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159 - Magie der Rothäute

159 - Magie der Rothäute

Titel: 159 - Magie der Rothäute
Autoren: Dämonenkiller
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blitzschnell hin und her. Die Beothuk kämpften wie die Rasenden.
    Unaufhörlich krachten die Schüsse.
    Fast jeder Schuß traf. Kanus schlugen um, Angreifer schwammen auf die Boote zu. Ein bronzener Zweipfünder schleuderte seine tödliche Ladung in eine Gruppe von fünf Kanus.
    Die Sonne wurde stärker, die Luft erwärmte sich, die Fliegen kamen in Myriaden. Das Schlachten ohne Erbarmen ging unverändert weiter.
    Flüche und gellendes Kriegsgeschrei, das Heulen der Pfeile, die unzähligen Explosionen, die hohen Fontänen aus dem Wasser, Flammen und Rauch… ein Inferno, an dem etwa zweitausend Menschen beteiligt waren.
    Die Erregung und das Odium des Sterbens breitete sich aus wie die Wellen im Wasser.
    Sie erreichten auch die beiden zottigen Riesen; die größten und furchtbarsten Raubtiere, die der nördliche Halbkontinent kannte. Die Kodiakbären befanden sich auf einer schnellen Wanderung nach Westen.
    In der Bucht ging der Kampf weiter. Längst hatten die Strahlen der Morgensonne die weite Bucht überflutet. Ein ablandiger Wind vertrieb die Nebelreste und packte den Rauch aus zahllosen Musketen und Pistols, wirbelte ihn zu einer Säule zusammen, trug ihn in die Höhe und ließ ihn schräg nach Westen abdriften. Das Wasser war übersät mit abgebrochenen Ruderblättern, mit Trümmern der Birkenrindekanus, mit treibenden Leichen und Schwimmenden, die Blutspuren hinter sich herzogen. Ein paar Boote und Segel brannten. Schwarze Ascheflocken segelten wie lautlose Vögel durch die Luft. Ruß schwärzte die Gesichter. Der Ockerbrei von der Haut der Ureinwohner löste sich im Wasser auf. Nur noch an wenigen Punkten wurde gekämpft.
    Die Beeren der Schamanen hatten die Beothuk schmerzunempfindlich und todesmutig gemacht. Sie kannten weder Durst noch Hunger. Sie kämpften, solange sie sich noch bewegen konnten.
    Keiner von ihnen erreichte das Deck eines größeren Bootes oder Schiffes. Sie starben vorher.
    Das Wasser, in dem die Strömung die Körper umhertrieb, färbte sich rot. Je länger gekämpft wurde - und die letzten Beothuk starben drei Stunden nach Sonnenaufgang -, desto gleichmäßiger änderte sich die Farbe in dem seichten Wasser der Bucht.
    Mittag: der Pulverrauch des letzten Bordgeschützes trieb als faserige Wolke davon. Es gab entlang der Ufer keinen lebenden Beothuk mehr.
    Die Europäer hatten einen vernichtenden Sieg errungen. Auf ihrer Seite hatte es nur eine Handvoll Tote und drei Dutzend Verletzte gegeben. Als die Sonne im Mittag herunterbrannte, sahen sie mit hohlem Blick, daß sich das Wasser der Bucht tatsächlich rot gefärbt hatte vom Blut und Ocker der treibenden Körper.
    Die einsetzende Ebbe zog die vielen Leichen hinaus ins Meer, wo die Fische die Toten gierig fraßen. Seeadler kamen hinzu, Raben und allerlei Strandvögel.
    Seit diesem Vormittag nannten die weißen Fischer dieses Gewässer
Bloody Bay.
    Später nannte man diese herrliche Bucht im Terra Nova National Park an Neufundlands Ostküste
Alexander Bay.
    Noch heute findet man Steinwerkzeuge der ausgestorbenen Beothuk. Aber der Geist unzähliger toter Beothuk ist nicht verloren. Es gibt ihn noch. Bis zum heutigen Tag.
    Die Schamanen und Medizinmänner hatten bewiesen, daß sie im Bund mit Dämonen waren, mit Magie und außersinnlichen Fähigkeiten. Die besten Fähigkeiten und das Wesen vieler Jäger waren in den beiden Kodiakbären vereinigt. Sie waren zu Mischwesen geworden: Raubtier, Mensch und Dämon bildeten eine Einheit. Es brauchte lange, bis aus den drei Teilen eine lebensfähige Synthese entstehen konnte.
    Aber drei Tage nach dem Tag, an dem die Bucht in
Blutbucht
umbenannt worden war, begann die Blutspur durch das riesige Land.

    Der Braunbär, Ursus, zeigt sich in vielen Farben und unterschiedlichen Größen. Auch der Grisly und der Kodiakbär sind Angehörige dieser Raubtierfamilie.
    Jedes Land kennt andere Unterarten.
    Die größte Unterart und zugleich das größte lebende Raubtier dieses Planeten ist der Alaskabär. Nach der vor Alaska liegenden Insel wird er auch Kodiakbär genannt. Erwachsene Männchen werden bis zu drei Meter lang und etwa hundertzwanzig Zentimeter hoch. Einst war dieser Bär überall in Kanada verbreitet und die seltene Jagdbeute der Ureinwohner.
    Der Bär geht meist dem aufrechtgehenden Jäger, dem Menschen, aus dem Weg. Wird er gereizt, oder meint das Weibchen, ihr Nachwuchs würde bedroht, sind jene Raubtiere unberechenbar, schnell und von bestürzen der Listigkeit und Aggressivität.
    Nach den
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