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1587 - Midnight-Lady

1587 - Midnight-Lady

Titel: 1587 - Midnight-Lady
Autoren: Jason Dark
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werden.«
    »Abwarten.«
    »Und deshalb sind wir Partner.«
    Sie ließ einfach nicht locker. Es machte ihr Spaß, mich als Partner zu bezeichnen, und sie wusste auch, dass sie mich damit ärgern konnte.
    »Sagen wir so, Justine. Wir sind einfach nur Verbündete. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Aha. Für immer?«
    »Auf Zeit«, erwiderte ich und kümmerte mich um die Fahrerei.
    Ob es wirklich nötig war, dass wir in dieser Nacht unterwegs waren, das musste sich noch herausstellen. Ich wäre auch nicht von allein auf den Gedanken gekommen. Ich folgte einfach nur einem Verdacht der Vampirin, die von einer Person gesprochen hatte, die angeblich für mich interessant sein sollte.
    Es ging um eine Frau. Und es ging um zahlreiche Fledermäuse, die sich in der Nähe dieser Person befanden und so etwas wie Leibwächter für sie waren.
    Wen konnten diese Leibwächter bewachen?
    »Keinen normalen Menschen«, hatte mir die Cavallo gesagt. »Sondern eine Person, die so ist wie ich.«
    »Eine Vampirin also.«
    »So ist es.«
    Ich wusste auch jetzt noch nicht so recht, ob ich ihr glauben sollte. Ich hatte mich trotzdem darauf eingelassen, denn auch die Cavallo schlug sich nicht aus lauter Langeweile die Nächte mit Autofahren um die Ohren. Es musste schon etwas dran sein, denn sie wollte bestimmt nicht nur aus Jux und Tollerei mit mir allein durch die Nacht fahren.
    Davon hätten manche Männer bestimmt geträumt, die über ihr wahres Dasein nicht Bescheid wussten. Justine Cavallo war die perfekte Blondine an sich. Eine üppige kurvenreiche Figur und ein Gesicht, das so ebenmäßig war wie das einer Puppe. Da gab es keine Falten, keine Pickel, keine Hautflecken. Sie war perfekt, aber auch irgendwie künstlich. Und sie war eine Unperson, die sich von Menschenblut ernährte, das kam noch hinzu. Da hätte so mancher Liebhaber eine böse Überraschung erlebt, denn ihre Liebe bestand letztendlich aus einem Biss.
    Leider hatte sie mir auf meine Nachfragen keine genaue Antwort gegeben. Sie hatte nur darauf gedrängt, dass ich mit ihr losfuhr, und hatte mich darauf hingewiesen, dass es mein Job war, Blutsauger und andere Dämonen zu jagen, sodass ich jede Chance ergreifen musste, um sie zu vernichten.
    Dass sie mich reingelegt hatte, daran glaubte ich nicht. Dafür war ihr das Thema zu wichtig. Sie war zudem eine Person, die keine Konkurrenz aus den eigenen Reihen akzeptierte.
    Ich verließ mich auf ihre Wegbeschreibung. Sie wusste, wo es langging.
    Woher sie das Wissen hatte, war mit unbekannt. Jedenfalls hatte uns der Weg aus London hinausgeführt in eine ländliche Einsamkeit, in der es nur wenige Orte gab und in der die Nähe der Großstadt nicht mehr zu spüren war.
    Noch fuhren wir auf einer normalen Straße. Nicht zu vergleichen mit einer Autobahn oder einer Schnellstraße. Bei ihr traf der Begriff Landstraße zu, und auf der herrschte um diese Zeit kaum noch Verkehr.
    Nur wenige Fahrzeuge kamen uns entgegen, und überholt hatte uns bisher kein einziges Auto.
    »Ich sage dir schon, wann du abbiegen musst«, hatte sie mir erklärt, und darauf verließ ich mich.
    Mir fiel auf, dass sie jetzt öfter als gewöhnlich aus dem Seitenfenster schaute.
    »Suchst du den Mond?«, fragte ich sie.
    Sie lachte nur.
    »Der ist noch nicht ganz rund«, murmelte ich. »Also kein perfektes Vampirwetter.«
    »Wie recht du hast, Partner, aber manchmal gibt mir der Mond auch Antworten, indem er mir etwas zeigt.«
    »Meinst du den Mann im Mond?«
    »Nein, den oder die Schatten. Du kannst auch Umrisse dazu sagen, Partner.«
    Ich verkniff mir eine emotionale Antwort und wollte wissen, von welchen Schatten sie gesprochen hatte.
    »Sei doch nicht so dumm. Stell dir mal vor, es fliegen die Fledermäuse durch die Nacht und nähern sich dabei dem Mond. Wenn sie in seine Nähe gelangen, verändern sich ihre Körper. Dann werden sie größer und können zu wahren Schattenmonstern mutieren. Genau danach halte ich Ausschau, denn wir sind nicht mehr weit von unserem Ziel entfernt.«
    »Ah, so ist das.«
    Ihr Kopf zuckte zu mir herum.
    »Du glaubst mir nicht, wie?«
    Ich hob nur die Schultern.
    »Du hältst alles noch immer für eine Finte, oder?«
    »Möglich ist alles.«
    »Du wirst dich wundern, Geisterjäger. Sogar sehr. Und du wirst mir noch dankbar sein, dass ich dich auf die Spur der MidnightLady gebracht habe.«
    Ich horchte auf. Den Begriff hörte ich zum ersten Mal.
    »Wie war das? MidnightLady?«
    »Genau. So wird sie genannt.«
    »Die
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