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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft
Autoren: Unbekannt
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sich in M13 und war 95 Lichtjahre von Arkon entfern' Da Voltry eine atmosphärelose Welt war, spielte sich das Leben in Kuppeln verschiedener Größe und Ausstattung und in den subplanetaren Anlagen ab, die im Lauf der Jahrhunderte entstanden waren. Der Planet verfügte über zahlreiche Bodenschätze. Sie wurden abgebaut und an Ort und Stelle in hochentwickelten Industrieanlagen verwertet. So waren nach und nach nicht nur ausgedehnte Tunnelsysteme im Innern des Planeten entstanden, sondern auch ganze Industriekomplexe.
    Veraltete Anlagen waren jedoch nicht in allen Fällen abgerissen und durch neue ersetzt worden. Vielfach waren sie einfach stillgelegt und vergessen worden. Sie lockten die Kinder beider Sippen geradezu magisch an, da es, unendlich viel zu entdecken gab und da die Anlagen sich hervorragend als Abenteuerspielplätze nutzen ließen.
    Es gefiel Lalektat und den anderen Kindern der Volleron-Sippe jedoch ganz und gar nicht, daß immer wieder Kinder der Tryolla-Sippe in den Anlagen auftauchten, die sie als „ihre" Anlagen empfanden, während sie selbst nur zu gern in die Tryolla-Gebiete vordrangen, und sei es nur, um irgendwo Schäden anzurichten und den Tryollas den Spaß an ihren Abenteuerspielplätzen zu verderben. Schwierig war es nicht, zu den anderen Gebieten zu kommen. Es gab genügend Tunnelverbindungen, die man nutzen konnte, und die Entfernungen waren nicht groß. Wahrscheinlich hätte es weniger Streitigkeiten zwischen den beiden Sippen gegeben, wenn sie ihre Wohnpaläste nicht so nahe beieinander gebaut hätten. Die Tryolla-Sippe hatte ihre Kuppeln jedoch nur etwa 50 Kilometer vom Palast der Vollerons errichtet, obwohl diese von Anfang an gegen die allzu nahe Nachbarschaft protestiert und dazu aufgefordert hatten, sich in größerer Entfernung auf der anderen Seite des Planeten niederzulassen. Vielleicht lag dort der ursprüngliche Grund für die Spannungen, die es zwischen den beiden Sippen gab. Niemand wußte das heute noch so genau. „Nun sag schon, was hast du vor?" fragte Layka ihren Bruder. Sie rückte vorsorglich ein wenig vom Ende der Röhre ab, um von den „Fettbackenfröschen" nicht entdeckt zu werden. Lange hatten sie nach einem Namen für die Kinder der Tryolla-Sippe gesucht, bis ihnen irgendwann im Biologieunterricht diese Spezies der Frösche nahegebracht worden war. Sie hatten diese Froschart als besonders abstoßend und ekelerregend empfunden und waren daher zu der Ansicht genommen, der Name Fettbackenfrösche passe ganz besonders gut zu den Kindern der verfeindeten Sippe. „Auf der Verlobung waren die Fettbacken frech zu mir", erwiderte Laykas Bruder. Er legte sich auf den Rukken und verschränkte die Arme unter dem Kopf. „Sie haben mir ein scharfes Gewürz in mein Essen gemischt. Ein ganz gemeines Zeug. Ich wäre beinahe gestorben!"
    „Na, na!" wiegelte Layka ab. „So schlimm war es auch wieder nicht!"
    „Und ob es das war!" Lalektat walzte sich herum und spähte auf dem Bauch liegend in die Halle hinunter. Die Fettbackenfrösche waren noch nicht nahe genug herangekommen, so daß die Aktion gegen sie warten mußte. „Ich habe mir den Hals verbrannt, die Lunge aus dem Hals gehustet, geschwitzt wie in der Sauna, und den nächsten Tag habe ich auf dem Klo verbracht. So was verlangt härteste Strafen! Für mich jedenfalls war die Verlobung gelaufen."
    Damit spielte er auf eines der größten gesellschaftlichen Ereignisse der letzten Jahre im Shrenno-System an. Die beiden mächtigen Patriarchen Menno von Volleren und der greise Toran von Tryolla hatten beschlossen, zwei ihrer Enkelkinder zusammenzuführen, um auf diese Weise die Fehde zwischen den beiden Familien zu beenden. Lesa, die zwanzigjährige Schwester von Lalektat und Layka, sollte Sukeris, den ältesten Enkelsohn Torans, heiraten. Mit der Verlobung vor vier Wochen war der erste Schritt dazu getan worden. Nicht nur die 33 Adelsfamilien, die auf den anderen Shrenno-Planeten residierten, waren zur Verlobung nach Voltry gekommen, sondern auch viele geladene Gäste aus allen Teilen der Galaxis, darunter auch die Friedensstifterin Narada Sonkar.
    Wie bei den Monarchisten Toran von Tryolla und Menno von Volleren nicht anders zu erwarten, hatten sie auch Atlan zu der Verlobung eingeladen. Ihre Enttäuschung war groß gewesen, als Atlan abgesagt hatte. Beide hatten Boten zu ihm geschickt, deren Aufgabe es war, ihm doch noch eine Zusage abzuringen, doch auch sie hatten nicht erreichen können, daß er andere, wichtigere
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