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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft
Autoren: Unbekannt
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Zellaktivator auf und schritt damit auf Atlan zu. „Darum wollen wir dir nun die Unsterblichkeit zurückgeben, und wir bitten dich inständig, unter diesen neuen Aspekten doch noch die Würde eines Imperators von Arkon anzunehmen!"
    Die beiden alten Männer lächelten, als er nach dem Kissen griff. Sie wähnten sich am Ziel. Doch Atlan riß sie jäh aus ihren Träumen. „Wie könnt ihr nur glauben, daß ich einen auf so verwerfliche und hinterlistige Art erworbenen Aktivator annehmen würde?" fuhr er die beiden Patriarchen an. „Kennt ihr mich so wenig, daß ihr meint, ich würde eine Unsterblichkeit tragen, die sich auf Verbrechen aufbaut?"
    Er nahm den Zellaktivator und steckte ihn in die Tasche seiner Jacke, als sei es nur ein nutzloses Stück Metall. „Ich bin nicht mit dem einverstanden, was ihr getan habt", erklärte er. „Ich kann nicht verstehen, daß zwei Männer, die eine so hohe Verantwortung tragen, ein derart niederträchtiges Spiel mit ihren Familien treiben. Begreift ihr denn nicht, daß ihr das Leben von Menschen riskiert, von Menschen, die jeder für sich Anspruch auf ein erfülltes Leben haben? Was geht in euren Köpfen vor, daß ihr euch einbildet, ich könnte mich aufgrund eines solchen Vertrauensmißbrauchs dazu entschließen, Imperator von Arkon zu werden? Ich müßte mich in Grund und Boden schämen vor jedem einzelnen eurer Familienmitglieder, wenn ich das tun würde! Ich könnte einem Kind wie Lalektat, Laworn oder einem kleinen Mädchen wie Layka nicht mehr in die Augen sehen."
    Er ging zur Tür. Dort blieb er stehen und blickte die beiden Greise noch einmal an. Sie mußten sich in ihrer Fassungslosigkeit gegenseitig stützen. Noch immer begriffen sie nicht und würden vielleicht auch nicht mehr verstehen. Sie, die dem Tod bereits so nahe waren, konnten nicht fassen, daß Atlan nicht nur die Würde eines Imperators ausschlug, sondern auch die Unsterblichkeit.
    Atlan konnte ihnen ansehen, daß sie selbst jetzt noch hofften.
    Doch er zertrümmerte ihre Träume. „Ich gebe Dorina Vaccer den Aktivator zurück!"
    Atlan startete Minuten nach dem Treffen von Menno von Volleren und Toran von Tryolla mit seinem Beiboot. Er flog zur ATLANTIS, die sich im Orbit von Voltry befand, setzte sich mit Cebu Jandavari in Verbindung und legte wenig später mit dem Beiboot an der LOMORAN an.
    Acht Minuten blieben noch bis zum Ablauf des Ultimatums, als er einen Konferenzraum betrat, in dem Cebu Jandavari, Dorina Vaccer und die Überschwere Paylaczer auf ihn warteten. Die beiden Friedensstifterinnen saßen an einem Tisch, während die Kommandantin der LETICRON wuchtig und strotzend vor Selbstbewußtsein hinter ihnen stand. „Der Diebstahl des Zellaktivators ist geklärt", sagte Atlan, nachdem er die drei kurz begrüßt hatte. Er legte das Gerät vor Dorina Vaccer auf den Tisch. „Damit dürfte die Angelegenheit erledigt sein."
    Er wandte sich an Dorina Vaccer. „Es tut mir leid, daß es zu diesem Zwischenfall gekommen ist", entschuldigte er sich. „Der Diebstahl ist von einigen Verblendeten inszeniert worden, die glaubten, ich würde wieder Imperator von Arkon werden, wenn ich einen Zellaktivator habe. Diese Narren haben uns beide hierhergelockt, und dann ist alles so abgelaufen, wie sie geplant haben. Nur das Ende war anders, als sie erwartet hat ten. Ich bin nicht bereit, den Zellaktivator anzunehmen. Er ist dir von ES verliehen worden."
    Dorina Vaccer nickte ihm zu. Sie war mit dieser Erklärung zufrieden. Sie streckte die Hand aus und nahm den Zellaktivator an sich. Dabei hatte der Arkonide den Eindruck, als berühre sie ihn äußerst vorsichtig, so als sei er inzwischen für sie zum heißen Eisen geworden. „Ich werde dafür sorgen, daß sich die Diebe vor einem arkonidischen Gericht zu verantworten haben", betonte er.
    Wiederum nickte Dorina Vaccer. Für sie schien die Angelegenheit erledigt zu sein.
    Cebu Jandavari aber reagierte ganz anders. „Damit bin ich ganz und gar nicht einverstanden!" rief sie mit zornbebender Stimme. Ihre rötlichen Augen schienen zu glühen. „Ich will, daß Voltry für das büßt, was geschehen ist!"
    „Bitte", unterbrach Atlan sie. „Die Fehde ist zu Ende. Für Dorina Vaccer ist sie gut zu Ende gegangen."
    „Was fällt dir ein?" schrie Cebu Jandavari ihn an. „Du wagst es, mir ins Wort zu fallen?"
    „Es ist vorbei", sagte der Arkonide sanft und eindringlich. „Wem wäre jetzt noch damit gedient, wenn wir die Reihe der Gewalttaten fortsetzen?
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