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1593 - Der Hexentöter

1593 - Der Hexentöter

Titel: 1593 - Der Hexentöter
Autoren: Jason Dark
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dass sie mich tatsächlich als ihre letzte Rettung betrachtete.
    »Das ist gut, John.« Sie lächelte. »Es wird dein Schaden nicht sein. Vielleicht - oder bestimmt - kommt mal die Zeit, in der ich dir zur Seite stehen muss.«
    »Das könnte möglich sein.«
    Maxine hatte sich ebenfalls damit abgefunden. Zumindest sprach sie nicht dagegen. Sie fragte nur: »Wann willst du abreisen?«
    »Sofort.«
    »Wie?«
    »Ja, Max.« Ich schaute ihr in die Augen. »Es wird keine normale Abreise sein. Ich will dich einweihen. Du weißt ja mittlerweile, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man in gewissen Situationen einfach hinnehmen muss. Das ist nun mal so, und daran wird sich auch niemals etwas ändern.«
    »John, das ist mir zu theoretisch.«
    Ich stand auf. »Wir werden von hier verschwinden können, wenn ich meine Reisetasche geholt habe.«
    »Ohne ein Fahrzeug zu benutzen? Was ist mit deinem Leihwagen? Oder soll ich dich zum Flughafen fahren?«
    »Nein, das ist auch nicht nötig. Ich wäre dir dankbar, wenn du meinen Wagen abholen lässt. Die Papiere liegen im Handschuhfach.«
    Maxine Wells war nicht auf den Mund gefallen, doch in diesem Fall wusste sie nicht, was sie noch sagen sollte. Sie schaute mir nur nach, als ich das Zimmer verließ.
    Meine Reisetasche stand im Gästezimmer. Ich hatte sie noch nicht einmal ausgepackt.
    Mir schössen schon zahlreiche Gedanken durch den Kopf, die sich besonders um einen Namen drehten.
    Chinok, der Hexentöter!
    Gehört hatte ich noch nichts von ihm. Er war jemand, der die Hexen hasste. Und das sicherlich nicht ohne Grund. Es konnte durchaus sein, dass sein Motiv für die Morde in der Vergangenheit lag. Von diesen Hexenjägern hatte es in der Vergangenheit viele gegeben. Gnadenlose Personen, die von den Herrschenden den Auftrag erhalten hatten, die sogenannten Hexen zu jagen. Überlebt hatten die wenigsten.
    Die Hexenjäger wurden auch vom normalen Volk gefürchtet. Ihre Macht bestimmte über Leben und Tod. Nur wenige kamen allein. Die meisten wurden von einem Tross von Helfern begleitet, so etwas wie moderne Leibwächter.
    Und jetzt war wieder einer im Land. Angeblich aus der Vergangenheit.
    Jemand, der im Tod keine Ruhe gefunden hatte und nun seine grausamen Fantasien auslebte.
    Fünf Tote, das waren fünf zu viel. Und dieser Chinok würde weitermachen, wenn man ihn nicht stoppte. Das glaubte ich Assunga unbesehen.
    Ich kehrte wieder zurück in den großen Wohnraum, wo man mich erwartete.
    Assunga hatte sich etwas abseits aufgebaut. Dafür kam Maxine Wells auf mich zu. Sie blieb dicht vor mir stehen und drückte ihre Handflächen gegen meine Brust. Die Sorge stand deutlich sichtbar in ihren Augen.
    »Du bleibst bei deiner Entscheidung, John?«
    »Ja.«
    »Warum?« Sie hob die Schultern. »Das verstehe ich nicht. Es ist nicht dein Fall.«
    »Schon, Max, aber es könnte meiner werden. Möglicherweise ist er das bereits.«
    Diesem Argument hatte sie nichts entgegenzusetzen. »Da muss ich wohl passen«, sagte sie leise.
    Ich nahm sie in den Arm. »Schade, ich wäre gern geblieben. Aber…«, ich hob die Schultern, »… das Schicksal ist oft unberechenbar. Das muss ich leider immer wieder erleben.«
    Sie umschlang mich regelrecht. Ich hörte ihre leise Stimme dicht an meinem rechten Ohr. »Gib nur auf dich acht, John. Versprichst du mir das?«
    »Ja, aber du musst mir ebenfalls versprechen, auf dich und Carlotta zu achten.«
    »Das werde ich tun.« Sie löste sich von mir. »Warte, ich bringe dich noch bis zur Tür.«
    »Das wird wohl nicht nötig sein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir von hier aus reisen.«
    Sie hatte meine Antwort gehört aber nicht begriffen. Sie stellte auch keine Frage mehr und schaute fassungslos zu, wie ich die Reisetasche an mich nahm und auf Assunga zuging.
    Vor ihr blieb ich stehen.
    Sie nickte und öffnete ihren Umhang, den man auch als Zaubermantel bezeichnen konnte.
    Ich musste nur einen Schritt näher treten, um mit der Oberhexe »abreisen« zu können.
    Ich trat an Assunga heran, so dass ich sie berührte. Ich sah ihr Lächeln und hörte die leise Frage.
    »Wohin möchtest du?«
    »In meine Wohnung, wenn möglich.«
    »Gern.« Assunga reckte die Arme, als wollte sie mich umarmen. Einen Augenblick später klappte der Mantel hinter mir zusammen, und ich hatte das Gefühl, mich vom Boden zu lösen.
    Danach spürte ich nichts mehr…
    ***
    Zurück blieb Maxine Wells, die die Welt nicht mehr verstand. Sie war zur berühmten Salzsäule erstarrt. Bis auf
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