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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft
Autoren: Unbekannt
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Dorina Vaccer. Mit Hilfe eines kleinen Tuchs versuchte sie, die Blutung der Wunde zu stillen.
    Die Friedensstifterin stöhnte leise. „Ich glaube, sie kommt zu sich", sagte Layka. Sie strich der Linguidin sanft über die Wange.
    Dorina Vaccer schlug die Augen auf. Verwirrt blickte sie die Kinder an, und es dauerte einige Zeit, bis sie^sich an das erinnerte, was geschehen war. Ihre Hand glitt zur Brust. „Der Zellaktivator", flüsterte sie mühsam. „Habt ihr ihn?"
    „Nein", erwiderte Layka. „Ich glaube, er ist gestohlen worden."
    Dorina Vaccer richtete sich ruckartig auf, griff sich stöhnend an den Kopf und ließ sich wieder auf den Rücken sinken. Sie schloß die Augen und preßte die Lippen fest zusammen. Ihre Hände krallten sich über der Brust in den Stoff ihrer Bluse.
    Die Kinder wußten ihre Reaktion nicht zu deuten. Sie begriffen jedoch, daß Ungeheuerliches geschehen war und daß sich daraus Konsequenzen ergeben mußten.
    Eine erste Ahnung, daß Schreckliches geschehen würde, streifte sie.
    Der Gleiter hielt, und die Tür öffnete sich. Zwei Männer traten an die Maschine heran. „Wir brauchen Hilfe", sagte Layka leise und unglücklich. „Bitte, bringt Dorina Vaccer in die Medo-Station!"
    „Wir haben eine Nachricht abgefangen, die es in sich hat", sagte Theta von Ariga, als Atlan die Zentrale der ATLANTIS betrat. Vor wenigen Minuten hatte das Raumschiff das Shrenno-System erreicht und näherte sich nun dem Planeten Voltry. „Die Sendung ist per Hyperkom rausgegangen und beinhaltet, daß Dorina Vaccer der Zellaktivator' gestohlen wurde!"
    „Wann?" fragte Atlan. Er nahm die Nachricht mit großer Bestürzung auf. Ihm war augenblicklich klar, daß der Diebstahl gefährliche Konsequenzen für die Arkoniden des Shrenno-Systems haben mußte. „Vor einundzwanzig Stunden", antwortete die Kommandantin der ATLANTIS. „Die Nachricht muß sich wie ein Lauffeuer auf den Planeten dieses Systems verbreitet haben. Irgend jemand hielt sie dann für so wichtig, daß er sie per Hyperkom in die Galaxis ausgestrahlt hat."
    „Sie ist wichtig", betonte der Arkonide.
    In höchster Sorge blickte er auf den Planeten Voltry, der sich vor ihm auf den Monitoren abzeichnete. Die Fehde auf dieser 10. Welt der Sonne Shrenno hatte einen gefährlichen Höhepunkt erreicht. „Ich frage mich, was die Friedensstifter damit beabsichtigen", sagte die Kommandantin. Ein geheimnisvolles Licht funkelte in ihren grünen Augen.
    Atlan blickte sie überrascht an. „Die Friedensstifter? Sie könnten die Fehde zwischen den beiden Sippen geschürt haben. Der Verdacht liegt nahe. Was aber könnten sie mit dem Diebstahl des Zellaktivators erreichen wollen?"
    „Das weiß ich nicht. Ich kann auch nicht so recht an einen Diebstahl glauben. Er könnte vorgetäuscht sein."
    Atlan blickte sie nachdenklich an. „Ein interessanter Gedanke!"
    Dorina Vaccer lächelte freundlich, als Layka den Raum betrat. „Danke, daß ihr mir geholfen habt", sagte sie. „Das hätten andere auch getan", erwiderte das Mädchen bescheiden. „Wie geht es dir?"
    Die Friedensstifterin ließ ihre Hand über den roten Schöpf gleiten. „Dank der Wunder der modernen Medizin spüre ich überhaupt nichts mehr", erklärte sie. „Es ist alles in Ordnung."
    Ihre Hand senkte sich zur Brust hinab und verharrte kurz dort, wo der Zellaktivator gewesen war. Die Linguidin lächelte flüchtig. „Ist der Zellaktivator wirklich gestohlen worden?" fragte das Mädchen. „Ja, das ist er", bestätigte Dorina Vaccer, und Layka fand, daß sie den Verlust des Geräts unglaublich gelassen hinnahm. „Und?" Das Mädchen blickte sie mit großen Augen an. „Ist etwas anders geworden?"
    Die Friedensstifterin zögerte mit der Antwort. Sie schien nur Interesse für ihre Hände zu haben, die sie sanft aneinander rieb. „Ja", erklärte sie schließlich. „Aber du bist gar nicht traurig", wunderte Layka sich. „Ich dachte, du würdest es sein und du würdest auch wütend sein."
    Dorina Vaccer schüttelte den Kopf. Sie blickte nur flüchtig auf. „Nein, das bin ich nicht. Ich fühle mich sogar ein wenig freier als vorher. Ich bin erleichtert, daß der Verlust des Aktivators nicht meinen Tod bedeutet. Das habe ich immer geglaubt, aber es ist nicht so."
    Als Atlan den Volleron-Bereich durch eine Schleuse einer Wohnkuppel betrat, empfing ihn Liergyn, der Sohn des Patriarchen Menno. Atlan kannte ihn. Er war ihm schon einige Male begegnet. Das letzte Treffen mit ihm lag allerdings schon einige Jahre
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