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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft
Autoren: Unbekannt
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Platte kippte von Zeit und Zeit nach unten weg und schlug dann krachend auf den Boden, stieg dann aber jedesmal wieder auf, so daß sie den Flug fortsetzen konnten. „Irgendwann müssen wir eine bessere Plattform auftreiben", sagte Laworn. „Es muß doch eine Möglichkeit geben, die Syntronik auszutricksen, die solche guten Sachen bewacht."
    „Das ist dein Job", erwiderte Lalektat. „Du bist schließlich der Techniker unseres Teams."
    „Ich werde darüber nachdenken", versprach Laworn.
    Er spähte an Layka und Lalektat vorbei ins Dunkel. Sie näherten sich ihrem Ziel. Ein heller Fleck zeigte sich bereits im Tunnel. „Wir sollten die Platte stehenlassen und das letzte Stück zu Fuß gehen", schlug das Mädchen vor. „Wir machen so einen Krach, daß man uns schon von weitem hören kann."
    „Nur noch ein kleines Stück", erwiderte Lalektat, der sich so weit wie möglich tragen lassen wollte, da er jede körperliche Anstrengung scheute. Doch als sie noch etwa zweihundert Meter vom Gen-Labor entfernt waren, krachte das Heck immer lauter auf den Boden, und er schaltete den Antigrav ab. „Es muß sein", seufzte er. „Hoffentlich ist Dorina Vaccer so mit Friedenstiften beschäftigt, daß sie nichts gehört hat."
    Sie gingen durch den Tunnel weiter, und je näher sie ihrem Ziel kamen, desto vorsichtiger bewegten sie sich. Sie hofften, die Friedensstifterin bei ihrem Gespräch belauschen und anschließend mit ihr reden zu können. „Man hört überhaupt nichts", wisperte Layka, als sie nur noch wenige Schritte vom Gen-Labor entfernt waren.
    Sie blieben stehen und horchten. „Keine Stimmen", flüsterte Laworn. „Ob sie allein ist?"
    Lautlos gingen sie weiter, bis sie das Ende des Tunnels erreichten und in das Labor sehen konnten. Dann blieben sie erschrocken stehen. Sie sahen die Linguidin auf dem Boden liegen. Neben ihrem Schädel hatte sich eine kleine Blutlache gebildet.
    Sekundenlang brachte keiner von ihnen ein Wort heraus. Sie glaubten, daß die Friedens Stifter in tot war, und sie fürchteten, daß ihr Mörder sich noch in der Nähe aufhielt. Voller Angst lauschten sie, vernahmen jedoch nur das Tropfen einer Wasserleitung. Ansonsten war es still. „Ich glaube, es ist niemand da", wisper^e Layka, die am liebsten weggerannt wäre, sich jedoch vor der Dunkelheit im Tunnel fürchtete.
    Lalektat fing sich als erster. Er atmete tief durch. „So eine Gemeinheit", empörte er sich. „Sie wollte doch nur Frieden stiften. Dafür durfte man sie nicht töten."
    „Meinst du wirklich, daß sie tot ist?" fragte Laworn. „Ich weiß nicht", erwiderte Lalektat. Er fuhr sich mit der flachen Hand über die silbernen Stoppelhaare, überwand seine Scheu und ging zu Dorina Vaccer. Er kniete neben ihr nieder und streckte die Hand zögernd nach ihr aus. Als er ihren Hals berührte, spürte er ihren Pulsschlag. Die Friedensstifteriri lebte. Blut rann in dünnem Rinnsal aus einer Wunde über der Schläfe auf den Boden. „Seht doch mal", sagte Layka, als sie sich mit Laworn zu ihm gesellte. Sie kniete sich ebenfalls auf den Boden. „Ihre Kleidung ist offen. Jemand hat sie aufgerissen."
    Sie zeigte auf eine dünne Kette, die Dorina Vaccer um den Hals trug. „Sie hat etwas an dieser Kette getragen. Man hat es ihr weggenommen."
    „Ein wertvolles Schmuckstück vielleicht", mutmaßte Laworn. „Bist du blöd?" fuhr Lalektat ihn an. „Das war der Zellaktivator. Ja, man hat ihr den Aktivator geklaut. Sie wollte jemanden treffen, um mit ihm über den Frieden zu reden. Aber es war eine Falle. Man hat sie hierhergelockt, um ihr den Aktivator wegzunehmen."
    Layka unterbrach Laworn, der Lalektats Vermutung als Spekulation zurückweisen wollte. Sie dachte praktischer als die beiden Jungen. „Darüber können wir später reden", sagte sie heftig. „Erst müssen wir die Friedensstifterin zur Medo-Station bringen."
    Sie verlor keine weiteren Worte, sondern eilte zu dem Gleiter, mit dem Dorina Vaccer gekommen war, und veranlaßte die Syntronik, die Maschine zu der Verletzten zu leiten.
    Zusammen mit den beiden Jungen hob sie die Linguidin in die Maschine, um ihr dann zu befehlen, zur Medo-Station zu fliegen. „Du meine Güte", seufzte Lalektat, als der Gleiter sich in Bewegung setzte, „eigentlich wollte ich später mal Gen-Ingenieur werden, aber wenn das so weitergeht, werde ich mich wohl auf Krankentransporte spezialisieren. Ein bißchen Übung habe ich ja schon."
    „Haha, sehr witzig!" stöhnte seine Schwester. Sie hielt den Kopf von
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