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1559 - Kleine böse Nathalie

1559 - Kleine böse Nathalie

Titel: 1559 - Kleine böse Nathalie
Autoren: Jason Dark
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wohl nicht ans Ziel führen.«
    »Bestimmt nicht.« Bill erklärte mir die Strecke, die ich zu fahren hatte. Auch Bill hatte den Ort umrundet, um nicht in den Verkehr zu geraten. Ich hörte ihm konzentriert zu und hoffte, die Beschreibung auch behalten zu können.
    »Super, Bill. Dann warte auf mich.«
    »Meinst du?«
    Der Ton der Frage gefiel mir gar nicht.
    »Moment mal. Keinen Alleingang, ja?«
    »Nicht direkt, John. Aber ich kann mich ja mal ein wenig umsehen. Bisher habe ich nichts Verdächtiges entdeckt. Es ist auch niemand in der Nähe. Sieht so aus, als wäre ich allein.«
    »Mag sein. Aber sei trotzdem vorsichtig. Wir haben es hier nicht mit einem Blumenkind zu tun. Die paar Minuten bis zu meinem Eintreffen kannst du noch warten.«
    »Wir werden sehen. Bis gleich.«
    »Ja.«
    Ein gutes Gefühl hatte ich nicht. Ich kannte Bill lange genug und auch seine Ungeduld. Wenn er sich etwas vorgenommen hatte, musste er es so rasch wie möglich in die Tat umsetzen. Das war schon früher so gewesen, das würde sich auch nicht mehr ändern.
    Mein Herz klopfte schneller. Ich spürte den Druck im Magen und wünschte mir einen Hubschrauber, um so schnell wie möglich mein Ziel zu erreichen. Leider musste ich auf den verzichten, und so blieb mir auch weiterhin nur die in großzügigen Kurven angelegte Landstraße…
    ***
    Bill hatte aufgelegt und atmete tief durch. Es war klar, dass John ihn vor einem Alleingang warnte. Hätte er umgekehrt auch getan. Doch Bill gehörte zu den Menschen, die ihren eigenen Kopf hatten und sich nicht gern etwas sagen ließen. Er hatte das Haus gefunden, er hatte es schon eine Weile aus der Entfernung beobachtet und nichts Auffälliges feststellen können. Genau das gab ihm den Schwung an Optimismus, den er brauchte.
    Er saß noch immer in seinem Porsche. Das Gelände vor ihm war frei. An der linken Seite wuchsen einige Bäume, die sich zu einem Wald verdichteten, der allerdings große Lücken aufwies.
    Der Reporter fuhr wieder an. Den Porsche langsam rollen zu lassen war nicht seine Art. In diesem Fall gab es keine andere Möglichkeit. Jede Bodenwelle bekam er mit, und er behielt das geschwärzte Haus genau im Blick.
    Dort tat sich nichts. Das ausgebrannte Haus stand mitten in der Landschaft, die sich in einem Stadium vor dem Frühlingserwachen befand.
    Bill Conolly war offensichtlich der Einzige, der sich für das Haus interessierte. In seinem Sichtkreis hielt sich niemand auf, und so rollte er auf das ausgebrannte Haus zu, ohne allerdings in seiner Aufmerksamkeit nachzulassen. Er sah auch den Schuppen, der als kleinerer Bau auf dem Gelände stand und dessen Tor verschlossen war.
    Bill bremste neben dem Haus. Dann stieg er aus. Aus dem Handschuhfach hatte er eine Taschenlampe geholt. Bill ging davon aus, dass er sie brauchen würde.
    Um den Schuppen kümmerte er sich auch. Das Tor hatte er schnell erreicht und stellte fest, dass es nur geschlossen, aber nicht abgeschlossen war.
    Er drehte sich um. Es war niemand zu sehen. Deshalb zog er es auf. Ein kurzer Blick würde ihm reichen, und das war auch so.
    Er bekam plötzlich große Augen, als er den kleinen Opel dort stehen sah. Es war genau der Wagentyp, von dem ihm Johnny erzählt hatte.
    Also war er hier richtig.
    Und es kam noch etwas hinzu. Ab jetzt musste er davon ausgehen, dass die Ruine nicht so unbewohnt war, wie es von draußen aussah.
    Bill überlegte. Wie sollte er sich verhalten? Er dachte daran, dass im Haus jemand lauern konnte, der sehr gefährlich war. Eine junge Frau, die so harmlos aussah, wie Johnny sie beschrieben hatte.
    Bill drückte das Tor wieder hinter sich zu. Er hätte jetzt auf seinen Freund warten können. Das wollte er auch. Nur nicht hier draußen. Es konnte nicht schaden, wenn er einen kurzen Blick in das Haus warf. Zudem vertraute er darauf, dass er bewaffnet war und er in seinem Leben schon einige Kämpfe hinter sich gebracht hatte.
    Bill wollte nicht lange nachdenken. Er war ein Mann der Tat. Und so ging er die wenigen Schritte auf das Haus zu und erreichte es an der anderen Seite, die ebenfalls geschwärzt aussah.
    Jetzt, wo er so nahe an dem Gemäuer stand, nahm er sogar den Brandgeruch an der Außenwand wahr, der sich noch immer in den Mauern gehalten hatte.
    Bill ging weiter. Er bewegte sich nicht schnell. Er schaute sich dabei um. Er blieb vorsichtig und war darauf vorbereitet, schnell zu reagieren, sollte sich eine Gefahr anbahnen.
    Die Einsamkeit blieb. Die nächste Ortschaft gehörte zu Twickenham. Sie
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