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1591 - Beschützer aus dem Jenseits

1591 - Beschützer aus dem Jenseits

Titel: 1591 - Beschützer aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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gewusst?«
    »Nein, John.«
    Alma hatte uns gehört. Sie sprang sofort darauf an.
    »Niemand hat es gewusst. Frenchy war die einzige Ausnahme. Sie hätte es nie verraten. Jetzt kann sie es nicht mehr, weil sie tot ist. Aber auch ihr Mörder wurde umgebracht, und man hat ihn zu dir geschafft, Johnny. Er sollte für dich eine Warnung sein, der du dich hättest fügen müssen, was du leider nicht getan hast, und das ist schlimm. Jetzt bist du nicht nur ein Zeuge, sondern auch jemand, der mein Geheimnis kennt. Aber das darf niemand wissen, Johnny, auch du nicht.« Beinahe traurig schaute sie ihm in die Augen. »Verstehst du das?«
    »Ja«, flüsterte er. »Ich verstehe das, aber ich kann es nicht begreifen, Alma.«
    »Du bist auch nicht ich. Du hast nicht dieses Schicksal hinter dir. Du hast nicht erleben müssen, wie es ist, wenn man in einem Rollstuhl sitzt und das normale Leben an einem vorbeiläuft. Ich habe es mitmachen müssen, aber ich konnte mich nie damit abfinden. Dann erschienen plötzlich meine drei Freunde, die etwas gutzumachen haben. Das wollten sie an mir, und das haben sie auch getan. Du kannst dir nicht vorstellen, wie wohl ich mich gefühlt habe, als ich merkte, dass etwas von ihren unerklärlichen Kräften auf mich überging. Das war nicht nur fantastisch, das war sogar phänomenal.«
    Sie hatte ihre Rede beendet. Sie genoss ihren Triumph. Johnny wandte seinen Blick von ihr ab und schaute mich an. In seinen Augen lag so etwas wie ein Fieberglanz, und er nickte, wobei er mir zuflüsterte: »Jetzt wissen wir Bescheid.«
    »Ja.«
    »Kannst du sie verstehen?«
    Ich gab meine Antwort, indem ich Alma direkt ansprach.
    »Ich verstehe dich sehr gut, Alma, und irgendwie freue ich mich auch für dich. Ich verstehe auch, dass du deinen Triumph genießen willst, das ist mir alles klar, aber wie du es tust, das kann ich nicht gutheißen.«
    »Du hast auch nicht das erlebt, was ich durchmachen musste. Dann würdest du anders reden.«
    »Hasst du denn die Menschen so sehr, dass sie sterben müssen, nur damit dein Geheimnis bewahrt bleibt?«
    »Ja, ich will nicht, dass mein Geheimnis bekannt wird. Die Leute würden über mich herfallen wie eine Meute 1 Bluthunde. Ich werde mein Leben mit meinen Beschützern so lange fortsetzen, bis auch ich abberufen werde. Auch meine Eltern werden nichts merken.«
    »Aber es hat Tote gegeben, Alma.« Ich hob die Schultern. »Deshalb wird nichts mehr so sein, wie du es dir ausgemalt hast.«
    »Sie werden alles richten. Auch bei euch.«
    Ich fasste zusammen und sprach dabei mit ruhiger Stimme. »Das heißt, wir müssen sterben!«
    »Ja, und zwar jetzt!«
    Neben mir holte Johnny scharf Luft. »Das kann doch nicht wahr sein! Auch wenn man in einem Rollstuhl sitzt, darf man nicht so reagieren. Das ist mehr als Egoismus. Das ist schon die reinste Menschenverachtung.«
    »Sicher.« Ich ließ Alma nicht aus den Augen. Ebenso wenig wie die drei hinter dem Rollstuhl stehenden Gestalten, die sich bisher nicht gerührt hatten, Ich sah auch keine Waffen in ihren Händen.
    Ich zog meine Beretta ebenfalls nicht. Es würde mir nichts bringen, wenn ich eine geweihte Silberkugel auf einen Geistkörper abschoss.
    Ich stieß Johnny an und flüsterte ihm zu: »Zieh dich am besten zurück. Weg aus meiner Nähe…«
    »Und dann?«
    »Tu es. Wenn du es schaffst, die Tür zu erreichen, lauf zu deinem Vater. Beeil dich!«
    Johnny wollte es tun, aber Alma hatte etwas dagegen. Sie musste unser Gespräch gehört haben. Von einer Sekunde zur anderen änderte sich ihr Verhalten.
    So geschmeidig wie ein Mensch, der noch nie in einem Rollstuhl gesessen hatte, wuchtete sie ihren Körper vor und warf sich gegen Johnny, der von diesem Angriff völlig überrascht wurde. Er konnte sich nicht mehr halten, fiel zu Boden, und Alma lag plötzlich auf ihm.
    Ich konnte Johny nicht helfen, denn ich musste mich um die drei Gestalten kümmern, die sich mich als Ziel ausgesucht hatten. Im Hintergrund glaubte ich die Stimme meines Freundes Bill zu hören, der etwas in das Haus hinein schrie, dann reagierte ich und lief den drei Geistgestalten entgegen, aber diesmal mit dem Kreuz in der Hand…
    ***
    Was waren diese Wesen? Waren sie bis in die Tiefen ihrer Seelen verdorben?
    Ja, auch wenn sie angeblich gute Taten erfüllen wollten, um ihre Seligkeit zu finden. Tatsächlich aber gehörten sie der anderen Seite an, und mein Kreuz stand in einem direkten Gegensatz dazu.
    Ich hatte mich aus der unmittelbaren Nähe des Rollstuhls
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