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1585 - Monsterfahrt

1585 - Monsterfahrt

Titel: 1585 - Monsterfahrt
Autoren: Jason Dark
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sein.«
    »Warum sagst du das? Hier haben wir den Beweis!«
    »Schon. Wobei mir auch eine andere Möglichkeit durch den Kopf spukt.«
    »Und welche?«
    »Schließ die Truhe.«
    Das tat Harry auch. Zufrieden war er trotzdem nicht. »Von welcher Möglichkeit hast du gesprochen?«
    »Ich denke an die Aussagen des Wirts. Er hat von dem Alter des Mannes gesprochen und davon, dass er schon immer so ausgesehen hat. Es muss einfach etwas anderes dahinter stecken. Ob du es mir abnimmst oder nicht, Harry, ich glaube dem Mann.«
    Mein deutscher Freund gab einen pfeifenden Atemzug von sich.
    »Das würde bedeuten, dass dieser Dolny uralt ist.«
    »Ja, das würde es.«
    »Und weiter?«, flüsterte Harry.
    Ich winkte ab. »Nichts weiter. Wir werden es noch herausfinden müssen.«
    »Einer, der schon ewig lebt. Das kann nur eine schwarzmagische Gestalt sein, die das Aussehen eines Menschen angenommen hat. Liege ich da richtig?«
    »Ja, liegst du.«
    »Und weiter?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Im Moment weiß ich es nicht, Harry. Wir müssen Dolny finden und ihn fragen.«
    »Fragt sich nur, wo der steckt.«
    »Hier oben jedenfalls nicht.«
    Wir hatten hier oben nichts mehr verloren. So machten wir uns auf den Weg zur Treppe, um wieder nach unten zu gehen.
    Ich rechnete stark damit, dass uns die große Überraschung noch bevorstand. Meine Gedanken drehten sich dabei in eine bestimmte Richtung, von der ich Harry nichts sagte. Ich wollte erst auf Nummer sicher gehen.
    Da die Treppe recht steil war, leuchtete ich mit der Lampe die Stufen aus. Der helle Schein ließ den Staub noch deutlicher hervortreten, aber auch die Kratzspuren, die ich auf jeder Stufe fand. Sie waren mir beim Hinaufgehen nicht aufgefallen. Jetzt aber machte ich mir darüber schon Gedanken.
    Die Abdrücke wiesen darauf hin, dass ein Tier diesen Weg genommen hatte.
    Harry sah die Spuren nicht, weil er hinter mir ging und über meine Schulter nach vorn schaute.
    Das Ende der Treppe war bereits zu sehen. Eigentlich hätten uns die beiden Donkows erwarten müssen, was allerdings nicht der Fall war. Wir schauten in einen leeren Eingangsbereich.
    Das hatte sich auch nicht geändert, nachdem wir die letzte Stufe hinter uns gelassen hatten. Die Haustür war nicht geschlossen, und ich hörte die erstaunte Frage meines deutschen Freundes. »Verstehst du das, John?«
    »Nein.«
    »Dann sind die beiden Donkows geflohen.«
    Ich krauste die Stirn. »Das können wir nur für sie hoffen, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Du denkst auch an eine andere Alternative, nicht wahr?«
    »Leider.« Ich schluckte. »Wir hätten sie doch nicht allein zurücklassen sollen.«
    »Und jetzt?«
    »Einer von uns sollte draußen nachschauen. Es könnte ja sein, dass es Spuren gibt.«
    »Das mache ich.«
    »Okay, Harry, aber sei vorsichtig.«
    Er kam auf mich zu. »Ich glaube nicht, John, dass die beiden Donkows freiwillig verschwunden sind. Es ist eher vorstellbar, dass sie geholt wurden.« Er saugte scharf die Luft ein. »Dieser Dolny befindet sich bestimmt hier in der Nähe.«
    »Und auch das Monster.«
    »Ja, das glaube ich auch.«
    Harry ging. Ob es richtig war, wusste ich nicht. Dolny und das Monster konnten sich auch im Haus versteckt halten, und mir fiel ein, dass ich die Zimmer hier unten zwar durchsucht und nichts gefunden hatte, aber jetzt war eine gewisse Zeit vergangen, in der durchaus etwas hätte passiert sein können.
    Sicherheitshalber holte ich die Beretta hervor, als ich in die Zimmer schaute.
    Dabei machte ich kein Licht. Sollte jemand das Haus von außen beobachten, musste er nicht unbedingt wissen, wo ich mich aufhielt.
    Ich hatte soeben das dritte Zimmer betreten, da fiel mir das schwarze Rechteck im Boden auf. Ein Loch, ein Zugang, der in einen Keller führte.
    Ich lief nicht schnell hin, sondern ließ mir Zeit. Und diesmal schaltete ich meine kleine Lampe ein.
    Das war gut so, denn schon beim ersten Schwenk, der auch in eine Zimmerecke glitt, sah ich die Bescherung.
    Zwei Menschen lagen dort dicht nebeneinander auf dem Boden.
    Es waren die Donkows.
    In diesem Augenblick schlug mein Herz wie verrückt. Schweiß trat mir aus allen Poren. Ich fürchtete um das Leben der beiden, denn sie lagen da und bewegten sich nicht.
    Sekunden später war ich erleichtert. Beide hatten zwar etwas abbekommen, aber man hatte sie nur bewusstlos geschlagen. Ich ging davon aus, dass es nicht die Bestie gewesen war. Wäre sie es gewesen, dann würden die Donkows nicht mehr leben.
    Aber jemand war hier
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