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1560 - Ahnenfluch

1560 - Ahnenfluch

Titel: 1560 - Ahnenfluch
Autoren: Jason Dark
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Welt für sich darstellte. Riesige Gabelstapler waren unterwegs und holten die Waren aus den hohen Regalen. Es herrschte keine Hektik, alles wurde elektronisch gesteuert und überwacht.
    Ein Mann im grauen Kittel hatte sie entdeckt und sprach sie an. Er war der Chef der Halle und wusste Bescheid, nachdem Jones ihm erklärt hatte, wer sie waren.
    »Kommen Sie bitte mit.« Wie die Mitglieder einer Prozession gingen sie hinter dem Hallenchef her. Das hintere Viertel der Halle war in mehrere kleine Räume aufgeteilt. Für besondere Transportstücke, wie sie erfuhren.
    Die Tür öffnete der Hallenchef mit einer Codekarte.
    »Sie können jetzt eintreten. Ich weiß, was Sie vorhaben, und werde mich auch an meine Direktiven halten und Sie nicht stören. Sie können die Tür wieder schließen. Sie lässt sich von innen auf einen Knopfdruck hin öffnen. Wir sehen uns dann später.«
    »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Keine Ursache, Sir.«
    »Dann wollen wir mal«, sagte der FBI-Agent und zog die Tür auf.
    Er betrat vor Suko und Shao den Raum und schaltete das Licht ein.
    Es war nicht strahlend hell, aber es reichte aus, um sich orientieren zu können.
    Es gab nur einen Gegenstand, der hier stand und auf seinen Abtransport wartete.
    Und das war der Sarg.
    Shao hatte die Tür wieder zugezogen. Sie bewegte sich ebenso langsam wie die beiden Männer. Ob die Gänsehaut, die ihr plötzlich über den Rücken lief, an der Kühle lag oder an dem Gegenstand, den sie vor sich sah, konnte sie nicht sagen.
    Jedenfalls fühlte sie sich unwohl.
    Die beiden Männer blieben neben dem Sarg stehen. Sie schwiegen und schauten sich ihn nur an. Er bestand aus hellem Holz, und so etwas wie eine Gefahr war nirgends zu sehen.
    Suko hob die Schultern.
    »Mir fällt nichts Ungewöhnliches auf«, meinte er. »Es ist ein ganz normaler Sarg. So transportiert man eben einen Toten.«
    »Es geht um den Inhalt, Suko.«
    »Sicher.« Der Inspektor umrundete den Sarg und schaute sich die Verschlüsse an.
    »Alles normal, Suko?«
    »Ja. Auch die Schlösser an den Seiten. Ich denke schon, dass wir sie öffnen können.«
    »Gut. Ich nehme mir meine Seite vor.«
    »Geht klar.«
    Die Männer gingen in die Knie und machten sich an die Arbeit. Shao stand ein Stück vom Sarg entfernt und schaute nur zu. Ihr war nicht wohl bei der Sache. Das war ihr auch anzusehen. Sie stand deutlich erkennbar unter Spannung. Ab und zu bewegte sich die dünne Haut an ihrer Kehle, wenn sie schluckte.
    Es war ein leises Klacken zu vernehmen, dann hatten Suko und der G-man es geschafft, die Verschlüsse zu lösen.
    Sie richteten sich auf. Das Lächeln auf den Lippen des FBI-Mannes wirkte leicht aufgesetzt. Er rieb sich die Hände und fragte: »Sind Sie bereit, Kollege?«
    »Natürlich.«
    »Dann bringen wir es hinter uns.«
    Erneut mussten sie in die Knie. Der Deckel lag jetzt lose auf dem Unterteil. Er hatte sich zum Glück nicht festgesaugt.
    Gemeinsam fassten sie an und hoben den Deckel hoch.
    Sie schauten noch nicht in den Sarg hinein, weil ihnen der Deckel die Sicht versperrte. Shao ging es da besser, sie stand in einem günstigen Winkel und konnte den leisen Schrei, der aus ihrer Kehle stieg, nicht zurückhalten.
    Die Männer lehnten den Deckel hochkant an die Wand.
    Jetzt hatten auch sie freie Sicht.
    Ja, im Sarg lag ein Toter.
    Nur anders, als sie es sich vorgestellt hatten.
    Der große Hai King war eine Mumie!
    ***
    Das zu sehen war für keinen der drei Anwesenden zu fassen. Sie hatten das Gefühl, ein Brett vor dem Kopf zu haben. Sie standen unbeweglich auf der Stelle und schüttelten nicht mal die Köpfe.
    Als Erster reagierte Mike Jones.
    »Das - das - gibt es nicht«, flüsterte er, »das kann es nicht geben. Darin hätte ein Toter liegen müssen, der erst vor ein paar Tagen gestorben ist, aber keine Mumie.«
    Es war aber so, und Shao flüsterte mit tonloser Stimme: »Verstehst du das, Suko?«
    »Im Moment nicht.« Suko gab keinen weiteren Kommentar, sondern schaute sich den mumifizierten Toten genauer an.
    Hai King lag auf dem Rücken. Er war in helle Leinentücher eingewickelt, sodass nur der Kopf zu sehen war und die beiden Hände, die aus einer Falte zwischen den Tüchern hervorragten.
    »Was ist das nur für ein Gesicht!«, sagte der FBI-Agent und schüttelte den Kopf.
    Er hatte recht, auch wenn ihm das niemand bestätigte.
    Es war kein normales Antlitz mehr. Was da aus den Laken hervorschaute, war ein fast gänzlich verfaultes Gesicht.
    Eine Haut, die zwar noch vorhanden aber
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