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1560 - Ahnenfluch

1560 - Ahnenfluch

Titel: 1560 - Ahnenfluch
Autoren: Jason Dark
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anders.«
    »Verstehe. Und Sie wissen auch, wer wir sind?«
    »Sicher.« Jones lächelte. »Denken Sie an unsere Einreisekontrollen. Da checken wir nach.«
    »Also sind wir Kollegen«, stellte Suko fest und erkundigte sich, was der eine Kollege denn für den anderen tun konnte.
    Jones lächelte, was durchaus ehrlich aussah.
    »Für uns wahrscheinlich nichts mehr, denn das Problem wird unsere Stadt bald verlassen haben.«
    »Damit meinen Sie wiederum Hai King.«
    »Sehr richtig.«
    »Sie können ruhig weiterreden, während wir essen«, forderte Suko den Mann auf.
    »Wir hören Ihnen zu.«
    »Danke.«
    In den nächsten Minuten erfuhren Shao und Suko, dass man beim FBI froh war, dass Hai King nicht mehr lebte. Nach außen hin war er ein großer Geschäftsmann gewesen, gegen den nichts vorlag, weil niemand wagte, gegen ihn auszusagen. Beim FBI sah man das anders. Für diese Organisation war Hai King zu Lebzeiten einer der großen und internationalen Strippenzieher gewesen. Ein Gangster, der seine Finger in zahlreichen Geschäften hatte. Er belieferte praktisch die Chinesen in den Staaten mit echten Waren aus China. Er mischte aber auch im Opium-Geschäft mit, denn diese Droge kam immer mehr aus der Versenkung.
    Hinzu kamen noch andere Geschäftsverbindungen. Unter anderem der Handel mit wertvollen Antiquitäten und symbolträchtigen Stücken aus der chinesischen Mythologie.
    »Und Sie haben ihm nie etwas nachweisen können?«
    »So ist es, Kollege. Es hat sich niemand gefunden, der gegen ihn ausgesagt hätte.«
    Jones breitete die Arme aus. »Für nicht wenige Chinesen war dieser Mann so etwas wie ein Übermensch, ein Gott. Was weiß ich alles.«
    »Aber jetzt ist er tot.«
    Der Agent nickte. Er wartete mit seiner nächsten Bemerkung ab und fragte dann mit leiser Stimme: »Haben Sie seine Leiche zu Gesicht bekommen, Kollege?«
    Diesmal gab Shao eine Antwort. »Nein, das haben mir nicht. Wir haben seinen geschlossenen Sarg gesehen, aber nicht den Toten selbst.«
    »Und Sie sind extra dafür angereist?«
    Suko nickte. »Ja, wir haben es mit einem Urlaub verbunden. Dass wir nur bei einer Trauerfeier dabei sein konnten, wussten wir vorher nicht. Es fiel uns auch nicht ein, darauf zu bestehen, einen Blick auf die Leiche zu werfen. Da Sie davon sprechen, gehe ich davon aus, dass es wichtig gewesen wäre.«
    »In der Tat. Sie hätten sich den Toten ansehen müssen.«
    »Und warum ist das so wichtig?«, flüsterte Shao. »Denken Sie etwa, dass er noch lebt?«
    Mike Jones hob die Hände.
    »Nein, so weit will ich nicht gehen. Aber es muss einen Grund geben, dass man den Toten vor der Öffentlichkeit verbarg.«
    »Vielleicht sah er nicht eben erhebend aus«, meinte Shao.
    »Das könnte sein. Aber daran glaube ich nicht. Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, doch es gibt Menschen, die davon überzeugt sind, dass Hai Kings wahre Macht erst nach seinem Ableben zum Vorschein kommt. Was an diesen Gerüchten dran ist, kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Man hätte auch darüber lachen können. Aber das halte ich für verantwortungslos.« Er lächelte beide an. »Ich meine, wir wissen, wer Sie sind, Suko. Auch Ihr Freund und Kollege John Sinclair ist uns nicht unbekannt, und gerade Sie werden dafür Verständnis haben, wenn es um Dinge geht, die nicht so einfach zu fassen sind.«
    Er verstummte und schaute Suko fest in die Augen.
    »Gibt es Kräfte, die über den Tod hinausgehen?«, fragte er dann direkt. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich habe keine Ahnung von solchen Sachen. Man sagte mir, dass Sie sich wohl hin und wieder damit haben beschäftigen müssen.«
    Suko nickte. »Das schon. Meine Antwort wird aber sehr allgemein ausfallen. Ich glaube daran, dass es diese Kräfte gibt. Wie immer sie sich auch bemerkbar machen.«
    »Sehen Sie, so haben wir auch gedacht.«
    »Und dann glauben Sie«, sagte Shao, »dass der tote Hai King sie besessen hat.«
    Das Gesicht des G-man nahm einen sehr ernsten Ausdruck an. »Oder sie immer noch besitzt«, murmelte er.
    Shao und Suko saßen sich gegenüber, schauten sich an und mussten zunächst mal schlucken.
    Suko sah sich in die Pflicht genommen. Mit leiser Stimme sagte er: »Wenn ich darüber nachdenke, was ich von Ihnen gehört habe, Mr. Jones, dann muss ich annehmen, dass Sie unter Umständen davon ausgehen, dass Hai King noch lebt und möglicherweise als Scheintoter eingesargt wurde. Ist dem so?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, wehrte der Agent ab.
    »Schließen Sie es denn
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