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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers
Autoren: Unbekannt
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Rückkehr von ESTARTU bemerkt. Das gemeine Volk dagegen hatte andere Sorgen, als sich den Kopf über Superintelligenzen und dergleichen Entitäten zu zerbrechen. Dazu kam, daß ESTARTU ein Wesen war, das am liebsten im stillen wirkte.
    ESTARTU verteilte keine Zellaktivatoren und hatte im Gegensatz zu ES kein favorisiertes Volk.
    Sie überließ es den Völkern ihrer Mächtigkeitsballung, sich selbst durch die Philosophie vom Dritten Weg zu verwirklichen.
    Wie die gegenwärtige Situation zeigte, schien sie mit dieser Haltung recht erfolgreich zu sein. „Dann sind die Koordinaten von Etustar bekannt?" wunderte sich Siela Correl. „Sie sind nicht allgemein bekannt", erwiderte der Nakk ausweichend und wies damit auf einen feinen Unterschied hin. „Und es kommt immer wieder mal vor, daß der eine oder andere unbeabsichtigt nach Etustar gelangt. Er ist ganz sicher nicht beeindruckt und zieht sehr bald wieder ab. Wahrscheinlich sorgt ESTARTU dafür, daß er sich nicht lange dort aufhält."
    Siela stellte dem Nakken danach noch eine Reihe von Fragen zu Einzelheiten der Geschichte, die er in dem großen Bogen seiner Schilderung nicht beantwortet hatte, und dadurch zog sich das Gespräch mit ihm über eine weitere Stunde hin. „Das genügt", sagte er danach. „Wenn du noch mehr Fragen hast, will ich in den nächsten Tagen darauf zurückkommen."
    „In den nächsten Tagen? Dann bleiben wir noch so lange hier?"
    Er schwebte zum Ausgang. „Wartet ab, bis ihr den Tormeister Alophos kennengelernt habt", vertröstete er sie.
    Siela ließ ihn noch nicht gehen. „Eine Frage noch!" rief sie. „Ich würde gern mit denen auf dem anderen Raumschiff sprechen, das mit uns gekommen ist. Es ist die HARMONIE.
    Das war bisher nicht möglich. Wirst du es mir erlauben?"
    Sie erwartete, daß er ihr diese Bitte rundheraus abschlagen würde, doch überraschenderweise erwiderte er: „Sprecht mit ihnen!"
    Danach verließ er MUTTER. „Du hast es gehört", sagte Sie. „Bitte, nimm Verbindung zur HARMONIE auf."
    „Schon geschehen", antwortete die Bordsyntronik. „Es liegt keine Störung mehr vor."
    Das Bild von Salaam Siin erschien auf einem der Monitoren, und nach einer kurzen, einleitenden Begrüßung teilte der Ophaler mit, daß er sich nicht mehr als Geisel Stalkers fühlte, sondern als dessen gleichgestellter Partner. „Ich habe vor, zuerst in die Galaxis Muun und dann zu meinem Volk in der Eastside von Siom Som zu fliegen", eröffnete er ihr danach. „Ist ja interessant", entgegnete sie ein wenig spöttisch. „Und du glaubst, das geht so ohne weiteres? Bis jetzt können wir uns nicht von der Stelle rühren. Man hat uns voll im Griff."
    Salaam Siin ging nicht darauf ein. Er tat, als habe die HARMONIE die Möglichkeit, sich frei zu bewegen.
    Er vereinbarte für den Fall, daß die beiden Raumschiffe irgendwann voneinander getrennt werden sollten, einen Treffpunkt auf Mardakaan oder seiner Geburtswelt Zaatur. „Dorthin will ich auf jeden Fall", betonte er.
    Alaska Saedelaere, der sich längst aus dem Sessel erhoben hatte, wollte eine Frage stellen. Doch der Ophaler ließ es nicht zu. Er kam ihm zuvor. „Ich warne euch vor den Nakken! Seht euch vor!" rief er, als sei er plötzlich in großer Hast. „Was soll das alles?" fragte Siela Correl jetzt. „Du kannst doch nicht weg."
    „Die HARMONIE hat ein Permit erhalten", erwiderte er. „Das ist eine Art Passierschein.
    Heutzutage versteht man darunter den Input für die Syntronik. Er gilt als Kode und Passierschein, und er ermöglicht auch die Benutzung der Heraldischen Tore."
    Damit schaltete er ab, so daß keine weiteren Fragen möglich waren. Überrascht blickten Siela und Alaska sich an. „Was ist da drüben passiert?" Er forderte MUTTER auf, die Verbindung erneut herzustellen, doch sie teilte kurz mit, daß dies nicht möglich wäre.
    Auf den Bildschirmen konnten sie die HARMONIE sehen. „Sie bewegt sich", staunte Alaska, und dann fügte er wesentlich lauter hinzu: „Sie fliegt in den Transmitter!"
    Tatsächlich glitt das andere Raumschiff in das Transmitterfeld des Heraldischen Tores und verschwand. „Das haut mich um", gab der hagere Mann zu. Er ließ sich in seinen Sessel sinken. „Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß sie die HARMONIE so ohne weiteres verschwinden lassen."
    „Ich kann nur vermuten, daß Stalker es mit einem Trick geschafft hat", sagte sie, nicht weniger überrascht als er. „Er hätte uns sagen können, was
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