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1576 - Die Leichengasse

1576 - Die Leichengasse

Titel: 1576 - Die Leichengasse
Autoren: Jason Dark
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Straße.
    »Was ist das denn?« Brian Penn hatte den Transporter mit der geschlossenen Ladefläche im letzten Augenblick gesehen. Er musste scharf bremsen, um nicht in dessen Seite zu fahren.
    Sie standen. Sie schauten sich an. Sie schüttelte die Köpfe.
    Brian Penn drosch mit der flachen Hand auf das Lenkrad.
    »Hast du eine Ahnung, was das zu bedeuten hat? Wer stellt denn mitten in der Nacht so ein Ding mitten auf die Straße?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Und jetzt?«
    Benson lachte. »Du kannst fragen. Steig lieber aus und schau mit mir zusammen nach, ob wir da vorbeikommen.«
    »Auf der Straße nicht.«
    »Dann eben über die Wiese oder so.«
    »Okay, wie du willst.«
    Beide stiegen aus, und sie fühlten sich dabei alles andere als wohl in ihrer Haut. Sie waren nicht besonders ängstlich, aber was sie hier sahen, das gefiel ihnen nicht. Das war einfach unnatürlich.
    Wer stellte schon einen Transporter quer auf die Straße, damit kein anderes Fahrzeug passieren konnte? Das war mehr als unnormal, und da konnte man schon auf komische Gedanken kommen.
    Es brannte kein Licht am Fahrzeug. Es gab keine Bewegung.
    Die Männer traten auch von der gegenüber liegenden Seite an das Fahrerhaus heran, warfen einen Blick hinein und mussten feststellen, dass dort weder ein Fahrer noch ein Beifahrer saß.
    »Wir müssen über die Wiese fahren«, erklärte Jack Benson fluchend.
    »Los, steigen wir wieder ein.«
    Brian Penn nickte und wandte sich ab, um zum Leichenwagen zurückzugehen.
    Er machte sich seine Gedanken und ging schließlich davon aus, dass dies alles kein Zufall war.
    Der Fahrer des abgestellten Transporters konnte sein Gefährt nicht einfach vergessen haben.
    Dahinter steckte mehr.
    Das mulmige Gefühl in ihm verstärkte sich.
    Und er sollte recht behalten.
    Beide Männer waren um den Transporter herumgegangen und hatten gerade das Heck erreicht, als dessen beide Türhälften plötzlich nach außen flogen.
    Und dann waren sie da.
    Sie kamen wie Schattengestalten. Sie sprangen aus dem Fahrzeug.
    Sie hatten nur Körper und keine Gesichter und sie fielen wie hungrige Wölfe über die beiden Männer her…
    ***
    Brian Penn hatte sich noch nach links gedreht, um mehr sehen zu können. Genau das war sein Fehler. Auf einmal war der Schatten dicht vor ihm und schlug zu.
    Ein Stein schien Brian Penn in der Körpermitte zu erwischen. Etwas stieg von seinem Magen hoch. Er fing an zu würgen und die dunkle Welt begann sich vor seinen Augen zu drehen.
    Da traf ihn der nächste Hieb. Er glaubte sogar, ihn heranrauschen zu hören, was gar nicht mal so unwahrscheinlich war, denn er wurde am Hals dicht unter dem Ohr getroffen.
    Es war das Aus für ihn. Auf der Stelle sackte der Mann zusammen und rührte sich nicht mehr. Jack Benson hatte einem ersten Angriff ausweichen können. Er versuchte nun, den Leichenwagen zu erreichen, um sich dort einzuriegeln. Panik erfüllte ihn, denn er hatte aus den Augenwinkeln gesehen, wie die Schattentypen seinen Kollegen zu Boden geschlagen hatten.
    Er kam noch bis zur Fahrertür, da erwischte es auch ihn. Etwas prallte gegen seinen Rücken. Für ihn war es wie eine gewaltige Kralle, die ihn da gepackt hatte.
    Er wollte sich nach vorn werfen, doch es war zu spät, denn die Kralle zerrte ihn zurück.
    Hart wurde er zu Boden geworfen. Trotz seiner miesen Lage hielt er die Augen offen. Er sah etwas von oben auf sich zusausen, und dann explodierte etwas in seinem Kopf.
    Jack Benson hatte das Gefühl, in mehrere Teile zerrissen zu werden und wegzufliegen.
    Hinein in ein Dunkel, das er bisher in seinem Leben noch nicht gekannt hatte…
    ***
    Die Kühle war in Brian Penns Körper gekrochen, und wahrscheinlich hatte sie auch dabei mitgeholfen, ihn aus dem Zustand der Bewusstlosigkeit hervorzuholen.
    Er kehrte langsam wieder zurück in die normale Welt, öffnete auch die Augen, verspürte die scharfen Stiche im Kopf, und wäre die Kälte nicht gewesen, hätte er am liebsten die Augen wieder geschlossen, um allen Unbilden zu entgehen.
    Aber er hielt sie offen.
    Er hörte sich selbst stöhnen, nahm einen erdigen und feuchten Geruch wahr, der aus nächster Nähe in seine Nase stieg und der zugleich dafür sorgte, dass sein Erinnerungsvermögen zurückkehrte.
    Ja, das war ein Überfall gewesen.
    Man hatte ihn niedergeschlagen. Ein Albtraum, aus dem er erwacht war.
    Und nun musste er erkennen, dass leider alles Wirklichkeit war.
    Ein Transporter hatte quer auf der Straße gestanden, sodass sie hatten
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