen. Verborgen im Gestein, und es würde irgendwann einen Abstieg oder eine Rinne geben, die uns in die Tiefe führte, wo dann unser Ziel lag.
    Wie gesagt, die Strecke war nicht einfach. Aber wir schafften es, alle Hindernisse zu überwinden, und Suko brachte es zudem fertig, immer dicht hinter unserer Führerin zu bleiben.
    »Du wirst uns hinführen!«, flüsterte ich ihr zu. »Es gibt für dich keine andere Chance, wenn du überleben willst. Es liegt in deiner Hand. Entweder arbeitest du mit uns zusammen oder alles ist für dich vorbei. Such es dir aus.«
    Bisher hatte sie die Antworten immer zögerlich gegeben. Daran hielt sie sich nicht mehr. Sie nickte und flüsterte mit rauer Stimme: »Ja, wir können gehen.«
    »Sehr gut«, lobte ich. »Und wohin müssen wir?«
    »Nicht weit.«
    »Das ist mir zu wenig.«
    »Zwischen die Felsen.«
    »Und weiter?«
    »Es gibt dort eine Höhle.«
    Ich lachte leise und sagte: »Das hört sich schon besser an. Dann werden wir Ricky Waiden gemeinsam einen Besuch abstatten, und ich rate dir, keinen Fluchtversuch zu unternehmen. Die Peitsche wird immer schneller sein als du.«
    Sie gab uns keine Antwort. Dafür starrte sie uns an. Und in ihren Augen stand ein unbeschreiblicher Hass. Wer so schaute, der wünschte seinem Gegenüber den Tod…
    ***
    Es war alles andere als ein Vergnügen, sich in der einsetzenden Dämmerung in einem fremden und ziemlich unzugänglichen Gebiet bewegen zu müssen, aber uns blieb in diesem Fall nichts anderes übrig, wenn wir Erfolg haben wollten.
    Und so stemmten wir uns gegen den Wind an, der plötzlich aufgekommen war.
    Er wehte von Westen heran. Wir befanden uns auf der Höhe, wo es keine Deckung gab, und so mussten wir es sofort eingreifen zu können, wenn sie etwas Falsches unternahm.
    Das tat sie nicht. Ciaire Barkin führte uns nicht in die Irre, denn als sie stehen blieb, deutete sie schräg nach vorn.
    »Da müssen wir runter!«
    Ich leuchtete die Stelle aus und entdeckte tatsächlich den Beginn eines schmalen Pfads, der recht steil zwischen die Felsen führte und sich in Kurven nach unten wand.
    Aus der Tiefe hörten wir das Rauschen des Meeres. Mir kam das Geräusch vor wie eine Drohung. Es hielt uns jedoch nicht ab, diesen Pfad hinabzusteigen.
    Zum Glück war der Boden nicht nur felsig und glatt. Es gab immer wieder kleine Strecken, die mit Erde bedeckt waren und aus denen auch Grasbüschel wuchsen. Zumeist auf winzigen Hügeln, sodass wir uns dort immer wieder abstützen konnten.
    Auf der Höhe hatte uns der scharfe Wind gestört. Das war jetzt vorbei.
    Von zwei Seiten hatten wir Deckung bekommen, und so erlebten wir fast eine Windstille, was sehr angenehm war.
    Nur das Krachen und Rauschen der anrollenden Wellen begleitete unseren Weg
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