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1560 - Ahnenfluch

1560 - Ahnenfluch

Titel: 1560 - Ahnenfluch
Autoren: Jason Dark
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aus?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber Sie sitzen hier und haben uns gewarnt. Also müssen Sie an etwas Ähnliches gedacht haben.«
    Jones verengte die Augen. »Wie ich schon sagte, man hat ihn fast für einen Gott gehalten. Zumindest für einen Menschen, der allen anderen überlegen ist. Das haben unsere Spitzel aus seinem Umfeld gehört. Man hat ihm übersinnliche oder übermenschliche Kräfte nachgesagt.«
    »Und das war so intensiv, dass Sie nicht sicher sind, ob er nun endgültig tot ist oder nicht.«
    »Er ist tot, Inspektor.«
    »Aha. Und warum sitzen Sie…«
    Jones unterbrach ihn. »Offiziell ist er tot. Aber wir wollen sicher sein, und deshalb habe ich mich mit Ihnen getroffen. Das ist alles.«
    »Dann müssten wir uns die Leiche ja anschauen«, sagte Shao mit leiser Stimme.
    Der Agent nickte. »Das wäre gut.«
    Suko lachte leise. »Aha, endlich kommen wir zum Kern des Problems. Sie denken daran, dass der Sarg in unserem Beisein geöffnet wird und wir uns dann gemeinsam überzeugen können, wer darin liegt.«
    »Ein schlichtes Ja.«
    Shao und Suko schwiegen. Der Inspektor löffelte den Rest aus seiner Müslischale.
    »Und wie soll das ablaufen, Mr. Jones?«, fragte Shao.
    Auf den Lippen des Mannes erschien ein knappes Lächeln.
    »Das ist recht einfach, da wir schon alles vorbereitet haben.«
    »Am Airport?«
    »Ja.«
    »Gutes Timing«, lobte Suko.
    »Ich will Ihnen sagen, wie es ablaufen wird. Wir fahren gemeinsam hin. Der Sarg ist noch nicht eingeladen worden. Er wartet in einem kleinen Raum auf uns. Dort öffnen wir ihn und schauen uns den Toten an. Es wird niemand anderer dabei sein. Nur wir drei. So habe ich mir es vorgestellt.«
    Suko und Shao schauten sich an. Beide lächelten und schüttelten gemeinsam die Köpfe. Es war keine unbedingte Ablehnung des Plans, denn sie lächelten noch, aber ihre Gedanken bewegten sich wohl auf einer Ebene.
    »Es hat wohl so kommen müssen«, sagte Shao. »Egal, wo wir sind, der Job holt dich immer wieder ein, Suko.«
    »Leider.«
    Mike Jones hob die Schultern.
    »Tut mir leid«, murmelte er, »aber die Sache ist uns ungemein wichtig. Da Sie beide gerade in New York sind, sollten wir die Chance nutzen. Sollte sich etwas bewahrheiten, dann werden wir froh sein, dass wir gehandelt haben.«
    Suko nickte. »Wir sind einverstanden.«
    »Danke.« Der FBI-Agent strahlte. »Dann sollten wir uns so schnell wie möglich auf den Weg machen.«
    »Können wir noch kurz aufs Zimmer?«, fragte Shao.
    »Sicher.« Jones stand auf, weil auch Shao sich erhoben hatte. »Dann warte ich hier.«
    »Gut, bis gleich.«
    Erst als sie den Frühstücksraum verlassen hatten, sprachen sie wieder miteinander.
    »Es ist verrückt«, sagte Shao, »aber es hat uns mal wieder getroffen. Was hältst du von der Sache?«
    Suko schaute auf die Fahrstuhltür, die sich öffnete.
    Eine indische Familie mit drei Kindern verließ die Kabine und ging lächelnd an ihnen vorbei.
    »Ich weiß es noch nicht. Anschauen können wir uns den Toten ja. Dieser Jones hat mich neugierig gemacht.«
    »Und du könntest dir tatsächlich vorstellen, dass mit der Leiche etwas nicht stimmt?«
    »Das weiß ich nicht. Wir beide wissen nur, dass man im Leben vor nichts sicher sein kann.«
    Shao lachte und meinte: »Eine tolle Beschreibung für einen unheimlichen und dämonischen Vorgang.«
    »Davon habe ich nichts gesagt.«
    »Aber gedacht.«
    Suko hob nur die Schultern…
    ***
    Die Limousine brachte sie zum John F. Kennedy Airport. Suko und Shao saßen auf der Rückbank des Chrysler, den Mike Jones lenkte.
    Es war alles für sie vorbereitet worden. Sie brauchten mit keinen Kontrollen zu rechnen, der Fahrtweg war frei, und so fuhren sie den Frachtbereich an, dessen Hallen eine kleine Stadt für sich bildeten.
    Sicherheitsbeamte waren überall präsent. Man hätte aus den schrecklichen Anschlägen im September 2001 gelernt. Seit dieser Zeit war nichts mehr passiert.
    Zumindest nicht, was an die Ohren der Öffentlichkeit gedrungen wäre.
    Mike Jones fuhr einen Parkplatz zwischen zwei Hallen an und hielt in einem mit weißer Farbe auf den Boden gemalten Viereck.
    »Wir sind da.«
    Sie stiegen aus. Der Weg führte sie zu einer Seitentür, vor der ein Uniformierter Wache hielt. Er schaute sie nicht eben freundlich an, aber er war eingeweiht, denn als Mike Jones seinen Namen sagte und die Dienstmarke präsentierte, nickte der Mann und gab den Weg frei.
    Jones öffnete eine Seitentür, und sie konnten die Frachthalle betreten, die eine kleine
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