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1578 - Hass der Verlorenen

1578 - Hass der Verlorenen

Titel: 1578 - Hass der Verlorenen
Autoren: Jason Dark
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normal, dachte sie. Es ist alles nur die Ruhe vor dem Sturm. Um mich herum hat sich…
    Ihre Gedanken stockten, weil sie hinter sich das Kichern gehört hatte.
    Zumindest hatte das Geräusch so geklungen. Mit einer schnellen Bewegung drehte sie sich um, und sie zuckte zusammen, als sie die Veränderung sah.
    An der Tür stand eine Gestalt!
    Hell, ungewöhnlich. Wie ein Mensch, der sich ein Betttuch über Kopf und Körper geworfen hatte. Sie sah kein Gesicht, sie sah nur dieses fremde Wesen, dessen Körper auf der einen Seite vorhanden war, auf der anderen aber im Begriff stand, sich aufzulösen, denn sie glaubte, ein Zittern zu sehen, das die Umrisse nachzeichnete.
    Brenda bewegte sich nicht. Sie hörte sich nur atmen und spürte den Druck auf ihrer Brust. Es war eine Folge der Angst, die sich noch verstärkte, als sie das Wispern der Stimme vernahm.
    »Wir wollen das Leben. Wir wollen es uns holen. Man hat es uns genommen, aber der Fluch aus der Vergangenheit ist gelöscht. Jetzt sind wir wieder da und werden weitermachen.«
    Jedes Wort hatte sie verstanden, obwohl der Sprecher nur gezischelt hatte. Ob die Gestalt geredet hatte, die vor ihr stand, wusste sie nicht, denn sie hatte das Gefühl gehabt, dass die Stimme von allen Seiten an ihre Ohren gedrungen war.
    Wo war der Ausweg?
    Brenda kannte ihn nicht. Sie war in ihrer eigenen Wohnung zu einer Gefangenen geworden. Ihr blieb eigentlich nur die Flucht, doch auch das würde schwer genug werden.
    Die Gestalt hatte in der Mehrzahl gesprochen. Es gab also nicht nur die eine. Aber wo steckten die anderen? Waren sie noch auf dem Weg zu ihr?
    Wenn ja, dann hatte sie gar keine Chance mehr, wenn sie abwartete. Sie musste jetzt etwas unternehmen, solange sie nur noch diesen einen Gegner sah.
    Ihr innerer Kampfgeist war plötzlich da. Es gab für sie kein Halten mehr.
    Es war ihr auch egal, ob das Wesen vor der Tür stand oder nicht. Sie musste da durch.
    Und sie rannte vor. Aus ihrer Kehle löste sich ein Schrei. Weit hielt sie die Augen offen, um nur nichts zu verpassen. Trotz der starren Züge malten sich in ihrem Gesicht die Zeichen einer großen Anstrengung ab, und als sie schrie, da glaubte sie, es wäre die Stimme einer Fremden.
    Es kam zum Kontakt, als sie auf die offen stehende Tür zusprang. Nur die Gestalt stand noch im Weg, aber sie war für Brenda kein Hindernis.
    Sie wollte sie durchqueren wie einen Nebelstreif, befand sich plötzlich in ihr und hatte das Gefühl, für einen Moment nicht weiter zu kommen. Sie schien in der Luft erstarrt zu sein.
    Um sie herum war es so totenkalt geworden. Die Luft wurde ihr genommen, aber sie schaffte es trotzdem, in den Flur zu gelangen. Und das mit einem so großen Schwung, dass sie nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte und gegen ein Bild prallte, das sie von der Wand riss.
    Brenda Jones stieß sich den Kopf. In Höhe der Stirn durchfuhr sie der Schmerz. Da tanzten tatsächlich Sterne vor ihren Augen, und sie verlor den Überblick.
    Die Frau taumelte zurück. Sie presste beide Hände gegen die Stirn. Der Aufprall hatte den Gedanken der Flucht für einen Moment vertrieben. Sie musste sich erst wieder zurechtfinden und verspürte auf ihrem Rücken ein eisiges Gefühl.
    Plötzlich war es vorbei. Sie hörte das widerliche Kichern, das sich so siegessicher anhörte. Sie kam nicht mehr weg, denn sie musste auf der Stelle bleiben, aber zugleich drehte sich die Welt vor ihren Augen.
    Oder drehe ich mich, ohne dass ich dazu etwas getan habe?
    Brenda war nicht in der Lage, sich eine Antwort zu geben, denn jetzt erfasste sie ein wahnsinniger Schwindel. Sie versuchte, dagegen anzukämpfen, doch es gelang ihr nicht, denn die Kraft riss sie immer tiefer in den Kreisel hinein.
    Sie schrie auf. Sie stolperte über die eigenen Beine, versuchte noch mal, sich hochzustemmen, lief auch zwei, drei Schritte auf die Wohnungstür zu und prallte dagegen.
    Erneut stieß sie sich den Kopf, und sie fiel gegen die Tür, ohne dass sie es schaffte, sie zu öffnen. Zwar berührte eine Hand noch die Klinke, aber das war auch alles.
    Die Frau sackte zusammen. Schmerzen durchwühlten ihren Kopf. Sie war nicht mehr fähig, ihre Umgebung klar und deutlich wahrzunehmen.
    Plötzlich waren auch wieder die Stimmen vorhanden, die um ihre Ohren kreisten. Den Eindruck hatte sie zumindest.
    Das leise Geschrei störte sie. Es war schlimm. Es schien ihren Kopf zerschneiden zu wollen. Sie wollte jammern und flehen, aber sie brachte kein einziges Wort hervor.
    Aber sie
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