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1587 - Midnight-Lady

1587 - Midnight-Lady

Titel: 1587 - Midnight-Lady
Autoren: Jason Dark
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die Luft jagen sah. Sie flogen tatsächlich dem Mond entgegen, ohne ihn allerdings zu erreichen.
    Dafür sorgte sein Licht für eine recht gute Sicht, und ich musste feststellen, dass es immer mehr wurden. Was mir da präsentiert wurde, ließ mich nicht eben in Jubelstürme ausbrechen.
    »Sag doch was, Partner.«
    »Es sind nicht wenige.«
    »Genau, Geisterjäger. Wir haben es mit jeder Menge Leibwächtern zu tun. Die gute Selma hat sich abgesichert. Ich denke, dass noch mehr dieser Tierchen da herumwirbeln.«
    »Die nicht eben unsere Freunde sind.«
    »Du sagst es.«
    »Fahren wir weiter?«
    »Na klar. Wir müssen noch bis zum Ende des Wegs, schätze ich. Denn dort muss ihr Ziel liegen.«
    »Du meinst das Haus, von dem du gesprochen hast?«
    »Ja, es muss das Ziel sein, das die Blair immer wider aufsucht.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß es auch nicht genau. Aber diese Gegend muss für sie ungemein wichtig sein.«
    »Dafür kann es nur einen Grund geben. Um als Vampirin existieren zu können, braucht sie Blut. Müssen wir davon ausgehen, dass sie es am Zielort findet?«
    »Damit rechne ich fest.«
    »Und wer könnte dort leben?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich war noch nicht dort. Ich habe nur die Infos ausgewertet.«
    »Gut, dann lass uns fahren.«
    »Gern.«
    Mir war das alles sehr suspekt. Aber die Fledermäuse waren schon ein wichtiger Hinweis auf das, was ich bekämpfte.
    Ich startete wieder. Diesmal schaute ich nicht nur auf den Weg. Ich hielt auch den dunklen Himmel unter Kontrolle und sah die Tiere jetzt deutlicher. Auch dann, wenn sie nicht direkt vor dem Mond flogen. Es wurden immer mehr, die die Nacht bevölkerten. Da mussten wir schon mit einem wahren Schwärm rechnen.
    Als ich Justine einen Blick zuwarf, erkannte ich, dass sie ihre Stirn in Falten gelegt hatte. So ganz geheuer schien ihr die Lage auch nicht zu sein.
    »Worüber denkst du nach?«
    Sie hob die Schultern. »Ich gebe zu, dass ich von der Anzahl der Fledermäuse überrascht bin.«
    »Negativ?«
    »Was sonst? Mit so vielen habe ich nicht gerechnet. Das ist schon ungewöhnlich.«
    »Auch gefährlich?«
    »Bestimmt nicht für mich.«
    »Also für mich.«
    »Ja, wenn sie scharf sind auf Menschenblut. Und das fließt nun mal in deinen Adern.«
    »Darüber bin ich auch froh.«
    »Ich sehe das anders.«
    »Weiß ich.«
    Ich musste mich wieder auf die Weiterfahrt konzentrieren, denn die Wegstrecke blieb schlecht. Von einem normalen Fahren konnte nicht die Rede sein. Stets ging es auf und ab, sodass ich manchmal glaubte, in einem Boot zu sitzen.
    Noch wies nichts darauf hin, dass wir uns dem eigentlichen Ziel näherten. Von dieser Selma Blair sahen wir nichts. Dafür allerdings mehr von den Fledermäusen, die sich zu mehreren Rotten zusammengefunden hatten und auch nicht mehr so hoch flogen. Das Verhalten der Schwärme wies darauf hin, dass sie uns bereits entdeckt hatten und wir jetzt ihr Ziel waren. Möglicherweise auch angelockt vom hellen Fernlicht.
    Schon tauchten die ersten auf. Sie hatte sich absinken lassen und segelten auf das Scheinwerferlicht zu. Ihr Flug sah taumelnd aus. Es schien, als wollten sie auf dem Erdboden landen. Nur Sekunden später flogen sie über die Kühlerhaube hinweg.
    Einige prallten mit einem klatschenden Geräusch gegen die Frontscheibe. Sie waren zu schnell gewesen. Sie kamen nicht mehr weg. Der Druck hatte sie zerquetscht, und so blieben sie auf dem Glas kleben.
    »Das war ein Versuch«, meldete sich Justine.
    Sie hatte recht. Aber es war nur der erste Versuch. Und er war lächerlich im Vergleich zu dem, was wir in den folgenden Sekunden erlebten.
    Wie aus dem Nichts tauchte vor uns ein riesiger Schwärm auf. Er hatte sich außerhalb des Lichts gehalten. Wir sahen ihn erst, als er frontal auf den Rover zu jagte und einen Teil des Scheinwerferlichts abdunkelte.
    Justine Cavallo stieß einen wütenden Laut aus, der sich wie ein Schrei anhörte.
    Einen Moment später hatte uns die Masse der Fledermäuse erreicht!
    ***
    Martha Tresko trat einen kleinen Schritt zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Ein kurzes Schwindelgefühl erfasste sie, aber es war nicht eine Folge der Angst, sondern der Freude, die sie empfand.
    Sie schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, hatte sich das Bild nicht verändert. Nach wie von stand Selma da, lächelte und zeigte ihre Zähne.
    Das künstliche Licht machte ihr nichts aus. Es war sogar günstig, denn jetzt konnte die Tresko Selmas Gesichtshaut besser erkennen.
    Sie sah
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