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1560 - Ahnenfluch

1560 - Ahnenfluch

Titel: 1560 - Ahnenfluch
Autoren: Jason Dark
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nicht möglich. Mit dem Kreuz konnte ich hier nichts ausrichten, nur mit den eigenen Händen.
    Ich erwischte Sukos linkes Handgelenk. Dabei war ich in den Lichtschein eingetaucht, dessen grünes Licht auch mich erfasste. Sofort vernahm ich eine Botschaft, die dafür sorgte, dass ich in meinem Kopf ein furchtbares Durcheinander erlebte und für einen Moment die Übersicht verlor. Mehr einem Instinkt folgend, drehte ich die Hand meines Freundes herum, weil er den Stein loswerden musste.
    Das schaffte ich.
    Er rutschte ihm von der Handfläche und fiel auf die Brust der eingewickelten Gestalt zurück.
    Sukos Arm sank nach unten. Im nächsten Moment erhielt Suko von mir einen Stoß, der ihn quer durch den Raum katapultierte. Er fiel nicht hin, weil ein Kistenstapel ihn stoppte.
    Ich vergaß die Mumie und schaute ihn an.
    Er war nicht mehr derselbe.
    Etwas Fremdes hatte ihn übernommen. Er schaute nicht, er glotzte, und er sah so wahnsinnig fremd aus.
    »Suko!« Shao hatte seinen Namen gerufen. Auch sie wusste, dass etwas getan werden musste. Nichts hielt sie mehr. Sie rannte auf Suko zu und rempelte mich sogar an, so schnell war sie.
    Und sie zeigte, dass sie zu ihm gehörte. Es war ihr egal, ob eine andere Kraft in ihm steckte. Shao schlang ihre Arme um seinen Hals und presste den Körper an sich. Sie sprach mit ihm, doch was sie sagte, das verstand ich nicht.
    Ich fühlte mich plötzlich mies, denn irgendwie ahnte ich, dass wir zu spät gekommen waren.
    Shao hielt ihren Partner noch immer fest. Aber sie drehte den Kopf und schaute mich an. Die schreckliche Angst, dass sie Suko verloren hatte, stand in ihren Augen, und in ihrer Verzweiflung schrie sie mich an.
    »Tu doch was, John! Du musst etwas tun!«
    Ihr flehender Blick ging mir unter die Haut.
    Ich war noch zu sehr von den Vorgängen beeinflusst, sodass ich kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Ja, ich durfte Suko nicht im Stich lassen, aber ich wusste gleichzeitig, dass ich ihn nicht von Hai Kings magischem Einfluss befreien konnte.
    Nicht mit meinen Mitteln, denn mein Kreuz würde nichts gegen Hai King ausrichten können.
    Meine Gedanken wurden durch schnelle Schritte gestört.
    Kirk Russell hatte es geschafft, seinen Schock abzuschütteln. Als er auf mich zulief, sah ich ihm an, wie er sich fühlte.
    Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Unverständnis und Angst.
    Er packte mich an den Jackenaufschlägen und schüttelte mich durch. Sein Mund war verzerrt, die Augen groß wie Teller, und die Worte drangen keuchend über seine Lippen.
    »Was ist hier los? In welch einen Horror sind wir da hineingeraten?« Er stieß mich zurück. Es war ein Wunder, dass ich nicht fiel, und wie nebenbei bemerkte ich, dass Suko in die Knie sank. Zum Glück wurde er von Shao gehalten, sodass er nicht zu Boden stürzte.
    Ich wurde abgelenkt, weil Russell mich wieder packen wollte, um eine Antwort zu bekommen.
    Mit einem Schlag fegte ich seine Hände zur Seite und brüllte ihn an: »Hören Sie auf, das bringt nichts! Wir dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren!«
    »Das habe ich schon! Ist Ihnen das nicht klar? Ich habe keine Nerven mehr!«
    Das war mir inzwischen klar geworden. Um etwas zu erreichen, konnte ich kein Hindernis gebrauchen. Ich wehrte mich gegen ihn, packte ihn und schleuderte ihn aus dem Weg.
    Er fluchte und landete auf dem Rücken, nicht mal weit von der Totenkiste entfernt.
    Ich sah, dass er sich herumrollte und Probleme hatte, wieder auf die Beine zu kommen, weil er mit dem Hinterkopf aufgeschlagen war.
    Vom Tor her setzten sich seine beiden Mitarbeiter in Bewegung. Es war klar, dass sie ihrem Chef helfen wollten. Ich musste mich also auch noch auf eine Auseinandersetzung mit ihnen einstellen. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, wo ich meine ganze Kraft und Konzentration für Suko brauchte.
    Zur Not musste ich sie mit Gewalt stoppen. Aber nicht, ohne sie zuvor gewarnt zu haben.
    »Lassen Sie das! Bleiben Sie da!« Meine Stimme überschlug sich beinahe, doch ich war es nicht, der sie zur Vernunft brachte. Es war die noch immer bei Suko sitzende Shao, die von uns den besten Überblick hatte.
    Mit einer Stimme, die ihr selbst fremd sein musste, schrie sie nur wenige Worte, die sie allerdings mit zuckenden Handbewegungen unterstrich und auf den Sarg deutete.
    »Da! Da! Da…«
    Auch die beiden Sicherheitsbeamten hatten sie gehört. Zu dritt schauten wir hin und sahen das Unglaubliche oder Unmögliche, was dort geschah.
    Hai King erhob sich, und er besaß eine ungeheure
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