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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers
Autoren: Unbekannt
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geben, weil der Nakk nicht darauf eingegangen war. „Stalker hat behauptet, daß ESTARTU tot ist", erwiderte sie, „aber das kann natürlich zu seinem üblichen Verwirrspiel gehört haben und eine Lüge gewesen sein."
    „Wahrscheinlich war es eine Lüge", stimmte er zu. Sinnend lehnte er sich gegen seinen Sitz. „Hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, was geschehen würde, wenn eine Superintelligenz stirbt?"
    Sie blickte überrascht auf. „Du meinst, welche Konsequenzen es für die Völker ihrer Mächtigkeitsballung hat?"
    „Zum Beispiel. Ich könnte mir viele Auswirkungen vorstellen."
    Sie schüttelte energisch den Kopf und stand auf. „Ich nicht", entgegnete sie. „Vielleicht fehlt es mir an der nötigen Phantasie, aber ich glaube, daß sehr bald eine andere Intelligenz zur Superintelligenz aufsteigen und den vakant gewordenen Platz einnehmen würde."
    „Womit du wahrscheinlich recht hast."
    Ciloreem betrat die Zentrale, und Sie nahm sofort Verbindung zu ihm auf. „Ich habe eine Bitte", teilte sie ihm mit Unterstützung der Bordsyntronik mit. „Ich möchte gern wissen, wann es endlich weitergeht."
    „Es geht nun weiter", antwortete der Nakk. „Es hat bei unserem Zieltor Schwierigkeiten mit einem Piraten und Schmuggler gegeben, die erst behoben werden mußten."
    Er streckte seine zwölf Ärmchen nach einigen Schaltungen aus. „Die Komplikationen wurden durch den Mlironer Kait Narusen verursacht", führte er bereitwillig aus. „Mittlerweile konnten die von ihm verursachten Schäden behoben und er selbst mit einigen seiner Helfer verhaftet werden. Er muß mit einer schweren Strafe rechnen."
    Er ließ die Schaltungen los und wandte sich ihr zu. „Außerdem mußten wir warten, weil noch keine Order da war, wie die Gorims zu behandeln und wohin sie zu transferieren sind."
    „Dann entscheidest du also nicht selbst", stellte Siela fest. „Woher kommen die Befehle für dich?"
    Darauf antwortete der Nakk nicht. „Beide Raumschiffe werden zum Charimchar-Tor abgestrahlt", erläuterte er den nächsten Schritt. „Auch dort werdet ihr einen Aufenthalt haben."
    Sie blickte Alaska kurz an, und er zuckte mit den Schultern. Er hatte sich damit abgefunden, daß sie Geduld aufbringen mußten. Zudem hoffte er, daß sich Ciloreem auch weiterhin als auskunftsfreudig erweisen und Siela eine Reihe von Fragen beantworten würde. Sie hatten bereits darüber gesprochen und einen ganzen Katalog von Fragen erarbeitet, die sie dem Nakken stellen würde. Sie brauchten so viele Informationen wie möglich, um sich ein Bild über die Situation in der Mächtigkeitsballung Estartu machen zu können.
    Plötzlich beschleunigte MUTTER und glitt auf das Transmitterfeld des Chargonchar-Tores zu.
    Auf einem der Monitoren konnte Alaska die HARMONIE erkennen. Sie bewegte sich parallel zu ihnen auf das Tor zu.
    Mit einer Geste machte er Sie darauf aufmerksam, und sie nickte. Sie hatte ebenfalls bemerkt, daß auch die HARMONIE mit Salaam Sun, Stalker und dem Nakken Taruane an Bord ihre bisherige Position verlassen hatte, um mit ihnen die Reise zum etwa 4 Millionen Lichtjahre entfernten Charimchar-Tor anzutreten.
    Wenig später war es soweit. MUTTER glitt in das Transmitterfeld. Alaska spürte ein leichtes Unwohlsein. Ihm war, als schlösse er die Augen für ein paar Sekunden, um sie nach dem Abklingen der leichten Beschwerden wieder zu öffnen.
    MUTTER verzögerte. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Das Medo-Schiff schwebte vor dem Charimchar-Tor, und Ciloreem lenkte es zu einer Schleuse. Breite Schotte öffneten sich, ließen MUTTER herein und schlossen sich wieder hinter ihr. „Die HARMONIE ist noch draußen auf Warteposition", sagte Alaska leise.
    Lautlos schwebte der Nakk durch die Zentrale. Er wandte sich an Siela. „Ciloreem hat gesagt, daß wir vorläufig an Bord bleiben sollen", berichtete sie Alaska, nachdem das Schneckenwesen MUTTER verlassen hatte. „Später, wenn er mit Tormeister Alophos, einem Somer, gesprochen hat, können wir uns in einigen Bereichen von Charimchar frei bewegen."
    Ein zufriedenes Lächeln glitt über ihr pausbäckiges Gesicht. Mit beiden Händen fuhr sie sich durch das rote Haar. Sie schien zu befürchten, daß ihre Frisur allzu gestylt aussah, und brachte sie gründlich in Unordnung.
    Danach sah sie aus, als sei sie gerade nach langem Schlaf aus dem Bett gestiegen.
    Sie warf Alaska einen hintergründigen Blick zu. „Was machen wir denn so lange, bis er zurückkommt?" fragte sie.
    Der hagere
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