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1575 - Der Gesang des Lebens

Titel: 1575 - Der Gesang des Lebens
Autoren: Unbekannt
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Taruane heranzurücken. Dann aber explodierte der Pterus-Klon förmlich. Er beschleunigte schneller, als Salaam Siin es selbst mit einem Kampfanzug geschafft hätte, und sprang mit den Beinen voran auf Taruane zu.
    Der Nakk bewegte sich nicht.
    Er hätte auch keine Zeit dazu gehabt, ebensowenig wie Salaam Siin. Fürchterlicher Lärm erfüllte einen Atemzug lang die Zentrale. Und im nächsten Augenblick sah der Ophaler, daß Taruane noch am Leben war, daß aber der erste seiner Roboter als verbeulter Haufen Schrott am Boden lag.
    Der zweite fand noch Gelegenheit, seine Waffenarme anzuheben. Ein Schuß jedoch löste sich nicht. Stalker war über dem Robot, bevor Salaam Siin noch begriffen hatte, was geschah. Die gegeneinander beweglichen Knorpel des Klons verschoben sich wie rasend; die gelb glühenden Augäpfel tanzten auf und ab.
    Und kurz darauf lagen beide Roboter funktionsunfähig nebeneinander. „Was ..."
    Stalker hörte nicht. Der ehemalige Sotho griff sich Taruane, als wiege der massige Nakk nicht mehr als eine Feder. Mit seiner Last raste der Pterus-Klon zum Antigravschacht.
    Salaam Siin stand sekundenlang wie vom Donner gerührt. Dann erst stürzte er vor und schaute in den Schacht hinein. Stalker kehrte bereits zurück - und zwar allein. „Was hast du getan?" pfiff Salaam Siin fassungslos. „Ich habe Taruane vom Schiff entfernt." Stalker wirkte blasiert und selbstzufrieden; er ließ sich anmerken, wie sehr der Kampf ihm Freude bereitet hatte. „Jetzt sind wir die lästige Aufsicht los."
    „Hast du ihn getötet?"
    „Nein. Nur aus dem Schiff geworfen. Seine Rüstung verfügt über Sauerstoff, er wird nicht sterben. Auf, Sänger! Verschwinden wir, bevor die Verbindung abgeschaltet wird! Dann würden wir in Schwierigkeiten geraten, fürchte ich."
    „Die du provoziert hast!" antwortete der Ophaler mit einem zornigen Paukenschlag. „Zweifellos! Aber es war notwendig. - Schluß jetzt! Beschleunigung! Bevor es zu spät ist!"
    Salaam Siin hatte keine Wahl. Die HARMONIE schoß mit höchster Triebwerksleistung nach vorn. In meisterhafter Manier hatte der Klon vollendete Tatsachen geschaffen.
    Am meisten taten ihm Alaska Saedelaere und Siela Correl leid. Für die beiden wurde es jetzt noch schwerer.
    Und da vorn war auch schon das Feld.
    Ein paar hundert Meter Abstand, ständig schrumpfend. Plötzlich riß ein Traktorfeld das scheibenförmige, vierzig Meter durchmessende Schiff heran. Den eigentlichen Transmittervorgang spürten sie nicht einmal.
    Salaam Siin hatte nur das Gefühl, eine Sekunde lang neben sich zu stehen, dann erreichten sie das Ziel.
    Auf den Schirmen erschien ein Abbild des Absantha-Tors. Es handelte sich um ein riesiges, sternförmiges Gebilde aus goldgelbem Material. Sosehr ihn der Anblick sonst in Euphorie versetzt hätte - diesmal fühlte sich Salaam Siin bedroht. Dies war Estartu! Das Oogh-System im Reich der zwölf Galaxien! Und sie betraten es als Gejagte. „Vergiß nicht, Sänger", säuselte Sotho Tal Ker, „daß Alophos schon in diesem Augenblick mit dem hiesigen Tormeister Kontakt aufnehmen könnte."
    Den Rest ließ Stalker offen.
    Aber Salaam Siin hatte auch so verstanden, denn Sekunden später formierte sich eine Abfangflotte. Die HARMONIE jedoch nutzte ihre Ausgangsgeschwindigkeit. Das Schiff beschleunigte mit höchsten Werten, und Sekunden später riß der Metagrav es in den Hyperraum. Sie hatten es geschafft
     
    2.
     
    Stalker berichtet. „In zwölf Galaxien brach alles zusammen, was vorher in Zehntausenden von Jahren geschaffen wurde ... Die Zeit der Ewigen Krieger neigte sich ihrem Ende zu. Und ich, der ich vom Sotho Tyg Ian besiegt und zum Krüppel geschlagen worden war, kehrte still und leise nach Estartu zurück. Es war nicht meine Absicht, erkannt zu werden. Ein Sotho hätte damals nicht hoch im Kurs gestanden. Und ich wollte Gutes bewirken, ich wollte helfen, die Völker der Galaxien auf den rechten Weg zu bringen.
    Daher wählte ich die Arbeit im Hintergrund; so, wie es meine Art ist.
    Zunächst bereiste ich alle zwölf Galaxien. Die Wunder waren in erbärmlichem Zustand. Einige waren vernichtet, andere in Auflösung begriffen. Die Heraldischen Tore von Siom Som, die Orphischen Labyrinthe von Trovenoor ... Was war geblieben von der einstigen Herrlichkeit? In Absantha-Shad die Stygischen Netzfischer, dann der Reigen der singenden, tanzenden Module von Syllagar. Nie wieder habe ich die Stroboskopischen Danaiden von Mujadjh gesehen, ebensowenig die Smaragdenen
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