Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1569 - Finale für Taurec

Titel: 1569 - Finale für Taurec
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und dort einen Aufstand rebellierender Kylloner niederzuschlagen. Die Kylloner waren ein Volk von Aufsässigen, die die Überlegenheit der Prizappa einfach nicht akzeptieren und sich dem Imperium Truillau nicht unterwerfen wollten. Fast sah es so aus, als würden sie lieber ihre Ausrottung hinnehmen, als sich ins Große Sternenreich zu integrieren.
    Das konnten sie haben! Quartein wünschte sich geradezu, daß sie hier, im Niemandsland, auf einen Dreispitz der Kylloner gestoßen waren, um ihn in die ewigen Laichgründe zu schicken.
    Als Quartein in die Kommandozentrale kam, war er fast enttäuscht, daß ihm die Ortung kein kyllonisches Kampfschiff präsentierte. „Wir haben es mit einem einzelnen unbekannten Flugobjekt zu tun, Quartein", meldete ihm Gronule pflichtbewußt. „Ein solches Raumschiff ist mir noch nie untergekommen. Es stammt eindeutig nicht aus unserem Machtbereich."
    „Deine persönlichen Erfahrungswerte sind völlig unerheblich!" fuhr Quartein seinen Stellvertreter an, zu dem er ansonsten ein freundschaftliches Verhältnis hatte. Aber im Ernstfall gab es für Quartein keine Freundschaft, nur strengste Disziplin und absoluten Gehorsam. „Verzeihung, Kommandant Quartein", entschuldigte sich Gronule. „Ich wollte sagen, daß der Bordcomputer das Raumschiff nicht identifizieren kann. Ich habe bereits Befehl gegeben, den Fremden zur Unterwerfung aufzufordern. Aber bis jetzt ist noch keine Antwort gekommen."
    Quartein konnte sich die Frage ersparen, ob Gronule auf allen Frequenzen und in allen bekannten Sprachen gesendet hatte; diesbezüglich konnte er sich auf seine Untergebenen verlassen.
    Der Kommandant der ZAZARI betrachtete das Ortungsbild des fremden Raumschiffs, das in einer Lichtminute Entfernung, mit halber Lichtgeschwindigkeit eine Kreisbahn weit außerhalb der Umlaufbahn des einzigen Planeten flog. Gleichzeitig überflog er die Ortungsergebnisse und staunte über die Tatsache, daß das unbekannte Schiff bei seinem unvermittelten Austritt aus dem Hyperraum die Geschwindigkeit augenblicklich, fast in Nullzeit, auf die momentanen Werte gedrosselt hatte. Dies erschien Quartein als Beweis für eine überlegene Technik.
    Aber diese sah man dem Objekt nicht an. Es hatte weitaus bescheidenere Maße als die ZAZARI oder eines der anderen Raumschiffe aus Quarteins Flottille. Es war nur halb so lang wie die ZAZARI, hatte die Form einer Röhre und einen bescheidenen Durchmesser, der ein Achtel der Länge betrug. Mittschiffs befand sich obenauf eine Plattform, die offenbar der Kommandostand war.
    Denn dort saß, durch einen transparenten Energieschirm geschützt, ein einzelnes Wesen vor einem pyramidenförmigen Instrumentenpult. Dies wies die Feinortung bei der Annäherung an das unbekannte Objekt aus. Der Fremde versuchte erst gar nicht, seinen Verfolgern zu entkommen. Entweder war sein Gefährt havariert, oder er harrte eingedenk der eigenen Stärke einfach der Dinge, die da kommen mochten.
    Letzteres konnte sich Quartein bei einem so zerbrechlichen Gefährt schwer vorstellen. Es konnte eigentlich nur so sein, daß der Fremde sich seinen Jägern resignierend ergeben wollte. „Große Mutter!" entfuhr es Gronule in diesem Augenblick. „Das Raumschiff wird doch keine Neuentwicklung der Kylloner sein!"
    Quartein wollte seinen Stellvertreter wegen dieser Spekulation schon zurechtweisen, als er ebenfalls erkannte, was Gronules erstaunten Ausruf ausgelöst hatte. Die neueste Bildvergrößerung zeigte nämlich, daß das Wesen auf der Kommandoplattform von kyllonischem Typ war.
    Die Ähnlichkeit war allerdings nur oberflächlich. Der Fremde hatte wohl zwei Beine zur Fortbewegung und zwei Handlungsarme, die wie bei einem Kylloner angeordnet waren. Aber weder war sein Körper behaart, noch hatte er einen der ekeligen Symbionten geschultert. Es war demnach eindeutig kein Kylloner.
    Als die in Zentformation fliegenden Muschelschiffe den Fremden in einer Entfernung von einem Zehntel Licht eingeschlossen hatten, meldete dieser sich plötzlich über Funk. „Ich grüße die müden Soldaten aus dem Volk der Prizappa", erklang eine für Quarteins Ohren zu melodiös und einschmeichelnd klingende Stimme in Spekra aus dem Funkempfänger. Dazu erklang wie zur Untermalung des Singsangs ein flüsterndes Geräusch wie von einem exotischen Instrument.
    Das Bild zeigte einen kantigen, fleischarmen Kopf, der von einem rötlich schimmernden Flaum gekrönt wurde; dieser mutete fast wie der spärlich verbliebene Rest kyllonischer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher