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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold
Autoren: Jason Dark
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ist und nicht nur leer, aber hier spürten wir nichts.
    Wir wurden nicht erwartet. Wir blieben allein. Auch jenseits der nach oben führenden Treppe war nichts zu hören. Das beruhigte uns nicht.
    Wir machten uns an die Durchsuchung und bewegten uns dabei so leise wie möglich. Geräusche auf dem hölzernen Fußboden waren trotzdem nicht zu vermeiden. Wir erreichten einen Wohnraum, nachdem wir die kleine Küche durchsucht hatten, und fanden auch ihn leer. Danach setzten wir die Durchsuchung fort, wobei Suko auf die Treppe deutete und leise sagte: »Ich sehe mich mal dort oben um.«
    »Gut.«
    »Aber sei du vorsichtig«, warnte er mich.
    »Geht klar.«
    Mein Freund verschwand, und ich dachte daran, dass mir noch zwei Türen blieben. Ich war dabei sehr auf der Hut.
    Hinter der ersten fand ich einen kleinen Raum, der als Rümpel-oder Abstellkammer diente. Versteckt hielt sich dort niemand.
    Blieb noch die letzte Tür.
    Ob es Zufall war, dass ich kurz vor dem Öffnen einen Blick auf den Fußboden warf, wusste ich nicht. Jedenfalls entdeckte ich dort einen schmalen hellen Streifen, der sich am unteren Ende abmalte. Hinter dieser Tür brannte ebenfalls Licht.
    Ob der Raum ein Fenster hatte, wusste ich nicht. Mein Gefühl sagte mir, dass ich verdammt vorsichtig sein musste, wenn ich die Tür öffnete.
    Ich tat es mir der linken Hand, um die rechte frei zu haben. Es war möglich, dass ich blitzschnell die Beretta ziehen musste, um mich zu verteidigen.
    Ich schob sie auf. Es wurde heller, und schon bald konnte ich einen Blick in das Zimmer werfen.
    Es war ein kleiner Zaum, ein Bad, aber das interessierte mich nur am Rande.
    Etwas anderes zählte mehr.
    Das Bad war besetzt.
    Nicht von einem Mann. Vor dem Spiegel stand eine Frau und betrachtete ihr goldenes Gesicht…
    ***
    Es war kein besonders großer Schock für mich, aber schon eine Überraschung, denn damit hatte ich nicht gerechnet.
    Das musste diese Ciaire Barkin sein, von der die Pensionswirtin gesprochen hatte!
    Ich bemerkte, dass sie mich gesehen hatte, denn in ihrem glatten Gesicht verzog sich die goldene haut. Um den Mund herum warf sie scharfe Falten, die aussahen, als wären sie mit einem scharfen Messer eingeschnitten worden.
    Die Frau war recht groß. Das blonde kurze Haar passte beinahe zu dieser fremdartigen Gesichtsfarbe, und nur die Augen waren davon nicht betroffen.
    Sie starrte in den Spiegel, aber ich wusste, dass sie nicht nur ihr eigenes Gesicht sah, sondern auch das, was sich hinter ihr tat.
    Keiner von uns reagierte. Sie wartete genau wie ich ab, ob der andere etwas unternahm.
    Ich reagierte. Ich stieß die Tür weiter auf und wartete auf ihre Reaktion.
    Ein schweres Atmen war nicht zu hören. Sekundenlang schien die Luft zwischen uns eingefroren zu sein, bis ein Zucken durch den Körper der Frau ging. Im Spiegel sah ich, dass sie lächelte, und dann drehte sie sich mit einer scharfen Bewegung um.
    Jetzt schauten wir uns normal an.
    Ich dachte an Mrs. Orwell, die ebenfalls so fremd ausgesehen hatte, und wusste, dass hinter dieser Fassade der Tod lauerte.
    Eine Waffe sah ich bei ihr nicht, ging aber davon aus, dass sie selbst eine Waffe war.
    Ich zerstörte das Schweigen durch meine Frage: »Bist du Ciaire Barkin?«
    Sie schwieg.
    »Wo finde ich Ricky Waiden?«
    Auch jetzt sagte sie nichts. Sie war und blieb dabei, mich zu belauern, aber ich tat nichts, was sie hätte aufregen können. Meine Beretta ließ ich stecken.
    Der plötzliche Ruck deutete darauf hin, dass sie nicht länger tatenlos bleiben wollte. Sie drückte sich vom Waschbecken weg und ging einen Schritt auf mich zu. Dabei brach sie ihr Schweigen, und sie flüsterte mir die Worte zu: »Komm, Fremder, komm zu mir! Ja, ich will dich. Komm in meine Arme, bitte…«
    Ihre Stimme hatte einen durchaus lockenden Klang. Nur war ich nicht so dumm, darauf reinzufallen. Ich hielt mich zurück und reagierte erst, als sie den nächsten Schritt ging, um noch näher an mich heranzukommen.
    Ich trat in den engen Flur zurück und brachte so eine gewisse Distanz zwischen uns, die für mich lebenswichtig war. Ich wollte auf keinen Fall, dass mich die goldene Person berührte. Die Folgen davon hatte ich bei Brenda Orwell sehen können.
    »Hast du Angst?«
    »Bleib stehen!«, fuhr ich sie an.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich freue mich über jeden, der zu uns gehören will«, flüsterte sie mir zu.
    Das glaubte ich ihr gern, aber das war nicht mein Ding. Ich wollte wissen, wo sich Ricky Waiden aufhielt.
    »Er
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