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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft
Autoren: Unbekannt
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Durchgang hinüber, durch den er in die sich anschließende Halle kam. Lalektat und seine Schwester schlössen sich ihm an. Lachend und jubelnd klopften sie ihm auf die Schulter. „Mann!" brüllte der Junge. „Und ich dachte, du wärst ein Feigling und hättest dich verdrückt!"
    „Ich doch nicht", lachte Laworn. „Ich habe ihne,n das Ding an den Gleiter gebunden, aber daß es so gut damit klappt, hätte ich nicht gedacht."
    Sie stürmten bis an eine Brüstung heran und blieben stehen, als sie sehen konnten, wo der Gleiter geblieben war. Das elastische Band hatte ihn bis in einen etwa zwanzig Meter breiten Wassergraben geschleudert. Er war darin versunken.
    Glücklicherweise war das Wasser recht flach, so daß der Gleiter seine beiden Passagiere nur bis zu den Schultern in die Tiefe gezogen hatte. Sie hatten sich jedoch mit den Fußen in der Maschine verklemmt und kämpften nun verzweifelt darum, aus ihr herauszukommen. „Seht euch die an!" rief Laworn, wobei er sich ausschulten wollte vor Lachen. Daß es ihm geglückt war, zwei erwachsene Manner auszuschalten, versetzte ihn in eine geradezu euphorische Stimmung.
    Auch Lalektat lachte ausgelassen und hatte nur Augen für die beiden Manner aus der Tryolla-Sippe, deren Bemühungen, von der Maschine freizukommen, immer hektischer wurden. „Fettbackenfrosche!" schrie Lalektat den beiden in seinem Freudentaumel zu. „Das hattet ihr euch wohl anders vorgestellt!"
    Seine Schwester Layka aber stand bleich und starr neben ihm und ihrem ebenfalls jubelnden Cousin. Voller Entsetzen blickte sie auf das Wasser hinaus. Sie verfolgte, wie sich die langgestreckte Rückenflosse eines Fisches den beiden Männern rasch näherte. „Ein Hiykon", stammelte sie schließlich, doch die beiden Jungen neben ihr hörten sie nicht, weil sie viel zu laut schrien und damit beschäftigt waren, die beiden besiegten Männer zu beschimpfen und zu demütigen.
    Der Fisch war etwa fünf Meter lang. Er stammte nicht von Voltry, sondern von Ranshak, dem 5. Planeten des Shrenno-Systems. Es hieß, daß Monos ihn während der Dunklen Jahrhunderte nach Voltry gebracht und hier im subplanetaren Wassersystem ausgesetzt habe, um Terror auszuüben. Hiykons galten als wahre Freßmaschinen, die alles anfielen, was schwach und krank erschien.
    Layka ertrug den Anblick des angreifenden Fisches nicht länger. Sie krallte ihrem Bruder und Laworn die Finger so fest in die Armet daß die beiden Jungen vor Schmerz und Schreck verstummten. „Bist du verrückt geworden?" wimmerte Laworn.
    Jetzt endlich konnte sie ihn und Lalektat auf den wahren Grund für die Hektik der beiden Manner aufmerksam machen.
    Sie ließ die beiden Jungen los, um sich am Geländer der Brüstung festzuhalten. Sie wußte, daß Entsetzliches auf sie zukam, und sie wollte nicht sehen, wie die beiden eingeklemmten Männer von der Bestie zerfleischt wurden, doch sie konnte sich nicht abwenden. Sie war unfähig, sich zu bewegen.
    Die beiden Männer aus der Tryolla-Sippe schrien verzweifelt um Hilfe. „Holt uns hier raus!" flehten sie die Kinder an. „Tut doch etwas!"
    Doch das Mädchen und die beiden Jungen wußte nicht, wie sie das Schreckliche aufhalten sollten. Wie gelähmt blicken sie auf die Rückenflosse des aalähnlichen Fisches, der sich langsam, aber stetig näherte und der genau zu wissen schien, daß ihm seine Beute nicht mehr entgehen konnte. Schon hob er den schmalen Kopf mit den messerscharfen Zähnen über die Wasseroberfläche, um die beiden Männer zu fixieren, da senkte sich plötzlich eine unsichtbare Energiewand in den Graben hinab. Zischend und gischtend schoß das verdrängte Wasser zur Seite und wälzte sich mit einem Schwall über den Graben hinaus. Der Raubfisch warf sich herum, tauchte ab und verschwand.
    Wenige Meter von den drei Kindern entfernt schleppte sich Liergyn über den Steg der Brüstung. Er hielt das Schaltelement in den Händen, mit dem er die Energiewand gesteuert hatte.
    Darüber hinaus mußte er noch eine andere Schaltung vorgenommen haben, denn in dem Bereich, in dem seine beiden Gegner festsaßen, lief nun das Wasser ab.
    Als er erkannte, daß seine Bemühungen von Erfolg gekrönt waren, verließen ihn die Kräfte. Er sank bewußtlos zusammen und blieb ausgestreckt auf dem Steg liegen. „Und jetzt?" fragte Layka ängstlich. „Was tun wir?"
    Sie blickte abwechselnd zu ihrem Vater und den beiden Männern der Tryolla-Sippe hinüber, die nun mehr und mehr aus dem Wasser auftauchten. Sie konnten nun
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