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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold
Autoren: Jason Dark
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bevor. Ist das nicht wunderbar?«
    Ich ging zur Seite, um ihn besser sehen zu können.
    »Du bist Ricky Waiden!«, sagte ich, »Ja, und ich bin noch mehr. Ich gehöre zu den alten Göttern, denen das Gold gehört hat. Aber es kamen Menschen, um es ihnen zu rauben. Sie haben nicht gewusst, mit welch einem Fluch es belastet war. Sie wollten nur ihre Gier befriedigen, aber damit sind sie an die Falschen geraten, denn dieses Gold gehört den Göttern.«
    »Ja, das weiß ich. Aber du hast es dennoch an dich genommen.«
    »So ist es.«
    »Aber du bist nicht glücklich gewesen damit, Ricky. Du hast dich vor deiner Entdeckung gefürchtet, und dabei ist dir jemand eingefallen, den du um Hilfe gebeten hast. Kannst du dich noch an einen gewissen Johnny Conolly erinnern?«
    Ich hatte laut und deutlich gesprochen. In der Höhle hatte meine Stimme einen fast unheimlichen Hall bekommen. Jetzt war ich gespannt, wie Ricky auf Johnny Conolly reagierte.
    »Ist er nicht gekommen?«
    »Nein, aber ich bin für ihn hier.«
    »Warum kam er nicht? Ich und das Gold hätten ihn göttergleich machen können.«
    »Nicht dämonengleich?«
    Die Frage hatte ihm anscheinend gefallen.
    Ricky legte seinen Kopf zurück und fing an zu lachen. Das Gelächter schüttelte seinen ganzen nackten Körper durch, sodass sich das Gold unter ihm bewegte und einige Stücke ins Rutschen gerieten.
    »Dämonen!«, rief er. »Götter! Was gibt es da für einen Unterschied? Aber ihnen, die aus einer anderen Welt stammen, gehört das Gold, und auch ihren Dienern. Es gab eine Zeit, da haben die Menschen zu ihnen gebetet, da waren sie plötzlich Götter. Sie lebten in einem fernen Land so lange ruhig und zufrieden, bis die Eroberer kamen. Sie entdeckten das Gold. Es hat sie geblendet, und es hat die wilde Gier in ihnen entfacht. Sie haben es geraubt, sie nahmen es den göttergleichen Menschen weg, aber sie rechneten nicht mit ihrem Fluch. Orlando Conti, der Kapitän eines Schiffes, dachte besonders schlau zu sein. Er wollte das Gold für sich und es nicht zu seinem Dogen nach Venedig schaffen. Aber die Natur war stärker. Sein Schiff sank hier vor der Küste. Niemand konnte sich retten. Das Gold ging mit ihnen unter, aber der Wind und die Wellen haben es aus der Tiefe hervorgeholt und an Land gespült, wo ich es fand. Ja, ich gebe zu, dass ich vor diesem Fund Angst gehabt habe. Die aber ist vorbei, denn die Götter haben mich angenommen. Und nicht nur das. Sie haben mich zu einem der Ihren gemacht. Ich bin so wie sie. Ich bin der Hüter, ich bin ihr Erbe hier auf der Erde, und ich werde dafür sorgen, dass sich die Menschen mit dem Gold verbinden und wieder göttergleich werden, auch wenn eine so große Zeitspanne von mehreren Jahrhunderten verstrichen ist. Das Gold ist der Sieger. Es macht all diejenigen, die sich auf seine Seite stellen, unbesiegbar. Es gibt ihnen eine dämonische Schutzhaut aus Gold, und so kann ich sagen, dass wir die neuen und die wahren Herrscher der Welt werden.«
    Hatten wir es hier mit einem Wahnsinnigen zu tun? Seine Worte hatten sich so angehört, aber ich sprang nicht auf diesen Zug auf.
    Ich glaubte ihm. Hier war etwas passiert, das nicht mit normalen Maßstäben zu messen war. Doch das waren wir gewohnt.
    Dieser junge Mann war unabsichtlich in einen Strudel geraten, aus dem er sich nicht mehr hatte befreien können. Er hatte sich damit arrangieren müssen und stand jetzt voll und ganz auf seiner Seite. Ein Zurück gab es für ihn nicht mehr.
    In diesem Zustand wäre er nie auf den Gedanken gekommen, Johnny Conolly um Hilfe zu bitten. Für ihn hatte sich alles gerichtet.
    Plötzlich lachte er auf. Für uns völlig unmotiviert, aber die Erklärung dafür erhielten wir im nächsten Moment.
    »Er ist noch da! Ich spüre ihn sehr genau. Er ist immer da. Sie lassen ihn nicht sterben, denn sie haben seine Seele.«
    »Wer hat sie?«, rief ich.
    »Die wahren Erschaffer des Goldes. Die Hüter aus dem tiefen Urwald. Ich spüre ihren Diener, ich höre immer seine Stimme, und ich weiß, dass er einverstanden ist, dass ich seine Nachfolge antrete. Er hat mir das Gold überlassen, und auch die Götter stehen auf meiner Seite. Es ist ein so wundervolles Leben geworden. Ich werde es genießen, und ich werde mir immer mehr Menschen holen. Ich will ein großes und auch ein mächtiges Volk haben.«
    »Ja!« Das Wort hallte wie ein Jubelschrei durch die Höhle. »Ja, das sollst du auch!«
    Ciaire Barkin hatte es nicht mehr aushalten können. Zu sehr war sie ins
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