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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers
Autoren: Unbekannt
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entgegnete er und erhob sich. „Ich lege mich derweil aufs Ohr."
    Er ging zum Schott, blieb dort noch einmal stehen, gähnte kurz und drehte sich um. „Vergiß nicht, ihn zu fragen, wie lange wir noch bei diesem verdammten Tor ausharren müssen und wann wir endlich mal von Bord gehen können."
    Damit verließ er die Zentrale.
    Siela Correl ließ die Lehne ihres Sessels nach hinten sinken und streckte sich aus. In dieser Ruhestellung verharrte die Frau auch, deren geistiges Bewußtsein seit mehr als 650 Jahren lebte, als der Nakk zurückkehrte.
    Ciloreem baute sich vor einem der Monitoren auf. Er schien sich für eine Reihe von Symbolen zu interessieren, die von der Bordsyntronik aufgeworfen wurden.
    Sie nutzte ihre Chance und sprach ihn auf 5-D-Basis an. „Ich würde gern ein paar Informationen mit dir austauschen", erklärte sie.
    Der 1,52 Meter große Gastropode reagierte. Er drehte sich um und musterte sie mit Hilfe seiner Sichtmaske, als würde er sich ihrer Anwesenheit erst jetzt bewußt. „Du kannst sprechen?" fragte er ebenfalls auf 5-D-Basis, und seine Worte wurden durch die Hilfe der Bordsyntronik von MUTTER für Siela verständlich. „So ist es", erwiderte sie. „Interessant. Das eröffnet neue Perspektiven", entgegnete er geradezu aufgeräumt. Daß sie ihn auf seiner Ebene kontaktieren konnte, beeindruckte ihn, und er faßte Vertrauen zu ihr. „Freut mich, daß du es so siehst." Siela setzte sich aufrecht hin. Sie war sich darüber klar, daß Konzentration und körperliche Haltung miteinander zu tun hatten, und sie wollte sich nicht von vornherein ihrer Chancen berauben, indem sie sich allzu lässig gab. „Würdest du mir einige Fragen beantworten?"
    „Ich bin dazu bereit", antwortete er überraschend schnell und offen. „Was möchtest du wissen?"
    „Kannst du mir bestätigen, daß mit den Heraldischen Toren von Estartu das neue Transmittersystem gemeint ist, das in diesen Jahren aufgebaut worden ist?"
    „Natürlich. Es trifft zu. Es gibt bereits sieben Ferntransmitter, die nach den ersten sieben Schritten der Upanishad benannt wurden und die in der Lage sind, etwa 28 Millionen Lichtjahre über Vilamesch in die Tiefe des Universums zu überwinden."
    Siela registrierte, daß die Transportrichtung der Ferntransmitter über Vilamesch ungefähr in Richtung Milchstraße zielte. „Aus dieser Angabe läßt sich schließen, daß das siebte Tor etwa in der Gegend von Truillau stehen muß", folgerte Alaska Saedelaere, als sie ihm später davon erzählte. „Na und?" Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Meinst du, daß eine solche Überlegung von irgendeiner Bedeutung ist?"
    „Das kann ich jetzt nicht beurteilen", erwiderte er. „Ich überlege nur, daß aus den sieben Transmittern irgendwann einmal zehn werden könnten und wo der letzte von ihnen wohl stehen würde, wenn nach dem bisher eingeschlagenen System weitergebaut wird."
    „Und wo könnte das sein?" fragte sie ohne großes Interesse. „Das zehnte Transmittertor - das dann den Namen Gom, also Vollendung, tragen würde - stünde im Bereich der Mächtigkeitsballung von ES."
    Sie nickte nur. Sie hielt für durchaus möglich, daß seine Überlegungen richtig waren, nur hatten sie ihrer Ansicht nach zur Zeit keine Bedeutung, da weitere Transmittertore offenbar nicht im Bau waren und sich derartige technische Einrichtungen nicht über Nacht erstellen ließen. Wenn es also das Transmittertor Gom jemals geben sollte, dann sicherlich erst in ferner Zukunft.
    Von Ciloreem wußte sie, daß es besonders zahlreiche Transmitterverbindungen in der Galaxis Siom Som gab, weil man die vielen vom Ewigen Krieger Ijarkor erbauten Tore nach ihrer Umstellung weiterverwenden konnte.
    Diese Transportmöglichkeiten bestanden jedoch nicht nur innerhalb der Galaxis, sondern von ihr aus auch zu den anderen elf Galaxien der Mächtigkeitsballung Estartu. „Gibt es Transmitterverbindungen auch in den Dunklen Himmel, nach Etustar, dem Sitz der Superintelligenz ESTARTU?" fragte Alaska.
    Sie hob bedauernd die Hände. „Danach habe ich mich erkundigt", sagte sie, „aber Ciloreem hat mir die Antwort verweigert."
    Er hatte ihr auch nicht erklärt, warum sie so lange warten mußten und wann es endlich weiterging zu anderen Transmittertoren. „Und was ist mit ESTARTU?" Der Terraner verzehrte ein paar marinierte Pilze aus der Versorgungsanlage von MUTTER. „Lebt die Superintelligenz noch?"
    Siela hob die Hände erneut. Auch auf diese Frage konnte sie keine Auskunft
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