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1581 - Tod im Weltraumfort

Titel: 1581 - Tod im Weltraumfort
Autoren: Unbekannt
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unsterblichen Friedensstifter gegrüßt, Menec, und diese Grüße gelten für das gesamte Volk der tüchtigen Springer und alle Sippen, ganz egal, wo in der Galaxis sie sich gerade befinden."
    „Oje", seufzte Taika Mongue, der neben Roi stand. „Sie trägt ziemlich dick auf, alles was recht ist."
    „Den Springern geht das runter wie Öl", meinte Gensech Timol. „Sie trifft ihre Mentalität. Diese Kerle lieben die Übertreibung und das Zeremoniell."
    „Der hier anscheinend nicht so sehr."
    Roi brachte die Männer mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    Menec betrachtete Cebu Jandavari tatsächlich mit unverhohlener Skepsis. Die Augen des Springers waren klein und schmal. Schwarze Pupillen lugten unter dicken, buschigen Brauen hervor. Diese waren wie die zu vier Zöpfen geflochtenen, schulterlangen Haare und der lockige, sehr gepflegt wirkende Bart rot wie Flammen.
    Roi schätzte sein Alter auf mindestens hundertzwanzig Jahre. Menec war in jeder Hinsicht eine imponierende Erscheinung. Roi nahm sich vor, sich dieses Gesicht gut zu merken. Es sollte ihn nicht wundern, irgendwann in naher Zukunft mehr von diesem Mann zu hören.
    Wie immer, wenn er an die Zukunft dachte, machten seine Gedanken unwillkürlich einen kurzen Abstecher nach dem Gerät, das Cebu Jandavari an einer Kette um den Hals trug.
    Die Linguidin nickte. „Zu deinen Fragen, Menec", sagte sie langsam und betonte jedes Wort eigenartig. „Zunächst zum Grund meines heutigen Hierseins. Ich bin mir durchaus darüber im klaren, daß ihr Springer glaubt, wir Friedensstifter trieben ein falsches Spiel mit euch."
    „Oh", tat Menec überrascht. Seine Stimme war voller Sarkasmus. „Ist das so?"
    Cebu Jandavari blieb vollkommen ruhig. Auch ihr Blick ruhte so gelassen auf dem Gesicht des Patriarchen, als befände sie sich in einem Zustand der Trance. „Ihr wäret Narren, empfändet ihr anders. Und nur ein Friedensstifter kann diesen bedauerlichen Irrtum aus der Welt schaffen."
    „Aber sicher", meckerte Mongue. „Ihr habt ihn ja auch geboren."
    „Sie will auf etwas Bestimmtes hinaus", murmelte Roi. „Aber worauf? Was führt sie im Schilde?"
    Er ahnte, daß die Linguidin einen Trumpf im Ärmel hatte und ihren Coup nun langsam vorbereitete, um dann eine Katze aus dem Sack zu lassen, die der übrigen Galaxis schon bald die Krallen zeigen konnte.
    Sein Gefühl täuschte ihn auch diesmal nicht. „Ihr habt von unserem Handelsabkommen mit der Kosmischen Hanse gehört", fuhr die Friedensstifterin fort, als ihr Gegenüber schwieg. „Dies ist der Grund für eure Verbitterung. Es sollte aber ganz im Gegenteil ein Grund für euch zur Freude sein."
    Jetzt war der Springer nahe daran, seine bisher perfekte Beherrschung zu verlieren. „Es sollte ... was sein? Wir sollen uns freuen, wenn ihr uns Macht und Reichtum versprecht, und dann mit unseren schärfsten Rivalen kooperiert? Ich habe schon viel von euren Künsten gehört, Friedensstifterin. Aber wie ihr uns das erklären wollt, darauf bin ich sehr gespannt."
    „Du brauchst nicht gespannt zu sein." Cebu Jandavari antwortete sofort, kaum daß der Springer zu Ende gesprochen hatte. „Unser Mißverständnis ist nur eine Frage des Blickwinkels. Für euch stellt es sich so dar, als hätten wir der Hanse mit unserem Multimilliardenauftrag einen Gefallen getan."
    „So kann man das auch sagen", höhnte der Patriarch. „Einen Gefallen getan!" Er beugte sich ein Stück vor.
    Seine Augen wurden noch kleiner. „Ihr habt die Kassen dieser Strolche und Halsabschneider so prall gefüllt, daß sie noch in hundert Jahren klingeln werden! Ihr habt ..."
    Diesmal wartete sie gar nicht erst ab, sondern unterbrach Menec mitten im Satz. „Wir haben, sieht man die Angelegenheit von einer neutralen Warte aus, die Kassen der Kosmischen Hanse gefüllt, aber ihre Lager im- gleichen Maß geleert. Sie werden noch leerer werden, wenn die letzte Teillieferung abgeholt ist. So betrachtet, haben wir der Hanse einen Schlag versetzt, von dem sie sich so schnell nicht wieder erholt, Menec."
    Jetzt zuckte das Gesicht des Springers wieder zurück. Er blinzelte, ein erstes Anzeichen von Nervosität.
    Dann versuchte er, seine Unsicherheit durch ein rauhes Lachen zu überspielen. „Das mag sein, ich gebe es zu, Friedensstifterin. Aber was haben wir davon? Die Hanse zu schwächen, wie du es darstellst, ist eine Sache. Uns zu helfen und wieder mächtig zu machen, eine ganz andere. Was hilft es uns Springern, wenn die Hanse vorübergehend
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