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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold
Autoren: Jason Dark
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Abseits gedrängt worden, doch jetzt, in dieser Umgebung, konnte sie endlich wieder in den Vordergrund treten.
    Dass wir bei ihr waren, hatte sie vergessen. Ihr einziges Augenmerk galt der Person auf dem Goldhügel.
    Sie hätte es nicht weit. Trotzdem lief sie mit schnellen Schritten auf ihn zu. Schon bald erreichte sie die ersten Goldstücke und schleuderte sie durch Tritte zur Seite, damit sie den nötigen Platz bekam. Ihre Arme schwangen hin und her, nur so behielt sie das Gleichgewicht.
    Wir schauten staunend zu.
    Zwei goldene Personen hockten wie Puppen nebeneinander, aber es waren keine Puppen, sondern Menschen, die von einem dämonischen Strudel aus der tiefen Vergangenheit erfasst worden waren.
    Ich hörte links von mir Trittgeräusche.
    Suko trat neben mich und fragte flüsternd: »Was sollen wir tun?«
    »Abwarten.«
    »Wenn ich mir das Bild so anschaue, dann kann ich nicht glauben, dass es echt ist, John. Das sieht aus wie ein altes Gemälde.«
    »Stimmt. Nur ist das Gold echt.«
    »Ja, wir dürfen es nur nicht berühren. Es ist von dämonischen Göttern beeinflusst. Es ist verflucht und stellt eine Gefahr für alle Menschen dar.«
    »Wie willst du es ihnen vorenthalten?«
    Es war eine Frage, auf die ich nicht sofort eine Antwort fand. Nur an Sukos Gesichtsausdruck las ich ab, dass er sich ebenfalls stark damit beschäftigte.
    »Du kennst die Lösung?«, fragte er.
    »Ich bin auf dem Weg.«
    »Okay, lass dir Zeit.«
    Ich beobachtete weiterhin das Paar auf dem flachen Goldhügel.
    Es war für mich ein so fremdes und zugleich schauriges Bild. Der Fluch des Metalls hatte beide getroffen und kettete sie zusammen.
    Gold konnte vielleicht Reichtum geben, aber keine Liebe. Sie würden und durften nicht für immer zusammen bleiben. Durch Worte konnte sie niemand trennen. Das konnte nur durch Taten geschehen, und mein Freund Suko war derjenige, der es in die Wege leiten konnte.
    Sehr leise stellte ich die Frage, denn ich wollte Ricky und Ciaire nicht warnen.
    »Du weißt, was zu tun ist?«
    »Schon.«
    »Und du bist dir darüber klar, dass ich dir dabei nicht helfen kann?«
    Er nickte nur. »Ich werde es tun müssen, John. Es gibt keinen anderen Weg.«
    »Okay, dann versuch es!«
    Es fiel Suko nicht leicht. Auf ihm lastete die gesamte Verantwortung, aber er konnte sich ihr nicht entziehen. Dafür waren wir da, das war unser Job.
    »Dann werde ich mal gehen«, sagte er und ließ mich stehen…
    ***
    Er hatte kaum den zweiten Schritt hinter sich gebracht, als Ciaire und Ricky aufmerksam wurden.
    Der junge Mann löste sich von Ciaire Barkin und starrte Suko entgegen.
    »Was hast du vor?«, schrie er.
    »Ich werde jetzt zu euch kommen. Das ist alles.«
    Ricky riss seinen Mund weit auf. »Du willst zu uns? Du willst in unseren Reigen eintreten?«
    »Nein«, schrie Ciaire, »das will er nicht! Er ist gefährlich! Wir müssen uns vor ihm in acht nehmen.«
    »Nein, er will zu uns«, sagte Ricky Waiden.
    »Das stimmt«, erklärte Suko und blieb stehen. Allerdings dicht vor dem Goldhügel, denn er hütete sich, ihn zu berühren.
    Ricky Waiden richtete sich auf.
    »Dann komm!«, flüsterte er. »Ich sehe es dir an, dass du es kaum erwarten kannst.«
    »Stimmt!«, rief Suko und hob den rechten Arm mit der Peitsche an, was bei Ciaire Barkin für einen schrillen Warnschrei sorgte.
    Er kam zu spät.
    Suko schlug zu.
    Und diesmal war das Ziel der Peitsche kein Mensch, sondern das verfluchte Dämonengold auf dem Felshügel.
    Genau diese Aktion war die einzige Chance, die wir hatten…
    ***
    Ciaire Barkins Schrei zitterte noch immer nach, als bereits die erste Reaktion einsetzte. Es war eine Sache, die auch mich in ihren Bann schlug, denn über das gesamte Gold hinweg glitt plötzlich ein Licht. Es war ein zittriges Gebilde, das sich ausbreitete, als bestünde es aus unzähligen hellen Spinnennetzen, die alles erfassten und nichts ausließen. Das Licht jagte auch hoch bis zu den beiden Personen auf dem Goldhügel, die eine Flucht nicht mehr schafften.
    Das Gold verlor seine Härte, und es weichte dabei so schnell auf wie Butter, die man in einer Pfanne hatte heiß werden lassen.
    Suko musste zurück, denn er wollte nicht von diesem flüssigen Gold getroffen werden. Die Masse breitete sich aus wie ein See und trieb auch mich zurück.
    Wir waren nur Statisten.
    Die beiden Hauptakteure saßen inmitten des schmelzenden Goldes, hielten sich umklammert und erlebten das, was auch mit Mrs. Orwell geschehen war.
    Beide konnten ihrem Tod
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