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1575 - Luzifers Angriff

1575 - Luzifers Angriff

Titel: 1575 - Luzifers Angriff
Autoren: Jason Dark
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Paula und dem Mann mit den verdrehten Armen war sie das dritte.
    Mir fiel wieder ein, dass wir draußen das Geräusch gehört hatten. Eine zufallende Tür.
    Matthias musste die junge Frau durch einen hinteren Eingang in die Kirche geschafft haben.
    Hatte sie auf mich gewartet?
    Ich ging davon aus. Der Abtrünnige hatte sie vorgeschickt, um zu sehen, wie ich reagierte.
    Zunächst mal ging ich zwei Schritte auf die Bank zu. Das nahm Irina zur Kenntnis und erhob sich seitlich aus der Bank, um freie Bahn zu haben.
    Die polnische Sprache war mir unbekannt, aber den Namen konnte ich aussprechen.
    »Irina!«, rief ich leise.
    Ich erhielt auch eine Antwort. Nur anders, als ich erwartet hatte, denn sie schickte mir ein bösartig klingendes Fauchen entgegen.
    Da wusste ich, dass meine Chancen nicht sehr groß waren, sie auf meine Seite zu ziehen.
    Sie wollte mich. Es war ihr anzusehen, als sie sich auf mich zu bewegte.
    Sie schritt nicht normal. Es war eher ein Schleichen und zugleich ein Belauern.
    Zudem ging sie leicht geduckt. Allerdings sah ich keine Waffe in ihren Händen.
    Das gefiel ihr auch nicht, denn sie änderte es in den nächsten Sekunden. Ein schwerer Kerzenständer stand in ihrer Reichweite. Sie packte ihn und riss ihn hoch. Dabei bekam die Kerze das Übergewicht und fiel zu Boden. Das kümmerte sie nicht. Sie fasste den Ständer, der eine perfekte Schlagwaffe war, mit beiden Händen und hielt ihn schräg vor der Brust.
    Das war noch nicht die ideale Schlaghaltung. Die nahm sie erst einen Moment später ein. Da stemmte sie die Arme hoch, sodass der schwere Kerzenständer über ihrem Kopf schwebte.
    Sie stieß einen schrillen Schrei aus.
    Es war ein Startsignal, es hatte ihr Mut gemacht, und so rannte sie auf mich zu. Es machte ihr dabei nichts aus, dass sie in die Nähe meines Kreuzes geriet. Sie war von einem wahnsinnigen Vernichtungswillen erfüllt. Sie wollte meinen Tod und nichts anderes.
    Dann schlug sie zu.
    Sie hatte genau die richtige Entfernung erreicht und hätte meinen Kopf zertrümmern können, wenn ich auf der Stelle stehen geblieben wäre, aber ich war zur Seite gehuscht, und der Schlag verfehlte mich.
    Der schwere Ständer schlug gegen den Steinboden, wo er eine helle Schramme hinterließ. So heftig hatte sie zugeschlagen.
    Sie brüllte. Sie war wütend. Der Hass loderte weiterhin wie eine Flamme in ihr.
    Die Wucht hatte auch sie nach vorn gerissen. Ihr Gebrüll brandete durch die Kirche. Sie war wie von Sinnen und wollte den Ständer wieder hochreißen.
    Da erwischte sie mein Tritt in die Seite.
    Irina fiel zu Boden. Sie überrollte sich dort und rutschte noch ein Stück weiter.
    Ich kannte mich aus, und mir war klar, dass ich sie noch längst nicht ausgeschaltet hatte. Ich sprang auf sie zu, und bevor sie sich wieder aufrichten konnte, fiel ich auf sie.
    Ihr Schrei hallte durch die Kirche. Der Druck meines Gewichts war enorm.
    Ich versetzte ihr einen Handkantenschlag in den Nacken, der sie zusammenzucken ließ.
    Aber sie war nicht erledigt. In ihr steckten andere Kräfte, wie ich zu spüren bekam.
    Trotz meines Gewichts wuchtete sie sich zur Seite, und ich verlor das Gleichgewicht. Ich rutschte nach rechts ab.
    Sie lachte gellend auf.
    Ich sprang auf die Beine und bewegte mich zurück. Unser beider Keuchen war zu hören, und dann beging Irina einen Fehler. Sie wollte unbedingt den schweren Ständer aufheben, drehte sich von mir weg und fasste nach dem Eisending.
    Ich riss sie hoch.
    Als ich ihren Schrei hörte, schleuderte ich sie herum und so weit von mir weg, dass sie gegen die Bank krachte, in der sie eben noch gesessen hatte.
    Sie kippte darüber hinweg. Ihre beiden Beine flogen hoch. Ich hörte, wie sie auf den Steinboden schlug, und hoffte, dass dieser Treffer sie hatte bewusstlos werden lassen.
    Nein, nicht sie.
    Irina war besessen. Alle menschlichen Regeln waren bei ihr ausgeschaltet worden, und so konnte ich mich auf den nächsten Angriff einstellen.
    Ich dachte auch an meine Beretta und die geweihten Silberkugeln im Magazin, aber mein Kreuz war stärker.
    Die junge Frau rannte auf mich zu. Sie war jetzt waffenlos, und ich musste nichts tun, denn ich besaß einen Beschützer vor meiner Brust, und als Irina die richtige Entfernung erreicht hatte, da strahlte das Kreuz plötzlich auf und schickte sein Licht direkt auf sie zu.
    Ihre Augen waren es, die sich so stark verändert hatten. Genau in sie hinein jagte der Strahl.
    Es sah aus, als wäre sie gegen eine Wand gelaufen.
    Etwa einen
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