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1569 - Finale für Taurec

Titel: 1569 - Finale für Taurec
Autoren: Unbekannt
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sehen das Multiversum nur noch als großes Ganzes - jedes Universum als einen Organismus, der aufgrund der ihm zugeordneten Gesetze zu funktionieren hat. Wenn ein solcher Organismus einmal nicht so funktioniert, wie er sollte, dann sind die Kosmokraten eigentlich ziemlich ratlos; sie haben weder das Wissen noch die Instrumente, um an einem solch kranken Organismus zu operieren.
    Gewiß, da ist der Moralische Kode des Universums, ein Medium, das die Kosmokraten verstehen und beherrschen. Aber wenn der Moralische Kode gestört ist, wie es zum Beispiel durch die Entartung von TRIICLE-9 zum FROSTRUBIN geschah, dann fehlt den Kosmokraten die Möglichkeit, die Reparatur des Schadens vorzunehmen.
    Aus diesem Grund brauchen sie im Diesseits Helfer und Helfershelfer, die für sie im Mikrokosmos des Universums operieren. Und darum, vermutlich nur aus diesem einzigen Grund, ließen sie die beiden nostalgischen Kosmokraten mit dem Zug in die Niederungen der Schöpfung gewähren; sie gestanden ihnen gewissermaßen Narrenfreiheit zu, weil sie sie als Kundschafter für das Diesseits brauchten.
    Und so entstand ein alle Beteiligten zufriedenstellender Kompromiß, der beiden Seiten Vorteile brachte. Die Kosmokraten hatten einen direkten Draht zur anderen Seite der Materiequellen, und die beiden Abenteurer konnten sich in der Welt der Elemente austoben.
    Diese Abenteurer mit der insgeheimen Sehnsucht nach urtümlichem Sein und archaischen Lebensformen hießen Taurec und Vishna.
     
    *
     
    Taurec und Vishna, die beiden letzten Kosmokraten mit dem Hang zum Archetypischen.
    Es hätte alles ein gutes Ende nehmen können, wäre nicht einer dieser beiden ein Abtrünniger gewesen. Vishna nämlich war nicht wirklich am Leben in den Niederungen des Universums interessiert.
    Sie, die einzige Kosmokratin, die aus einer Materiesenke hervorgegangen war, empfand ihre Abstammung als Makel. Sie fühlte sich, und das nicht ganz zu Unrecht, von den Kosmokraten benachteiligt und erniedrigt - und sie wurde im Kreis der hohen kosmischen Entitäten auch nie voll anerkannt. Sie verlangte Rehabilitierung und Wiedergutmachung für all das, was man ihr vorenthielt und was sie als Schmach empfand.
    Da sie diese Forderung auf konventionelle Weise nicht erwirken konnte, sann sie auf Vergeltung.
    Sie strebte nach Macht, um damit zu erzwingen, was man ihr nicht zugestehen wollte. Doch das verriet sie Taurec nicht, sondern sie tat lediglich so, als sei sie mit ihm eins im Geiste; dabei spannte sie ihn bloß für ihre dunklen Zwecke, ihre Macht- und Rachegelüste, ein. Und Vishna wußte auch längst, wie sie unumschränkte Macht erlangen konnte. Schon seit den Uranfängen des Universums, noch bevor die ersten Kosmokraten aus Materiequellen hervorgegangen waren, gab es ein Instrument, das die Vorgänge und Abläufe des Seins und Werdens zu analysieren hatte und alles Wissen darüber in sich speicherte.
    Diese gigantische, mit dem Universum wachsende Maschine wurde das Virenimperium genannt.
    Ob sich das Virenimperium aus der Ursubstanz, noch vor den anderen Lebensformen, selbst gebildet hatte oder ob es von Wesen erschaffen wurde, die noch über die Kosmokraten zu stellen wären, ist dabei gegenstandslos. Wichtig ist, daß die Kosmokraten das Virenimperium als Regulator verwendeten, um das Gleichgewicht zwischen den Kräften der Ordnung und denen des Chaos zu halten.
    Vishna schaffte es, an das Virenimperium zu gelangen und sich in dieses zu integrieren. Nun dachte sie, am Ziel all ihres Strebens zu sein: Als Teil des Virenimperiums, ja als personifiziertes Virenirnperium, war sie die Allmacht. Sie war Herrin über das Multiversum und das Leben. Das Absolute! Doch so einfach, wie Vishna es sich vorstellte, war die ?Sache nicht. Das Virenimperium besaß eine Sicherheitsschaltung, die es vor Mißbrauch schützen sollte. Diese Schaltung war so programmiert, daß, wenn sich das Virenimperium nicht regenerieren konnte, es sich eher selbst zerstören mußte, als den Chaosmächten zum Opfer zu fallen. Und so geschah es, daß das Virenimperium in einer gewaltigen Explosion verging und seine Einzelteile, die Myriaden von Viren, über das Universum verstreut wurden. Und Vishna mit ihnen.
    Taurec aber wurde wegen vermeintlicher Mithilfe an diesem Verbrechen in die Niederungen des Universums verbannt.
    Diese Geschehnisse liegen eine Ewigkeit zurück.
     
    *
     
    Taurec machte alle Höllen durch, die das Diesseits zu bieten hatte.
    Es war schließlich etwas anderes, sich
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