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1575 - Der Gesang des Lebens

Titel: 1575 - Der Gesang des Lebens
Autoren: Unbekannt
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Ewigen Krieger Bescheid. Aber nur eine Zeitlang ... Um genau zu sein, etwa zweihundert Jahre. Während dieser Zeit war ich für ESTARTU tätig."
    „Ach!" höhnte Salaam Siin. Er glaubte kein Wort. Dazu kannte er den Intriganten zu gut. „Aber das erklärt noch immer nicht deinen Fehler."
    Stalker tat gekränkt. „Bedenke, daß ich mehr als fünfhundert Jahre abwesend war. Ich habe damit gerechnet, daß die Pterus wieder in ihre ursprünglich tragende Rolle hineinwachsen. Außerdem, was hätte ich tun sollen?
    Ich sehe nun mal wie ein Pterus aus."
    „Das ist wahr."
    „Und der Lebensweg eines Sothos geht einen kleinen Tormeister nichts an. Lieber nahm ich eine gewisse Verzögerung in Kauf. Du kannst dich von meiner Ehrenhaftigkeit überzeugen, sobald wir in den zwölf Galaxien sind. Dann suchen wir ESTARTU. Ich werde uns nach dem Transfer durch das Charimchar-Tor nicht nur ein Permit besorgen, das uns den Zutritt zum Dunklen Himmel gewährt, ich werde dir auch eine Geschichte erzählen ..."
    „Eine Lügengeschichte?"
    „Diesmal die reine Wahrheit. Ich schwöre es. Du, Meistersänger, bist der erste, der von meinen Taten nach dem Untergang des Kriegerkults hören soll. Aber dafür verlange ich etwas von dir, Salaam Siin!"
    Der Ophaler wackelte nachdenklich mit dem Kopf. Seine Sinnesknospen waren sämtlich auf den Sotho gerichtet, der vor ihm als Ausbund an Glaubwürdigkeit zu erscheinen versuchte.
    Und in sich spürte Salaam Siin plötzlich eine so überwältigende Neugierde, daß er nicht anders konnte. Eine Geschichte Stalkers wäre auch eine Geschichte der zwölf Galaxien. „Der Handel gilt", sang er. „Nenne deine Forderung!"
    „Es ist fast nichts." Sotho Tal Ker zeigte überdeutlich seine Freude; er war das Wesen, dem man nichts übelnehmen konnte. Der, der sein Leben lang Ränke geschmiedet hatte und noch am Leben war, obwohl er immer die Brennpunkte der Gefahr gesucht hatte. „Du wirst mir meine Bitte leicht erfüllen können, Sänger", beteuerte er. „Ich möchte nur, daß du aus freien Stücken mit mir zusammenarbeitest. Ich will noch eine Weile länger den Kurs der HARMONIE bestimmen - trotzdem aber sind wir zwei Verbündete, gleichberechtigte Partner! Wir fliegen einige markante Punkte in Estartu an. Das wird auch für dich von höchstem Interesse sein."
    „Welche Punkte?"
    „Zunächst die Galaxis Muun. Muun ist die Heimat der Pterus, also indirekt auch meine. Ich will wissen, was aus ihnen geworden ist."
    „Mir würde Siom Som eher passen", gab Salaam Siin mit einer ironischen Melodie zurück. „Das wäre meine Heimat."
    Stalker ließ sich nicht provozieren. „Du sollst deinen Willen bekommen", meinte er großmütig, und setzte hinzu: „Nachdem wir Muun besucht haben. Nur dort bekommen wir das Permit für den Zugang zum Dunklen Himmel. Übrigens war ich derjenige, der dafür gesorgt hat, daß viele ophalische Singschulen in Muun angesiedelt wurden ... Wir werden beide Ziele miteinander verbinden. Die Singschulen von Muun interessieren dich doch?"
    Salaam Siin stieß einen überraschten Akkord aus. „Das ist nicht wahr!" rief er. „Doch. Eine der größten davon steht auf dem Planeten Leenaia, der unser erstes Ziel sein wird."
    Der Meistersänger dachte lange nach. Ein Sotho Tal Ker verteilte keine Geschenke, das wußte er genau. Die Singschulen jedenfalls waren bestenfalls ein Köder für ihn, der so lange keinen seiner Rasse mehr gesehen hatte. „Und warum das?" fragte er.
    Stalker zeigte eine Art menschliches Grinsen. „Auf keinen Fall", so erklärte er, „will ich dir die Spannung nehmen. Um so größer wird die Freude sein."
    Salaam Siin war gewiß nicht das, was die Menschen einen Dummkopf nannten. Abwarten, dachte er, bis sie die wahren Töne hören. Und noch etwas fiel ihm ein. Es waren die Worte, die Stalker direkt nach der Kaperung der HARMONIE zu ihm gesagt hatte. Ich hätte mich aufrichtiger verhalten sollen. Dann hätte ich mich viel früher auf den Weg machen können. Aber es ist anders gekommen, und es hat viel mehr Spaß gemacht.
    Niemand verstand es wie Stalker, die Grenze zwischen Lüge und Wahrheit zu verwischen. Er mußte auf der Hut sein.
    In der Zentrale der HARMONIE wartete der Nakk Taruane mit seinen beiden Kampfrobotern.
    Das Shant-Tor in der Galaxis Vilamesch hatte sie zunächst ins Chargonchar-Tor, dann hierher zum Charimchar-Tor abgestrahlt. Alle drei Stationen bildeten Teilstücke einer Transmitterstrecke zwischen Estartu und der Milchstraße, und der Nakk
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