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159 - Magie der Rothäute

159 - Magie der Rothäute

Titel: 159 - Magie der Rothäute
Autoren: Dämonenkiller
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sie am Rand einer freien Fläche - einer Lichtung, die sich auf einem schrägen Plateau erstreckte und vom Wind glattgefegt war. Die Eindrücke der riesigen Tatzen führten zehn Meter weit auf die Fläche hinaus, dann hörten sie plötzlich auf.
    Jeff packte White Thunder an der Schulter.
    „Was bedeutet das?" fragte er mehr als erschreckt.
    Der Indianer kauerte sich neben die beiden letzten Eindrücke und untersuchte die Schneeschicht. Sie war an der Oberfläche etwa einen Fingerbreit dick vereist und rauh wie körniges Milchglas.
    „Kodiak unsichtbar. Verschwunden. Also doch Dämon, wie?"
    „Ja. Ich denke schon lange nicht mehr, daß es sich hier um eine leichte Aufgabe handelt. Mein Freund in Europa erklärte mir, mit welch gerissenem Gegner wir es zu tun haben. Er kannte ihn nicht, aber sein Wissen ist groß."
    „Sollte bei uns sein, dein kluger europlan friend."
    „Konnte nicht", brummte Jeff. „Was jetzt, Thunder?"
    „Weitersuchen. Ich weiß keinen Bärenzauber."
    Parker zog das Funkgerät heraus, drückte den Rufknopf und verständigte Tim und Douglas von den neuen, unbegreiflichen Entwicklungen.
    „Wahrscheinlich", meldete sich Morton nach einer Weile, „ist Grey Demon in der Nähe. Er will sich unsichtbar machen. Übrigens - ich weiß, wo ihr seid. Ich kenne dieses Plateau. Es muß bei der Blockhütte sein, an irgendeiner Quelle."
    „Sage mir, wo die Hütte ist", forderte Jeff ihn auf und drehte am Lautstärkeregler. White Thunder hörte mit. Er nickte, dann deutete er mit dem Finger an seine Stirn, schließlich grinste er.
    „Wir sehen nach", versprach Jeff. „Es würde mich verblüffen, wenn diese alte Hütte bewohnt wäre." „Sollte sich jemand darin aufhalten", gab Morton zurück und meinte es offensichtlich nicht ernst, „dann ist es unser blutdürstiger Freund, der Bär."
    „Rede keinen Unsinn."
    Sie verließen die ebene Fläche und kletterten, halb rutschend, den Hang wieder abwärts. Natürlich suchten sie überall nach weiteren Spuren, aber sie konnten nur Abdrücke von Vogelkrallen, Waschbären und einem Dachs sehen. Jedenfalls hielt Jeff diese Spuren für die von Tieren, die er kannte. „Nach rechts."
    Die Doppelläufe der Gewehre deuteten schräg zu Boden. Die Kammern waren mit den Teilmantelgeschossen geladen. Der Indianer führte, und Jeff sicherte. Es gab, je weiter sie schlichen, keine einzige Bärenspur mehr. Sie umrundeten einen Hügel, der einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer hatte, zu zwei Dritteln. Dann kamen sie an den zugefrorenen Bachlauf, mehr einen schmalen Graben, mit Kieseln und Schnee gefüllt, der irgendwo an der Quelle seinen Ursprung hatte. An einem zusammengebrochenen Zaun aus armdicken Baumstämmen und Abschnitten vorbei traten sie durch eine dicke, unberührte Schneeschicht auf die Vorderfront eines moosbedeckten Blockhauses zu.
    „Unbewohnt", sagte Jeff kurz, machte ein paar schnelle Schritte und lehnte sich an die Tür. Sie öffnete sich ohne Widerstand in einen dunklen Raum, aus dem heraus es muffig und faulig roch. White Thunder zielte auf eine Stelle neben der Schulter Jeffs.
    Jeff blinzelte und versuchte, seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Er schaute in einem Raum herum, der nur mit dem Nötigsten eingerichtet, verwahrlost und eiskalt war.
    Alle Gegenstände waren aus Holz und uralt, halb zerfallen und unbenutzt.
    „Leer", sagte Jeff laut und kam wieder ins Freie. „Niemand wohnte hier seit langer Zeit. Noch nicht einmal ein Bär."
    Er packte die Bohlentür und zog sie zu. Dann schaute er auf die Uhr. Bis zum Einbruch der Dunkelheit hatten sie noch etwas mehr als zwei Stunden Zeit. White Thunder und Parker hoben die Brillen und schauten sich ziemlich ratlos in die Augen.
    „Wie können wir ihn kriegen, mein kluger Fährtensucher und Fallensteller?" fragte Jeff. „Er versteckt sich auf eine Weise, die wir als Jäger nicht kennen."
    „Er wird sich zeigen, wenn Neumond. Geduld. Guter Hunter hat immer viel Geduld, Jeff."
    „Du bist dafür, heute abend zurückzufahren?"
    „Unbedingt."
    In den Stunden, seit sich die vier Männer getrennt hatten, war Douglas mit dem Helikopter dreimal gestartet und gelandet. Jedesmal überflog er ein anderes Gebiet. Morton suchte mit ständig wachsender Verärgerung und Wut nach Spuren, Hinweisen, Bewegungen oder dem massigen Körper selbst, den er nicht einmal aus der Entfernung hatte sehen können. Am übernächsten See winkten zwei dunkel gekleidete Jäger, die auf einem Schneemobil fuhren, aber
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