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1594 - Das Böse in dir

1594 - Das Böse in dir

Titel: 1594 - Das Böse in dir
Autoren: Jason Dark
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denen sie ausweichen musste.
    Den Rest der Strecke ging sie zu Fuß und schob ihr Fahrrad neben sich her.
    Mücken umtanzten sie. Das Summen machte ihr nichts aus. Wichtig war für sie allein das Wasser, das sie lockte und an dieser Stelle gut zu erreichen war, weil es hier keinen Schilfgürtel gab.
    Als der Untergrund schon leicht feucht und weich wurde, ging sie nicht weiter. Sie legte das Rad auf den Boden und genoss in den nächsten Sekunden die Stille. Dabei schaute sie den Weg zurück, den sie gekommen war, und konnte zufrieden sein, denn sie entdeckte niemanden, der sie verfolgt hätte.
    Nichts deutete darauf hin, dass sich noch jemand anderer in der Nähe aufhielt. So fing sie an, sich zu entkleiden. Die dünne helle Hose landete ebenso im Gras wie das flattrige Oberteil. Den Slip legte sie ebenfalls ab und spürte dann die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem nackten Körper.
    Es tat ihr gut und sie fühlte sich wohl, obwohl sie ganz allein war. Angst musste sie nicht haben. Dieses Gefühl war eigentlich nie in ihr hochgestiegen, und das würde sich auch jetzt nicht ändern.
    Der Weg bis zum Wasser betrug nur wenige Schritte. Laurie rannte hinein und verspürte zunächst eine gewisse Kälte, an die sie sich schnell gewöhnte. Sie warf ihren Körper nach vorn, um in die Fluten zu hechten.
    Sie tauchte ein. Es war ein wunderbares Gefühl. Unter ihr lag träge eine sich leicht bewegende Wasserwelt voller Pflanzen und auch kleiner Fische.
    Laurie genoss dieses Alleinsein, und ihre Gedanken drehten sich dabei um ihren geheimnisvollen Beschützer, der bisher Wort gehalten hatte, denn es war ihr in den letzten Jahren nichts passiert.
    Sie schwamm weit hinaus. Erst kurz vor dem anderen Ufer drehte sie um und schwamm mit weit ausholenden Kraulbewegungen wieder zurück.
    Als das Wasser flacher wurde, richtete sie sich auf und ging die letzten Schritte durch den nahen Uferschlamm. Die Sonne brannte auf ihren nassen Körper, was nicht gut war, denn jeder Tropfen wirkte wie ein Brennglas, das Schaden an ihrer Haut anrichten konnte.
    Ein Handtuch zum Abtrocknen hatte sie dabei. Es klemmte auf dem Gepäckträger.
    Sie ging hin, löste es und fing an, sich abzutrocknen. Danach wollte sie wieder in ihre Kleidung schlüpfen, aber diesen Vorsatz konnte sie nicht mehr in die Tat umsetzen.
    »Du hast ja einen geilen Körper.«
    Die Jungenstimme ließ Laurie innehalten. Sie blieb stehen, wie sie war, halb gebückt, das Handtuch mit beiden Händen haltend und gegen die Mitte des Körpers gepresst.
    Ein widerliches Lachen erklang. Sie hörte schleifende Schritte und sah, dass sich die Zweige eines in der Nähe stehenden Busches zuckend bewegten.
    Genau dahinter hatte der Typ gelauert, den sie vom Heim her kannte. Er nannte sich der King und war derjenige, der bei den Jungen das Sagen hatte.
    King war groß, breit in den Schultern, fast achtzehn Jahre alt und konnte so nur noch zwei Monate im Heim bleiben. Dann musste er es verlassen.
    Sein Haar war gegelt und nach hinten gekämmt. Er trug ein T-Shirt und eine kurze Hose.
    »Ich wusste doch, dass ich dich hier erwische.«
    »Tatsächlich?« Laurie blieb ruhig. Sie versuchte nicht mal, ihre Blößen mit dem Handtuch zu verdecken.
    »Klar, ich habe dich wegfahren sehen.«
    »Dein Pech.«
    King hielt an. »Wieso Pech?«
    »Das wirst du noch sehen.«
    Nach dieser Antwort prustete er los. »Das ist Glück und kein Pech. Du glaubst gar nicht, wie lange ich darauf gewartet habe, dich mal so zu sehen. Deine Titten sind schon knackig, und jetzt werden wir beide hier unseren Spaß haben.«
    Laurie lächelte und nickte. »Das werden wir bestimmt«, bestätigte sie.
    King hörte nicht den Unterton in ihrer Stimme. Er war von seiner nackten Heimschwester schon immer fasziniert gewesen, sodass er an nichts anderes mehr dachte und in seiner Gier auch den kalten Ausdruck in ihren Augen übersah.
    »Los, Süße, leg dich schon hin.« Er lachte und zog das T-Shirt über seinen Kopf. Durch diese Aktion war er für Sekunden abgelenkt, und genau diese Zeit nutzte Laurie.
    Als King wieder sehen konnte, war sie noch immer nackt. Aber jetzt stand sie dicht vor ihm, was er eine Sekunde später zu spüren bekam, denn da rammte sie ihm die Faust voll in den Unterleib.
    King brach auf der Stelle zusammen. Er riss dabei seinen Mund weit auf, aber es löste sich kein Schrei aus seiner Kehle. Er wollte wohl schreien und schien sich daran verschluckt zu haben.
    Tränenwasser schoss ihm in die Augen. Er war noch immer
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