Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zurück. „Herzlich willkommen!" rief Liergyn. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr wir alle uns freuen, daß du bei uns bist."
    Er streckte ihm die Hände entgegen, und Atlan ergriff sie. „Die Freude wäre ganz auf meiner Seite, wenn die Situation nicht so schwierig wäre", erwiderte er. „Ich habe erfahren, daß Dorina Vaccer der Zellaktivator gestohlen wurde, und ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, um ihn wiederzubeschaffen."
    „Wir sind dir für deine Hilfe sehr dankbar", betonte Liergyn. „Wir können sie brauchen, zumal die Lage sich schon bald verschärfen wird."
    Atlan verließ den Vorraum an seiner Seite und betrat einen langen Flur, auf dem zahlreiche Männer, Frauen und Kinder ein Spalier gebildet hatten, um ihn mit Beifall und Jubelrufen zu empfangen. Er beschleunigte seine Schritte, um möglichst schnell einen Raum zu erreichen, in dem er sich ungestört mit Liergyn unterhalten konnte. „Ich muß Menno sprechen", sagte er. „Selbstverständlich", versprach der Sohn des Patriarchen. „Er freut sich auf das Gespräch mit dir. Leider ist er im Moment nicht hier. Er ist bei Toran von Tryolla. Die großen Manner versuchen, den Schaden zu begrenzen. Sobald er zurück ist, werde ich dich zu ihm bringen."
    Als sie wenig später einen Salon betraten, stolperte Atlan beinahe über einen kleinen, pausbackigen Jungen, der ihn bewundernd anblickte. Er hatte silbern schimmernde Stoppelhaare.
    Der Junge stammelte eine Entschuldigung und schob sich hastig an ihm vorbei. Atlan folgte ihm mit seinen Blicken, bis sich die Tür hinter ihm schloß. „Laß dich nicht von ihm täuschen", lachte Liergyn. „Mein Sohn Lalektat war alles andere als verlegen, und es war auch kein Zufall, daß du beinahe über ihn gestolpert bist. Er war absichtlich hier, weil er dich aus der Nahe sehen wollte. Er hat es faustdick hinter den Ohren."
    Atlan lächelte. Der Junge gefiel ihm, und er nahm sich vor, später noch einmal mit ihm zu reden. Er kam auf die letzte Bemerkung Liergyns zurück. „Warum wird sich die Lage verschärfen?" fragte er. „Weil die Friedensstifterin Cebu Jandavari mit ihrem Raumschiff LOMORAN und einer Flotte der Überschweren unter dem Kommando von Paylaczer mit ihrem Flaggschiff LETI-CRON zu uns unterwegs ist", antwortete Liergyn. „Dummerweise hat irgend jemand von einem der inneren Planeten unseres Sonnensystems die Nachricht über die Galaxis verbreitet, daß Dorina Vaccer der Zellaktivator gestohlen wurde. Das hat Cebu Jandavari auf den Plan gerufen. Sie hat ihr Erscheinen bereits bei uns angekündigt. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie hier ist, und dann könnte die Lage wirklich schwierig werden."
    „Wie kommst du darauf?" Atlan ahnte die Antwort seines Gegenübers voraus. „Cebu Jandavari fordert den gestohlenen Zellaktivator von uns. Sie verlangt ultimativ, daß wir ihn herausgeben. Sie hat uns schwerste Konsequenzen für den Fall angedroht, daß wir es nicht tun."
    Er blickte Atlan kopfschüttelnd an. „Aber wie können wir den Aktivator herausgeben, wenn wir nicht wissen, wer ihn hat?"
    Der Mund blieb Lalektat offenstehen, als Atlan zu ihm, Layka und seinem Cousin ins Kinderzimmer kam. Seiner Schwester und Laworn erging es nicht anders. Sie erhoben sich von dem Sessel, in dem sie gesessen hatten, legten die Hände auf den Rücken und senkten die Kopfe. Lalektat brauchte ein wenig länger, bis er diese ehrfurchtsvolle Haltung eingenommen hatte, die von allen Kindern Voltrys gegenüber Menno von Volleron und den anderen Führungspersönlichkeiten gefordert wurde. „Nicht doch", bat Atlan, der allein zu ihnen gekommen war, „stellt euch nicht so hin. Ich mag das nicht. Von dir, Lalektat, weiß ich, daß du ein kesser Bursche bist, also benimm dich auch so."
    Lalektat blickte ihn überrascht an, setzte dann ein zögerndes Grinsen auf, und als sich die Stirn des großen Arkoniden nicht düster umwölkte, ließ er sich wieder in den Sessel sinken, zog die Füße bis zur Brust an und setzte die Füße auf die Sesselkante. „Wie du willst, Imperator", antwortete er, während Laworn und Layka sich nicht sicher waren, ob sie der Aufforderung Atlans vertrauen durften, und noch schüchtern in ihrer Stellung verharrten.
    Atlan lachte. Mit einer Geste scheuchte er Laworn und Layka in die Sessel. „Sabbeldabbel!" sagte er. „Ich bin nicht Imperator. Also, hör auf damit!"
    Lalektat verschlug es die Sprache. Er hatte nicht damit gerechnet, seinen Lieblingsspruch aus dem Munde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher